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0199 - Phantom der Lüfte

0199 - Phantom der Lüfte

Titel: 0199 - Phantom der Lüfte
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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zischte er. »Verdammte Bestie. Wirst du nie aufhören, mich zu verfolgen?«
    Varcour schüttelte sanft den Kopf. »Nie«, sagte er leise. Seine Stimme klang beinahe menschlich. »Nie, Borg. Du hast deine Mannschaft verraten, und du wirst dafür büßen. Solange das Universum besteht, sollst du einsam sein. Einsam und verbittert. Sieh!« Er hob in einer dramatischen Geste die Arme und deutete hinter sich. Die Männer traten beiseite, um Borg und den anderen den Blick freizugeben.
    Borg brüllte entsetzt auf, als er die drei hilflosen Gestalten erkannte.
    »Sandy!«
    »Die Frau, die du liebst«, kicherte Varcour. »Sie, Ihre Mutter und ihr Vater. Die drei einzigen Menschen, die dir etwas bedeuten. Komm, Borg. Sieh zu, wie wir sie töten. Weide dich an ihrem Schmerz, an ihrer Qual, wenn wir sie foltern. So, wie du dich an unserem Schmerz geweidet hast, als wir für dich in den Tod gingen. Verräter!« Das letzte Wort spie er regelrecht hervor.
    »Komm, Borg!«
    Borg zitterte. Schweiß perlte über seinen nackten Oberkörper.
    »Du Ungeheuer!« würgte er mühsam. »Verdammtes Ungeheuer. Ich… ich habe bezahlt. Tausendfach habe ich bezahlt. Für jeden meiner Männer bin ich millionen Male durch die Hölle gegangen. Es… es ist genug!«
    »Nein! Es ist nie genug. Du hast uns verraten, und deine Strafe wird ewig dauern!«
    »Aber sie sind unschuldig!« kreischte Borg. »Sie können nichts dafür!«
    »Auch deine Männer waren unschuldig. Sie sind für dich in den Tod gegangen - jetzt gehen andere für uns in den Tod! Wir…«
    Borg riß seine Waffe empor und stürzte sich mit einem heiseren Wutschrei auf den Drusen. Aber so schnell seine Bewegungen auch waren - die Zombiepiraten waren schneller. Vier, fünf der kleinen Gestalten sprangen dem heranrasenden Riesen in den Weg, rissen ihre Waffen empor und wehrten Borgs niedersausende Klinge ab.
    »Jetzt!« schrie Bill. Zamorra, er und Nicole stürzten sich mit gezogenen Waffen in den Kampf.
    Es war von Anfang an aussichtslos. Die ungestüme Wucht ihres Ansturmes trieb die Zombies für einen Augenblick zurück, aber das war mehr ihrer Verwirrung zuzuschreiben. Innerhalb weniger Sekunden sahen sich die drei Kampfgefährten von einem blitzenden, tödlichen Kreis rostiger Schwerter eingeschlossen.
    Es war die Hölle.
    Zamorra kämpfte wie in Trance. Seine Klinge schien in seinen Händen zu eigenständigem Leben zu erwachen. Sie zuckte hoch, parierte, wehrte ab, fuhr vor und peitschte zurück. Zamorra wußte nicht, wie viele Zombies unter seinen verzweifelten Hieben fielen. Aber es war ganz egal, wie viele er tötete - für jeden Gefallenen schienen drei neue aus dem Nichts aufzutauchen. Zamorra wurde Schritt für Schritt zurückgetrieben. Einzig der Umstand, daß die Bewegungen der Zombies langsam und ungelenk waren, hatte ihn bisher davor bewahrt, getötet zu werden. Aber seine Kraft erlahmte bereits. Es fiel ihm mit beinahe jeder Sekunde schwerer, die heimtückischen Hiebe der Angreifer abzuwehren.
    Borg erschien stöhnend an seiner Seite. Er keuchte hektisch. Seine Augen flackerten.
    »Es ist sinnlos«, keuchte er. »Wir müssen… durchbrechen!« Er duckte sich, wehrte einen Keulenhieb ab und beförderte den Angreifer über die Reling.
    »Ich versuche, Ihnen den Weg freizukämpfen!« brüllte er. »Sie müssen die Kabine erreichen. Der Stein ist in meiner Truhe!« Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er herum und stürzte sich mit Todesverachtung auf die näherdrängenden Zombies. Sein Schwert hieb eine Bresche in die Mauer der Angreifer.
    »Schnell!« brüllte er. »Laufen Sie!«
    Zamorra gehorchte fast automatisch.
    Er rannte los. Borg wütete hinter ihm wie ein Berserker unter den Priraten, während Bill und Nicole einen verzweifelten Rückzugskampf an der Reling ausfochten. Zamorra begriff, daß es buchstäblich um Sekunden ging-Er setzte über den reglosen Körper eines gefallenen Piraten weg, duckte sich und rannte im Zickzack weiter. Hinter ihm her scholl ein vielstimmiger, wütender Aufschrei. Ein Hagel von Pfeilen sirrte über das Deck und bohrte sich rechts und links von ihm in die Planken.
    Aber er war schon zu weit, um jetzt noch aufgehalten zu werden.
    Hinter ihm peitschten in kurzer Folge vier Schüsse über das Deck. Zamorra sah sich hastig um. Der Kampf hatte sich mehr und mehr zur Reling hin verlagert - alles, was er erkennen konnte, war ein scheinbar unentwirrbares Knäuel von Leibern, Gliedmaßen und Waffen, in dessen Zentrum die riesige Gestalt des
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