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0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

Titel: 0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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Meer geworfen.
    Nun begann der Kampf ums nackte Überleben!
    Die Männer mußten nicht nur gegen das gefräßige Monster Meer ankämpfen, sondern auch gegen die Kälte, den Sturm, gegen Regen und den Schnee.
    Zum Glück war das Rettungsboot mit einem Außenborder ausgerüstet. Der Kapitän hatte immer darauf geachtet, daß die Boote in Ordnung waren. Dies machte sich nun bezahlt.
    Der Motor sprang sofort an, genau in dem Moment, als sich die Männer auf einem hohen Wellenkamm befanden, und es schien ihnen, als würden sie darauf reiten.
    Wie gebannt starrten sie hinüber zu ihrem Schiff, das der grüne Dschinn in Besitz genommen hatte und systematisch zerstörte.
    Irgendwie war der Anblick trotz all seiner Schrecken faszinierend. Der grüne Dschinn bewegte sich ungemein schnell.
    Immer öfter tauchte die gewaltige Sense auf. Wenn sie hochgerissen wurde, schimmerte das Blut an ihrer Klinge, und im nächsten Augenblick hieb sie wieder in das Metall des Schiffes.
    Da knallte und fetzte es. Die Planken stöhnten unter den mörderischen Attacken. Wasser drang in den Schiffsbauch. Seinen Weg fand es immer. Es preßte auch die noch haltenden Nieten auseinander.
    Die Seeleute erlebten das Grauen. Alte Geschichten, die von Meergeistern handelten und von Mund zu Mund gingen, wurden wahr. Der Dschinn war nicht mehr aufzuhalten. Sein Haß sprengte alle Grenzen.
    Nicht alle Männer der Besatzung hatten das Schiff verlassen.
    Einige befanden sich noch bei den Rettungsbooten. Sie versuchten verzweifelt, die Boote zu Wasser zu lassen. Ihre Schreie waren zu hören, und ihre drei Kameraden, die es schon geschafft hatten, drückten ihnen die Daumen.
    Den harten Seeleuten standen die Tränen in den Augen, als sie mit ansahen, wie ihre Kameraden vergeblich kämpften. Sie schafften es nicht mehr, die Boote zu Wasser zu lassen.
    Der grüne Dschinn war schneller.
    Er kam über sie wie ein Gewitter, und er brachte seine Sense mit.
    Ihr Blatt war rot vom Blut der Opfer. Er setzte die Waffe gnadenlos ein.
    Das Boot mit den drei Geretteten wurde in ein Wellental gedrückt. So sahen die Männer nicht, was tatsächlich auf »Lucky Bay« passierte. Und das war gut so. Sie hätten vielleicht den Verstand verloren.
    Gerd Hansen saß im Heck des Bootes, dicht neben dem wasserdicht verpackten Proviantsack und den Schwimmwesten.
    Noch hatten die Männer keine Zeit gefunden, sie anzulegen, sie wollten erst einmal weg aus dieser Hölle, denn wenn die »Lucky Bay« sank, war es durchaus möglich, daß ihr Rettungsboot von dem gewaltigen Strudel in die Tiefe des Meeres gerissen wurde.
    Unsichtbar schwebte der Tod über ihnen. Er hielt seine knöchernen Arme bereits ausgestreckt, um nach den Flüchtenden zu fassen.
    Aber die Männer kämpften.
    Sie hielten sich tapfer in dieser Wasserhölle, wo die Wellen mit ihnen spielten, wie sie wollten. Sie waren wie gierige Arme, die das Boot einmal hoch in die Luft schleuderten, auf einem Wellenkamm tanzen ließen und es dann wieder in die Tiefe – sprich Wellental – rissen. Manchmal fühlten sich die Männer wie in einem Kreisel. Sie wurden herumgerissen in einem furiosen Wirbel und im nächsten Moment wieder ausgespien.
    Wasser spritzte über die Bordwände und verteilte sich im Boot.
    »Schöpfen!« brüllte Hansen. »Verdammt, wir müssen schöpfen, sonst saufen wir noch ab!«
    Geräte waren vorhanden. Wild und nahezu verbissen arbeitete die kleine Crew und hielt dabei gleichzeitig Ausschau nach Schiffbrüchigen.
    Sie sahen keinen.
    Der gierige Moloch See hatte sie alle verschlungen.
    Nur drei hatten es geschafft.
    Bis jetzt!
    Immer wieder konnten sie ihr Schiff sehen. Die »Lucky Bay« hatte schwere Schlagseite. Wellenberge donnerten heran. Sie überschwemmten das Boot mit wahren Schäumen aus Gischt und Spritzwasser. Und dazwischen wütete der Dschinn.
    Der grüne Schein hatte sich wie ein gewaltiger Schleier über das sinkende Schiff gelegt. Auch der Wind schaffte es nicht, ihn zu vertreiben. Der Dschinn trotzte selbst den Gewalten der Natur. Er war der stärkere.
    Das Rettungsboot trieb weiter ab. Schon bald konnten die Männer das Schiff nicht mehr sehen, denn der Vorhang aus Regen und Schnee nahm ihnen die Sicht. Jetzt kamen sich die Männer so mutterseelenallein vor. Aber sie wußten genau, was sie zu tun hatten. Trotz ihrer Angst saßen die Handgriffe.
    Da wurde das Funkgerät hervorgeholt. Falls es noch eine Chance gab, Hilfe zu erhalten, dann nur über dieses Gerät. Vielleicht befand sich ein Schiff
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