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020 - Unter fremder Sonne

020 - Unter fremder Sonne

Titel: 020 - Unter fremder Sonne
Autoren: STAR GATE - das Original
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Lieber!«
    Dimitrij Wassilow platzte der Kragen. Seine Hände schossen vor. Er packte den Prupper am Rockaufschlag und zog ihn zu sich heran. Sein Gesicht war ganz nahe, als er zischte: »Mal langsam, Freundchen. Bis jetzt habt ihr mit uns eine Menge Blödsinn angestellt, aber treib es nur ja nicht zu weit. Ich werde allmählich nervös und damit unberechenbar.«
    Papaya Deran lächelte nur unergründlich.
    »Wollt ihr nun weiter fliehen oder nicht? Ich glaube kaum, dass wir noch viel Zeit zu verschwenden haben.«
    Dimitrij ließ ihn irritiert los.
    Der Prupper glättete mit einer übertriebenen Gestik seine Kleidung und schritt voraus zu Tür. Sie öffnete sich automatisch.
    Der Raum dahinter war wesentlich kleiner. Dagegen war der Raum, in dem sie angekommen waren, die reinste Halle.
    Danach gelangten sie in einen weiten, gewundenen Gang. Die futuristisch anmutenden Gebäude sahen im Innern genauso futuristisch aus. Es gab ein schmales Förderband, auf das sie sich stellten. Die Geschwindigkeit wurde automatisch höher reguliert.
    Auf einem Gegenband kam eine aufgeregt diskutierende Prupper-Gruppe. Ein Gronmei war bei ihnen, aber er hielt sich unterwürfig zurück.
    Kens Blick blieb kurz an seiner hageren Gestalt hängen. Der Gronmei wiegte leicht hin und her wie ein Schilfhalm im Wind. Dabei hatte Ken tatsächlich die Befürchtung, der dürre Gronmei würde im nächsten Augenblick abbrechen. Er schüttelte irritiert den Kopf.
    Die Gruppe wurde ihrer ansichtig. Sie erkannten Papaya Deran. Ihre Augen weiteten sich. Keiner grüßte.
    Papaya Deran lächelte zurückhaltend.
    Kaum war die Gruppe vorbei, wurde die Diskussion fortgesetzt – diesmal jedoch gedämpft und immer wieder wurden Blicke herüber geworfen.
    Die sieben Menschen betrachteten Papaya Deran genauer. Was wussten die gewöhnlichen Prupper eigentlich über den Rat der 7? War Papaya Deran wirklich eine so große Persönlichkeit?
    »Wer sind Sie?«, fragte Tanya.
    »Die Ober-Prupper würden verächtlich sagen: Ein Unter-Prupper!«
    »Richtig – und was würden SIE sagen?«
    »Ich bin ein Prupper, nicht mehr und nicht weniger. Für mich gibt es keine Unter-Prupper oder Ober-Prupper. Und ich bemühe mich, diese Ansicht Gesetz werden zu lassen. Das kann ich aber nur, wenn es mir gelingt, genügend Macht zu erlangen.«
    »Ach, ja?«, rief Mario Servantes, »so schrecklich uneigennützig?«
    »Gewiss – so schrecklich uneigennützig, Mario!« Papaya Deran sah ihn dabei direkt an. Da war etwas in seinem Blick …
    Mario erschrak unwillkürlich. Aber konnte er denn die Mimik eines Pruppers wirklich so gut deuten wie die Mimik eines – irdischen Menschen?
    Tanya fiel auf, dass der Prupper unterwegs noch ein paar mal Mario musterte. Es war ganz offensichtlich, dass er an dem fünfunddreißigjährigen Spanier mehr Interesse hegte als an allen anderen.
    Wie war das zu verstehen?
     
    *
     
    Tanya betrachtete Mario unwillkürlich genauer. Er war ein hochgradiger Wissenschaftler und Ingenieur. Dabei ging ihm ein relativ schlechter Ruf als Frauenheld voraus. Er hatte blauschwarzes, langes Haar und Tanya konnte sich durchaus vorstellen, dass er tatsächlich bei den meisten Frauen gut ankam. Vor allem war Mario ein ausgezeichneter Tänzer und wirkte sehr sportlich …
    Sie lächelte unwillkürlich Ken an. Dieser erwiderte ihr Lächeln. Nein, Mario mochte den meisten Frauen gefallen, aber Tanya hatte nur Augen für einen einzigen Mann: Ken! Hier auf TUSTRA waren sie sich endlich näher gekommen – näher als sie selber jemals vermutet hätten. Für die anderen waren sie längst das ideale Liebespaar geworden. Tanya vermutete jedoch, dass ihre Beziehung nicht ganz so unkompliziert war. Auf TUSTRA mochte es zutreffen, aber was war, falls es ihnen jemals gelang, diese Welt wieder zu verlassen? Ja, was wurde dann aus ihrer Beziehung?
    Kens Gesicht wurde ernst. Er ergriff Tanyas Hand und drückte sie fest. Als hätte er ihre etwas pessimistischen Gedanken erraten!
    Sie schmiegte sich kurz an ihn.
    Ken schaute zu Mario. Der Spanier war zusehends nervöser geworden. Alle ahnten, dass das persönliche Erscheinen des Pruppers in irgendeinem Zusammenhang mit Mario stehen musste. Doch niemand konnte sich denken, was das für ein Zusammenhang sein sollte.
    Es wäre sinnlos gewesen, ausgerechnet Papaya Deran danach zu fragen. Der lächelte nur sein eigentümliches Lächeln und führte sie in einen Lift.
    Die Aufwärtsfahrt ging völlig andruckfrei. Die Freunde fragten sich
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