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0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

Titel: 0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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Ruck schüttelte das Fahrzeug durch. Selbst die Ketten schafften es nicht mehr, den Schneeberg vor ihnen zu durchpflügen. Er hielt sie fest wie eine Klammer.
    Die Ketten wühlten sich hinein, und Lorne versuchte verzweifelt, den Rückwärtsgang einzulegen. Er fluchte das Blaue vom Himmel herunter, schlug mit den Fäusten gegen das Armaturenbrett und merkte, daß ihr Gefährt rutschte.
    »Verdammt, fahr doch zurück!«
    »Geht nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Wir stecken schon zu tief in der Scheiße.«
    »Und jetzt?«
    »Nichts. Freischaufeln.«
    »Arbeit, geh weg, oder ich lauf dich um«, erwiderte der Schotte.
    Er warf Lorne einen schiefen Blick zu. »Müssen wir wirklich?«
    »Ja.«
    »Der Sturm bläst uns weg!« Zacharry hatte immer noch seine Einwände. Es paßte ihm überhaupt nicht, bei diesem Wetter das Fahrzeug verlassen zu müssen.
    »Hast du einen besseren Vorschlag?« erkundigte sich Lorne. Seine Stimme klang wütend.
    »Sicher. Wir holen Hilfe.«
    »Bei diesem Wetter ist das sinnlos, zudem sind wir nicht lebensgefährlich bedroht. Wir können es auch ohne fremde Hilfe schaffen, wenn wir uns beeilen.«
    »Hast du das Werkzeug?« fragte Zacharry.
    »Liegt hinten.«
    Die beiden Männer griffen nach ihren dicken Jacken. Die Steppkleidung war speziell für die Kälte hergestellt, sie leuchtete knallrot, so daß sich die Männer von den Schneefeldern abhoben, was auch für eventuelle Suchmannschaften vorteilhaft war.
    Zacharry und Lorne sollten jedoch nicht dazu kommen, sich die Jacken überzuziehen, denn etwas geschah, womit sie eigentlich nicht gerechnet hatten.
    Wenigstens nicht so früh.
    Eine grüne Wolke erschien, und Zack Zacharry sah sie zuerst.
    Seine Augen weiteten sich, der Oberlippenbart zitterte, ein Zeichen, daß er innerlich erregt war.
    »Verdammt, Cliff, da ist doch was!«
    Lorne schaute hoch.
    Jetzt sah er ebenfalls den Schimmer. Er fuhr in dieses gewaltige Schneetreiben hinein, als hätte jemand eine riesige Lampe angezündet, um mit ihrem grünen Licht den Boden zu bestreuen.
    Eine Lampe war es nicht, das Licht hatte keine natürliche Quelle, es kam von woanders her.
    Das merkten die beiden Männer genau.
    Sie sagten es zwar nicht und gaben es gegenüber sich selbst auf keinen Fall zu, doch jeder von ihnen spürte, daß sich etwas verändert hatte.
    Der Schnee sah auf einmal grün aus.
    »Erinnert mich an Konfetti«, kommentierte Zack Zacharry.
    Cliff Lorne enthielt sich einer Antwort. Seiner Meinung nach war es nicht die richtige Zeit für irgendwelche Scherze. Hier stimmte etwas nicht, die Natur spielte verrückt, das war nicht als normal zu bezeichnen, und Cliff glaubte schon an UFOs oder ähnliches, sprach diesen Gedanken aber nicht aus. Sein Kollege hätte ihn nur ausgelacht, weil er sich selbst als einen großen Realisten bezeichnete.
    Die beiden Männer saßen in ihrem Fahrzeug, starrten durch die Scheibe und suchten verzweifelt nach Erklärungen.
    »Was meinst du denn?« fragte Lorne.
    Zack hob die Schultern. »Ich kann es nicht sagen. Vielleicht ein Spionagetrupp. Die Antarktis ist ziemlich groß und noch teilweise unerforscht. Was wissen wir, wer sich hier alles noch herumtreibt. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen.«
    Cliff Lorne nickte.
    Wieder heulte eine Bö heran. Die Männer bemerkten dies, als sich der Schnee noch verdichtete. Unzählige winzige Flocken führten einen wilden Tanz auf, sie hüllten das Fahrzeug in einen zitternden, heulenden Schleier ein, einen riesigen Vorhang, der alles zudeckte, was sich ihm in den Weg stellte.
    Auf einmal wurde das Fahrzeug gepackt.
    Beide Männer hatten nicht damit gerechnet, aber die gewaltige Kraft hob es von hinten an und drückte es nach vorn. Für einen Moment sah es so aus, als wollte sie es auf den Kopf stellen. Zacharry und Lorne wurden nach vorn geschleudert, auf die Scheibe zu und konnten sich noch soeben mit den Armen abstützen.
    »Raus!« brüllte Zacharry. »Verdammt, wir müssen raus!« Es war selten, daß er die Nerven verlor, doch in diesem Fall geschah es. So etwas hatte er noch nie erlebt, das grenzte schon an Spuk und Geister.
    Beide Männer rammten die Tür auf. Sie mußten sich wirklich anstrengen, denn der Wind drückte von außen dagegen. Er entwickelte gewaltige Kräfte, schließlich packte er die Türen und schleuderte sie auf, so daß sich die Männer aus dem Fahrzeug fallen lassen konnten.
    Sie landeten im Schnee.
    Auf seiner Oberfläche war es weich, weil neu angeschüttet. Doch darunter befand sich
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