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0197 - Mörder im Chinesenviertel

0197 - Mörder im Chinesenviertel

Titel: 0197 - Mörder im Chinesenviertel
Autoren: Mörder im Chinesenviertel
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überall zwei Kollegen zur Bewachung zurückgelassen.
    »Ich möchte Sam sprechen!« sagte der Mann.
    Die Antwort konnte ich natürlich nicht verstehen. Aber gleich darauf hörte ich die Stimme des Mannes fluchen:
    »Verdammt, der Kerl scheint uns wirklich verpfiffen zu haben. Da hat sich ein Mann gemeldet, der mir irgendwelche Ausflüchte aufbinden wollte, warum Sam jetzt nicht an den Apparat kommen könnte. Sam müßte aber da sein, wenn nichts passiert wäre!«
    »Ich hab‘s euch doch gesagt!« frohlockte der Holländer. »Ihr denkt wohl, ich bin so blöd, daß ich ein paar Tage lang den Handlanger für Gangster spiele, ohne Lunte zu riechen? Heute nachmittag war ich beim FBI! Den ganzen Abend über sind euch die G-men nachgefahren, Gibson und du da! Den ganzen Abend!«
    »Ach, Quatsch!« sagte eine andere Männerstimme. »Ich habe aufgepaßt. Wenn uns die ganze Zeit ein Wagen verfolgt hätte, wäre es mir aufgefallen!« Der Holländer lachte.
    »Meine Güte, für wie dumm haltet ihr eigentlich die Jungens vom FBI? Sie haben sich dauernd mit anderen Wagen abgelöst! Und ich wette, daß es keine halbe Stunde mehr dauert, bis sie euch hier umzingelt haben!«
    Wieder herrschte Schweigen. Dann sagte der erste Mann mit einer Stimme, die von Haß verzerrt war:
    »Wenn du uns wirklich das Geschäft zunichte gemacht hast, dann bringe ich dich eigenhändig um!«
    »Versuches mal, du kleiner Gauner!« schrie der Holländer, und im selben Augenblick krachte etwas, als ob da drinnen Möbelstücke umgerissen würden.
    Ich riß die Tür auf. Mit dem ersten Blick sah ich den Holländer, der das obere Teil' eines zweiteiligen Büroschrankes auf dem Rücken festgebunden trug, als wäre es nicht mehr als ein kleiner Rucksack. Er schüttelte sich, so daß die beiden Gangster, die an ihn heranwollten, vor Angst, von dem Schrank getroffen zu werden, lieber auf Abstand blieben.
    »Hände hoch!« gellte Phils Stimme neben mir. »Und keine Bewegung! FBI ist da!«
    Ich sah die schnelle Bewegung der Frau eine Sekunde oder auch nur den Bruchteil, davon zu spät. Aber ich konnte Phil noch einen gewaltigen Stoß geben, der ihn zur Seite warf. Als ihr Schuß krachte, rollte ich bereits über dem Fußboden und krachte mit dem Kopf gegen ein Stuhlbein.
    Im Nu war der Teufel los. Die Männer schrien sich irgendwas zu. Die Frau war hinter dem Schreibtisch in Döckung gegangen. Ich duckte mich hinter ein Regal mit Ordnern und hielt Ausschau nach dem Holländer.
    Er stand wie ein Gebirge in der Mitte des Raumes. Seine Schläfenadern waren dick angeschwollen, sein Gesicht puterrot. Ich stutzte, und dann verstand ich, was er wollte. Und er schaffte es sogar. Auf einmal zersprangen seine Fesseln, während ein urmächtiges, erleichtertes Schnaufen aus seiner Brust drang.
    Ich schielte nach rechts. Zwei Männer, von denen der eine Gibson sein mußte, kämpften miteinander. Sie verwehrten sich gegenseitig die Flucht durch ein winziges, schmales Fensterchen, das in ein höher gelegenes Zimmer nach hinten hinaus zu führen schien.
    Lorrane mußte von irgend etwas eine Ladung abgekriegt haben. Er blutete im Gesicht; Seine beiden Augen waren fast zugeschwollen. Er tappte auf unsicheren Füßen mit vorgespi'eizten Händen wie ein Blinder durch das Zimmer. Und rief nach seiner Schwester.
    Ich stand auf. Mit zwei Sprüngen war ich bei den beiden Männern, die sich gegenseitig von dem Fensterchen wegzuzerren versuchten. Ich faltete die Hände, nachdem ich die Pistole in die Rocktasche hatte gleiten lassen, holte aus und schlug.
    Gibson bekam die gefalteten Hände ins Genick. Er brach in die Knie. Der andere warf sich mir entgegen. Ich holte ihn mit einem Schlag gegen die Kinnspitze von den Beinen.
    Als ich mich umdrehte, sagte Phil gerade:
    »Werfen Sie das Spielzeug lieber weg, Ma'am! FBI-Pistolen reißen so ungemütliche Löcher. Das wäre doch schade um Ihre Schönheit.«
    Die Lorrane versuchte es trotzdem. Aber noch bevor sie den Stecher durchgezogen hatte, krachte Phils Lauf auf ihr Handgelenk. Sie schrie und ließ die kleine Damenpistole fallen.
    »Wer nicht hören will, muß fühlen«, sagte Phil.
    Und dann mußten wir beide auf einmal lachen. Der Holländer stand vor einem hohen Schrank und stemmte die Fäuste in die Hüften.
    »Da sitzt er!« sagte er. »Er hat den Befehl gegeben, die kleine Li-Tschou zu ermorden. Hier haben Sie ihn. Der Kerl gehört auf den Elektrischen Stuhl, denn ich mache mir an so was nicht die Hände dreckig.«
    Er hatte den fast
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