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0198 - Die letzte Bastion

Titel: 0198 - Die letzte Bastion
Autoren: Unbekannt
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würde ich an deiner Stelle mehr Dampf dahinter machen. Es scheint so, als wollte der Obmann euch bis Mittag zurück haben."
    „Liegt denn etwas Besonderes vor?"
    „Nicht daß ich wüßte. Das heißt, es hat schon etwas Besonderes gegeben, mein Junge., Major Ragna war auf der Suche nach Freiwilligen für ein Himmelfahrtskommando.' '„Und...?" fragte Nasaro gespannt. „Braucht er noch jemanden?"
    „Es waren nur zwanzig Leute gefragt", erwiderte Kuriuh, und seine Stimme klang ein wenig enttäuscht. „Er konnte unter viertausend seine Wahl treffen. Leider mag er mich nicht besonders. Du darfst dich also mit mir trösten. Ich muß auch hierbleiben."
    „Verdammt!" entfuhr es Nasaro. „Und ich muß ausgerechnet in der Wüste stecken. Vielleicht hätte Ragna mich mitgenommen."' „Da kann man nichts machen. Auf jeden Fall rate ich dir: Beeile dich!"
    „Darauf kannst du dich verlassen. Ich werde Nateby aufstöbern, und dann komme ich sofort zurück."
    Leutnant Nasaro schaltete den Telekom aus und aktivierte erneut den Helmfunk, seine Verbindung mit den anderen Kommandos. Er gab den Befehl, die Abfangpositionen zu verlassen und die Dünentäler in Richtung Westen abzukämmen.
    Daß er noch vor kurzem einem Kommandoführer wegen des gleichen Vorschlages Bestrafung angedroht hatte, berührte ihn dabei nicht sonderlich.
    Als der Nachtwind sich legte, kroch Merk Nateby hinter eine Düne und zog sich das seidene Halstuch über den Kopf.
    So erwartete er den Aufgang der Sonne. Ebensowenig wie seine Jäger hatte er ein Auge für die Schönheiten des wilden Landes.
    Wo andere sich an dem Farbenspiel auf den Gipfeln und der grünen Lichtflut berauscht hätten, da existierten für ihn nur Kühle spendender Schatten. Deckungen und einsehbare Flächen - und natürlich verdächtige Geräusche. Über der Wüste herrschte fast geisterhafte Stille. Nur ab und zu rieselten Sandkörner den Dünenhang hinab. Das Arbeitsgeräusch eines Antigrav-Generators mußte trotz der dünnen Atmosphäre Opposites kilometerweit zu hören sein.
    Als er zwei Stunden bewegungslos gewartet hatte und immer noch nichts von den Verfolgern zu hören war, atmete er auf. Seine List war offenbar erfolgreich gewesen. Er führte nur wenig Lebensmittel und Wasser bei sich, und das wußten seine Verfolger natürlich. Demnach mußten sie annehmen, daß er auf dem geradesten Weg nach Muddy Water marschierte. Nateby wußte selbst, daß seine List ihn der Gefahr des Verdursten" aussetzte.
    Aber eben weil sein Verhalten so selbstmörderisch war, erhoffte er sich eine bessere Chance. Merk Nateby erhob sich in die Hocke, schob das Halstuch unter die Schirmmütze, so daß es nun den Nacken schützte, und kroch auf allen vieren den Dünenhang hinauf. Er fühlte sich einigermaßen sicher - und das war sein Verderben! Erst nachdem er die Deckung verlassen hatte, nahm er das gleichmäßige Summen wahr, das in der Luft lag.
    Augenblicklich lauschte er mit klopfendem Herzen auf das Geräusch des Anti-grav-Generators. Noch bestand die Möglichkeit, daß man ihn nicht entdeckt hatte. Schließlich war er nur eine Sekunde zu sehen gewesen. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Zuerst verwandelte sich das ruhige Summen in helles Singen. Es kam zielsicher näher. Dann vermischte es sich mit einem gleichen, aber eine Oktave höher liegenden Ton.
    Merk Nateby wußte, daß er verspielt hatte. Der zweite Schweber war nur gekommen, weil das Ziel der Jagd feststand.
    Die Gewißheit gab ihm seine Ruhe zurück.
    Langsam erhob er sich, ein hochmütiges Lächeln auf den Lippen.
    Er klopfte sorgfältig den Sand von seiner Kombination, rückte die Mütze zurecht, nachdem er das Halstuch zu dem vorschriftsmäßigen Knoten gebunden hatte, und stieg erneut die Düne hinauf. Als er den Kamm erreichte, sah er den ersten Schweber in etwa hundert Meter Entfernung auf sich zukommen.
    Von dem zweiten war nur der aufgewirbelte Staub zu sehen, und von links und rechts krochen weitere zwei Staubfahnen heran.
    Hochaufgerichtet, steif wie eine Statue, erwartete Merk Nateby die Verfolger. Seine Augen blickten über sie hinweg, als suchten sie den Punkt hinter der Wüste, den er nun niemals mehr erreichen würde.
    Nacheinander hielten die vier Schweber etwa zehn Meter vor ihm an. Die Besatzungen stiegen aus und näherten sich mit schußbereiten Waffen. Drei Meter vor ihrem Opfer blieben sie stehen und salutierten. Dann trat ein junger Leutnant vor. Mit gesenkten Augen nestelte er an Natebys Koppel, löste
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