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0194 - Wenn alle Teufel tanzen

0194 - Wenn alle Teufel tanzen

Titel: 0194 - Wenn alle Teufel tanzen
Autoren: Wenn alle Teufel tanzen
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sicher genau wissen wollen, wo und wie Sie ihn gefunden haben. Kommt, Jungens, wir müssen rauf!«
    Sie wandten sich ab und polterten die Treppe hinauf. Mit einem gewissen Neid beobachtete Gay, daß sie sich Gasmasken aufsetzten, als sie in die Zone des dicker werdenden Qualms kamen.
    Die beiden Männer packten den Toten und trugen ihn in die Küche, die zu der Gastwirtschaft gehörte. Gerade als sie die Leiche auf einen langen Küchentisch gebettet hatten, kam von der Küchentür her ein eigenartiges Grunzen. Erschrocken drehten sie sich um.
    Der Wirt erschien auf der Schwelle. Allerdings konnte man von ihm so gut wie nur den Unterleib, die Beine und die gewaltigen Hände sehen, mit denen er zwei schwere Kisten vor seinem Bauche festhielt. Ohne daß er etwas sehen konnte, tappte er damit auf den Tisch zu und es war offensichtlich, daß er die schweren Kisten auf dem Tisch abstellen wollte.
    »He, sachte!« rief Gay aus und sprang hinzu. »Der Tisch ist besetzt! Moment, ich nehme Ihnen eine Kiste ab.«
    Vorsichtig zog er die obere der beiden Kisten von der unteren weg und stellte sie ächzend auf den Fußboden. Der Wirt musterte ihn erstaunt, stellte seine zweite Kiste daneben und musterte jetzt Lac Leary, der mit gerunzelter Stirn neben dem Küchentisch stand und unverwandt auf den Toten blickte. Der Wirt folgte Learys Blickrichtung und entdeckte jetzt erst den Leichnam. »Heiliger Himmel!« stieß er erschrocken hervor. »Der alte Macintosh! Was ist denn mit dem los?«
    »Er ist ermordet worden. In Ihrem Haus, Mister. Und deshalb bin ich jetzt dafür, daß endlich die Polizei angerufen wird.«
    »Ja, ja«, murmelte der Wirt. »Sicher. Das muß gemacht werden. Jetzt verliere ich noch mehr Zeit. Ich wollte doch wenigstens den teuren Whisky aus dem Keller holen.«
    Lac Leary stieß Gay Robins leise an, als der Wirt telefonierte. »Ich habe einen bestimmten Verdacht«, sagte er halblaut zu Gay. »Ich muß mich nur mal nach einem bestimmten Mann umsehen. In ein paar Minuten bin ich wieder da.«
    »Okay«, nickte Gay. »Ich komme mit raus. Will mir mal ansehen, wie viele Feuerlöschzüge schon da sind von den 90, die sie angekündigt haben.« Zusammen verließen die beiden Männer das Haus, indem sie von der Küche aus ins Freie gingen. Während Gay mit in die Seite gestemmten Fäusten stehenblieb, wollte Lac Leary schon auf die Einfahrt zugehen, die sich hinter der Hausecke öffnete. Plötzlich gab es ein prasselndes Krachen. Aus dem Dach des gegenüberliegenden Hauses schoß eine meterhohe Stichflamme in den Himmel. Der Gluthauch der Feuersäule drang bis über die Straße, so daß Gay und Leary unwillkürlich einen Schritt zurückwichen, bis die Mauer der Kneipe ihnen jeden weiteren Rückzug sperrte.
    Die Stichflamme fiel langsam in sich zusammen, bis sie nur noch wenig über den Dachfirst hinausflackerte. Ater als das Prasseln der Flammen nachgelassen hatte, stieß Gay Lac Leary auf einmal heftig in die Seite. »Hören Sie mal!« rief er aufgeregt. »Hören Sie mal genau hin! Da schreit doch eine Frau!«
    Lac Leary schloß die Augen und lauschte. Dann nickte er. »Ja«, sagte er. »Eine Frauenstimme. Oder ein Mädchen. Hört sich an, als ob sie ,Hilfe riefe…«
    Gay nickte ebenfalls. Er packte Leary am Ärmel. »Kommen Sie! Zusammen kriegen wir die Leute besser die Treppe runter. Da haben wir ja schon Erfahrung drin.« , »Ja«, grinste Lac. »Das ist wirklich wahr! Dann wollen wir mal sehen, ob wir sie finden.«
    Sie überquerten im Laufschritt die Straße. Die Feuerwehr hatte mit der eigentlichen Brandbekämpfung alle Hände voll zu tun, und die Polizei war im Rettungseinsatz derart voll ausgelastet, daß an Absperrungen gar nicht gedacht werden konnte. So war es auch möglich, daß Gay und Lac Leary, der kleine Dieb und das Mitglied einer Gangsterbande, unangefochten das brennende Gebäude betreten konnten.
    »Die Stimme kam von oben«, murmelte Lac Leary.
    Gay nickte zustimmend.
    »Ja, das ist auch meine Meinung. Los, machen wir uns auf den Weg nach oben! Wir werden allerhand klettern müssen.«
    Sie jagten die breiten Steintreppen hoch. Einmal kamen ihnen noch zwei junge Männer entgegen, von denen sie angeschrien wurden, das Haus müsse geräumt werden. Aber sie achteten nicht darauf und liefen weiter die Stufen hinan. Hier war die Treppe breiter als im Hause des Gastwirts, und es gab auch noch keinen Rauch in den Etagen, Auf dem Absatz der letzten Etage berührte sie augenblicklich der Gluthauch des Feuers.
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