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0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

Titel: 0198 - Asmodinas Todeslabyrinth
Autoren: Jason Dark
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mir meine Lage zu unbequem. Vorsichtig ging ich in die Knie und hockte mich so hin, dass meine Beine links und rechts jeweils in einen Schacht baumelten und ich mit den Seiten der Schuhe über das poröse Gestein schabte.
    So blieb ich sitzen. Diese Haltung erschien mir sicherer als das normale Stehen auf dem schmalen Grat zwischen den gefährlichen Schächten.
    Würde man mich allein lassen? Diese Frage quälte mich, und ich hoffte, dass irgendetwas geschehen würde. Denn so wuchs meine Unsicherheit, weil ich nicht wusste, was die nähere Zukunft bringen würde.
    Um mich herum wurde die Stille höchstens durch mein Atmen unterbrochen. Es bildeten sich auch keine weiteren Löcher, und ich hatte das Gefühl, als ob ich auf einem riesigen Schornstein sitzen würde, der zwei Öffnungen hatte. Ich bewegte meinen rechten Arm ein wenig zur Seite und holte die kleine Bleistiftlampe hervor. Damit leuchtete ich in einen Schacht hinein. Nicht weiter als zwei normale Armlängen stach der Strahl in die Finsternis, dann wurde er von dieser wattigen Dunkelheit regelrecht aufgesaugt. Es gab ihn nicht mehr.
    Da ich die Batterie der Lampe schonen wollte, knipste ich sie wieder aus und verstaute sie. Dann dachte ich nach. Diese Schläuche mussten einen Sinn haben. Auch in den Reichen des Schreckens geschah nichts ohne Motiv. Dämonen und finstere Wesen hatten ihre genauen Pläne, die sie durchführten und von denen sie auch niemals abgingen. Sie mussten mit diesen Öffnungen etwas bezwecken. Wollten sie, dass jemand hineinfiel, in der unendlich erscheinenden Tiefe verschwand und nie wiederkehrte? Diese Möglichkeit war durchaus in Erwägung zu ziehen.
    Allerdings konnte ich mir auch eine andere vorstellen. Vielleicht waren die Schächte nicht grundlos und tief unten bewohnt. Von irgendwelchen Monstern oder anderen Gestalten, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auftauchten und sich ihre Beute holten? Wenn ich ehrlich sein sollte, dann gefiel mir dieser Gedanke überhaupt nicht. Dann lieber die erste Möglichkeit.
    Plötzlich zuckte ich zusammen. In Gefahrensituationen verstärken sich augenblicklich die Sinne des Menschen, und mein Gehör war sensibilisiert. Ich hatte ein Geräusch vernommen. Rechts von mir. Es war aus der Tiefe des Schachts gedrungen. Ein Schaben nur, doch es reichte aus, um meine Spannung noch zu steigern.
    Wieder nahm ich die kleine Lampe. Ich wollte sehen, was sich da näherte und ob überhaupt etwas in die Höhe stieg und ich mir nicht etwas einbildete. Wieder bewegte ich mich sehr vorsichtig, knipste die Lampe an, beugte mich ein wenig nach rechts und leuchtete, so gut es ging, in den Schacht hinein.
    Da lauerte etwas da war etwas! Nein, getäuscht hatte ich mich nicht. Innerhalb des Schachts kroch etwas hoch. Im ersten Augenblick wollte ich es nicht glauben, doch die Tatsache ließ sich nicht wegleugnen. Direkt an der Schachtwand schob sich ein tentakelartiger Arm in die Höhe. Irgendwie grünlich schillernd und schleimig glänzend. Das jedoch war nicht das Schlimmste. Grauenvoll für mich war das Ende dieses Tentakelarms, denn dort befand sich als schauriger Abschluss der Kopf eines Menschen!
    Ich hatte viel gesehen, verdammt viel sogar. Aber dieser Anblick warf mich fast um. Im Vorhof der Hölle ist alles möglich, das schoss mir durch den Kopf. Ich musste mich mit den makabren Tatsachen abfinden, denn nun wusste ich, dass die Schächte nicht leer waren. In der unheilvollen Tiefe lauerte etwas Schreckliches, das jederzeit bereit war, in die Höhe zu klettern.
    Deutlicher konnte ich den Kopf jetzt sehen. Er hatte wirklich die Größe eines Menschenschädels, doch die Haut war nicht hell oder rosig, sondern hatte einen schwarzen Schimmer, der sich über das gesamte Gesicht verteilte, in dem besonders der Mund auffiel. Der war breit, hatte dünne Lippen, stand halb offen, so dass ich die gefährlichen, spitzen Zähne sehen konnte.
    Ruhig stand der Kopf nicht. Er bewegte sich, als wäre unter ihm jemand, der den Tentakelarm immer anstieß, so dass Arm und Kopf von einer Seite zur anderen schwangen. Manchmal stieß er auch gegen die Wand. Das erzeugte die schabenden Geräusche, die mich gewarnt hatten. Sogar Augen erkannte ich. Klein und pechschwarz lagen sie tief in den Höhlen. Es war klar, dass der Kopf nicht in friedlicher Absicht erschienen war. Er wollte mich töten, und ich musste rasch mein Bein wegziehen, als ich bemerkte, wie er danach hackte. Seine Zähne hieben gegen die Innenwand des Schachts.
    Ich hatte
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