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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst
Autoren: Kimberly Raye
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überhebliche, gebürtige Vampire halten doch zusammen."
    Er schien immer noch Zweifel zu haben. „Sie hat dir einen Mord angehängt.
    Sie ist schlau. Viel zu schlau, um auf so einen Trick reinzufallen."
    „Wenn sie denkt, dass Brian ihr mit seinem Testament eine Riesensumme Geld hinterlassen hat und seine Familie versucht, ihr das Geld vorzuenthalten, dann wird sie kommen. Geld motiviert die Menschen."
    Menschen war hierbei das Schlüsselwort. Aber Ayala war kein Mensch. Sie war ein Vampir, mit all den Attributen, die es mit sich bringt, zu den Untoten zu gehören, einschließlich einer überlegenen Intelligenz. Aber - und darauf zählte ich - sie war auch eine Frau. Auf ihre eigene, verzerrte Weise hatte sie Brian geliebt. Das hatte ich in ihren Augen gesehen.
    Das heißt, in den Momenten, in denen in ihnen nicht der Wahnsinn glühte.
    Dazu kam noch, dass sie gierig war.
    „Sie wird kommen", versicherte ich Jack. „Hast du Remy angerufen?"
    Er nickte. „Der ist unterwegs."
    „Gut." Ich holte den kleinen Kassettenrekorder, den Mandy während der Obduktionen benutzte, bei denen sie assistierte, aus der Tasche ihres Kittels - genau dort, wo ich ihn ihr zufolge finden würde - und steckte ihn in die Tasche meines inzwischen etwas schmuddeligen Kleids von Diane von Fürstenberg.
    „Was ist, wenn du sie nicht dazu bringst zu gestehen?", fragte Jack, während ich es mir auf dem Sofa gemütlich machte.
    „Sie wird gestehen."
    „Und was, wenn nicht? Was tust du dann?" „Dann trete ich ihr kräftig in den Arsch." „Und was, wenn sie zuerst dir in den Arsch tritt?" Ich lächelte ihn entschlossen an. „Dann, bin ich wenigstens nicht kampflos zu Boden gegangen."
    Ayala tauchte genau dreißig Minuten später auf. Jack öffnete ihr die Tür.
    „Tut mir leid, dass Sie hierher kommen mussten", entschuldigte er sich, während er sie in die Wohnung bat und die Tür schloss. „Aber Brians Familie besteht darauf, dass Sie nichts über die Bestimmungen des Testaments erfahren. Sie bezahlen mich sehr gut, aber ich habe einen Eid abgelegt, und nun fühle ich mich auch verpflichtet, das Richtige zu tun."
    „Das ist bewundernswert", sagte Ayala und folgte ihm die paar Schritte bis ins Wohnzimmer. Dank seines köstlichen Geruchs hatte sie sich gleich auf ihn eingestellt und nicht einmal bemerkt, dass ich in der Ecke saß. Doch dann fiel ihr Blick auf mich.
    „Was tun Sie denn hier?" Ihr Blick schoss zurück zu Jack. „Sie sind kein Anwalt."
    „Endlich funktioniert Ihr gesunder Vampirverstand wieder", bemerkte ich.
    „Was ist mit Brians Testament?"
    „Es gibt kein Testament. Ich meine, vielleicht gab es mal eins.
    Hab ich nicht nachgeprüft. Aber wenn es eins gab, dann hat er Ihnen offensichtlich nichts hinterlassen. Warum sollte er auch? Sie haben ihn schließlich fallen gelassen und sind praktisch für seinen Tod verantwortlich."
    Ihre Augen wurden schmal. „Was wollen Sie von mir?"
    „Ich möchte Ihnen helfen. Offensichtlich haben Sie ernsthafte Probleme mit Ihren Aggressionen, Ayala. Ich bin ja keine Expertin auf dem Gebiet, aber jemanden in kleine Stücke zu hacken, das ist allgemein ein eindeutiges Anzeichen für innere Aggressionen."
    „Gegen Sie. Ich hasse Sie."
    „Gut, gut. Lassen Sie ruhig alles raus." Sie warf mir einen merkwürdigen Blick zu. „So eine Beichte ist eine Wohltat für die Seele. Ich wette, wenn Sie alles erzählen, all die schmutzigen Details darüber, was Sie Keith angetan haben, werden Sie sich gleich viel besser fühlen."
    „Ich fühle mich schon gut."
    „Jetzt noch, aber Sie werden mit Gewissheit noch jahrelang unter Albträumen leiden. Sie haben ihn zerhackt, Ayala. In winzig kleine Stückchen. Überall war Blut. Und ich wette, er hat geschrien. Ich wette, er hat gebettelt." Okay, so langsam wurde mir mulmig. Ich kämpfte eine Welle der Übelkeit nieder und machte weiter. „Ich wette, er hat sogar gebetet."
    „Nicht so viel, wie Sie bald", sagte sie. Gleich darauf zog sie eine Waffe aus ihrer Tasche und schoss auf Jack. Er knallte gegen die Wand und glitt zu Boden. Ich wusste zwar, dass er nicht dauerhaft verletzt sein würde, aber dennoch war ich erschüttert. Und lange genug abgelenkt, dass sich Ayala auf mich stürzen konnte.
    Mit blitzartiger Geschwindigkeit stand sie vor mir, aber es war keine Pistole, die sie mir an die Brust drückte. Es war ein Brieföffner, die Spitze scharf und tödlich.
    Das war's also. Ich warf einen panischen Blick auf meinen Bruder. Auch wenn ich
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