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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst
Autoren: Kimberly Raye
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natürlich die naheliegendste Lösung, aber er wollte nichts davon wissen. Er wollte tatsächlich, dass ich ihn heirate." Sie lachte. „Können Sie sich das vorstellen? Gebürtige Vampire heiraten doch nicht. Und schon gar keine Werwölfe."
    Tschüss, Julia.
    Hallo, eiskalte, herzlose, aufgeblasene, geldgierige Oberschlampe.
    „Wir müssen jemanden wählen, der unserem Standard entspricht", fuhr sie fort. „Jemanden wie Remy." Sie blickte hoch, mir in die Augen. „Er war nicht schlecht. Er ist kein Brian, aber in Ermangelung einer besseren Alternative wird's reichen."
    „Remy ist viel zu gut für Sie. Halten Sie sich von ihm fern."
    Da lachte sie. „Aber Sie sind es doch, die uns zusammengebracht hat." Ihr Lächeln verschwand. „Sie mögen ihn, nicht wahr?"
    „Wir sind Freunde." Das waren wir, wurde mir klar, selbst wenn er mich letztens verpfiffen hatte.
    Falls er mich überhaupt verpfiffen hatte.
    Ich erinnerte mich an das seltsame Gefühl, das mich in Tys Wohnung überkommen hatte. Dasselbe, das ich vorhin gespürt hatte, als ich mich umgedreht und Ayala gesehen hatte, wie sie mich vom Loft aus beobachtete.
    „Wie haben Sie Tys Adresse rausgekriegt?"
    „Das war auch ganz einfach. Er hat jede Menge Verbindungen zur New Yorker Polizei. Sobald ich wusste, dass Sie bei ihm waren, war es ein Leichtes, diese Typen zum Reden zu bringen. Die meisten von ihnen jedenfalls, bis auf ein paar arrogante Vampire."
    „Und woher wussten Sie überhaupt, dass ich bei ihm war?" Sie zuckte die Achseln. „Diese blöde Assistentin in Ihrem Büro." „Evie?"
    Sie nickte. „Sie war leicht zu knacken. Ein Blick in ihre Augen, und sie redete wie ein Wasserfall. Nachdem ich herausgefunden hatte, was ich wissen wollte, brachte ich sie natürlich dazu, alles wieder zu vergessen."
    Mir dämmerte eine Erkenntnis. „Evie ist nicht lesbisch."
    „Sagen Sie. Ich weiß nur, dass ich nicht die allergeringste Mühe hatte, sie rumzukriegen. In meinen Ohren klingt das nach Lesbe."
    In meinen auch.
    Dieser Gedanke verstörte mich sogar noch mehr als Ayala und ihr Versuch, mein Leben zu ruinieren. Nicht, weil ich etwas gegen Lesben hätte oder irgend so was. Aber Evie und ich waren Freundinnen. Wir redeten. Ich hätte es wissen müssen.
    „So ein Ausflug in die Welt der anderen kann Spaß machen, aber sie sind einfach nicht so wie wir", fuhr Ayala fort. „Doch ich bin mir sicher, das wissen Sie schon." Ihr Blick glitt an mir vorüber zu Ty. „Gewandelte Vampire verfügen einfach nicht über dieselbe eisenharte Kondition wie wir. Sicher, sie sind stark. Aber sie neigen auch dazu, zum Sklaven ihrer niederen Triebe zu werden." Sie gab einen Laut des Tadels von sich. „Sie haben einfach keinerlei Selbstbeherrschung, wenn es sich um ihren Hunger handelt. Er schläft ziemlich fest, finden Sie nicht auch? Aber höchstwahrscheinlich schläft er gar nicht. Vermutlich ist er inzwischen gelähmt. Steht kurz vor dem Tod."
    Ich folgte ihrem Blick und bemerkte, wie schrecklich still sein Körper dalag, obwohl es schon früher Abend war. Zeit aufzustehen.
    Zeit zu sterben.
    Kalte, harte Angst bildete einen Knoten tief in mir. „Was haben Sie mit ihm gemacht?" Ein Stöhnen unterbrach die Frage, als sich mein Magen erneut zusammenkrampfte. Diesmal war der Reflex aber stechender. Quälend.
    Sie lächelte und hielt die Flasche hoch. „Dasselbe, was ich mit Ihnen tun werde."
    Ich starrte durch das klare Glas hindurch auf den kleinen Rest roter Flüssigkeit. Zum ersten Mal fielen mir die winzigen Partikel auf, die darin schwammen.
    „Knoblauch", erklärte sie. „Das Zeug macht uns nichts aus, wenn man es sich um den Hals bindet - ein reines Ammenmärchen! Aber in den Eingeweiden bewirkt es höllische Qualen."
    Mein Bauch verkrampfte sich schon wieder, ich hielt mich am Rand des Küchentischs fest, um nicht zusammenzuklappen. „Ich dachte, das Ziel sei es, mich zu bestrafen, und nicht, mich umzubringen", stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während ich schon gegen die nächste Welle des Schmerzes ankämpfte.
    „Es ist das Vorrecht einer Frau, ihre Meinung zu ändern. Jetzt tut es richtig weh, nicht wahr?", fragte sie und beugte sich zu mir vor. Ihre Lippen streiften mein Ohr. „Das ist ganz allein Ihre eigene Schuld. Wenn Sie mehr getrunken hätten, statt zu verleugnen, was Sie sind, dann wäre es jetzt nicht so schmerzhaft. Stattdessen würden Sie einfach abschalten, so wie Ihr köstlich aussehender Kopfgeldjäger. Was für einen
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