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0194 - Die Stadt der Ungeheuer

0194 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0194 - Die Stadt der Ungeheuer
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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sein darf. Außerdem hast du recht, Groggy. Du kennst uns besser als jedes andere Wesen und weißt, daß wir das Leben außerhalb unseres lebenden Palastes verabscheuen. Wir haben eine neue Ökologie entstehen lassen - nach dem Vorbild unserer Heimatwelt, von der unsere Vorfahren kamen. In Zukunft werden wir trotz allem mehr am Leben in Monsterstadt und Monsterland teilhaben. Wir müssen alle umdenken, damit sich nicht erneut eine solche Gefahr etablieren kann.«
    »Erst einmal muß die alte Gefahr beseitigt sein, ehe wir an so etwas denken können«, brummte Gor mißmutig.
    Da die Blubberer keinen Einwand hatten, wandte sich Groggy ab und führte die Freunde.
    Die Blubberer blieben zurück. Ahorn befand sich ausgerechnet in ihrem Palast, und sie hatten es nicht bemerkt. Sie mußten diese Tatsache erst verdauen.
    ***
    Groggy führte sie durch einen wahren Irrgarten. Der Palast schien endlos groß zu sein. Immer wieder ging es über eine Etappe, die die drei tiefer führte.
    »Wir müßten längst unter der Erde sein«, sagte Zamorra.
    Groggy bestätigte es: »Bald hat der Palast ein Ende. Natürlich hat Ahorn als Aufenthaltort nicht den Palast direkt gewählt, sondern eine Stelle darunter.«
    Sie gelangten in eine Felsenhöhle -wie schon einmal. Nur ging es von hier aus nicht in das Abwässersystem von Monsterstadt, sondern zu einem anderen Ort: In die Zentrale von Silbernetz.
    Der Platz in Monsterland war eng bemessen. Man konnte sich nicht gut verstecken. Ahorn hatte trotzdem ein Versteck gefunden.
    Groggy stellte sich vor die kahle Wand und wartete.
    Ihre Geduld wurde auf keine harte Probe gestellt. Auf einmal drang ein schnarrendes Geräusch aus dem Felsen. Der Felsen öffnete sich, als würde er aus weichem Schaumstoff bestehen.
    Die Öffnung war breit genug, um einen Elefanten durchzulassen. Ließ das auf die Größe von Ahorn, dem Buckligen, schließen?
    Und dann standen sie vor Ahorn. Er saß in einem bequemen Sessel und war das menschenähnlichste Monster in ganz Monsterland. Dabei hatte er gar nicht mal so viel von einem Menschen der Erde.
    Ahorn glich mehr einem Eichhörnchen. Er hatte ein spitzes Gesicht mit einem drahtigen Schnurrbart und vorstehenden Nagezähnen. Die Knopfaugen waren wässrig und alt. Ahorn hatte einen dicken Kugelbauch und erschien körperlich nicht gerade fit. Der bequeme Sessel schien sein Lieblingsplatz zu sein.
    Er hieß Ahorn, der Bucklige, und als er sich zu Ehren der Gäste aufrichtete und das Bauchfell glattstrich, sah Zamorra, warum das so war: Er machte ein krummes Kreuz und trug ein Ding auf dem Rücken, das wie ein schlaffer Rucksack wirkte. Vor langer Zeit einmal mußte dieses Ding prall gefüllt gewesen sein. Zamorra hatte keine Ahnung, zu was es diente, und hatte auch nicht den Mut, Ahorn danach zu fragen. Es war auch nicht so wichtig. Sie mußten endlich ihre Vorbereitungen treffen.
    Der alte Ahorn wußte noch nichts von dem Plan und würde überrascht sein.
    »Ich bin neugierig«, schnarrte er. Er stieß eine Reihe von Piepstönen aus und machte eine umfassende Geste: »Willkommen in meinem Reich.«
    Jetzt erst wandte Zamorra seine Aufmerksamkeit der unterirdischen Halle zu. Sie war erfüllt von silbrigem Schein. Silbernetz bedeckte Wände, Decke und Boden. Inmitten der Halle gab es einen Knotenpunkt. Niemand brauchte Zamorra zu sagen, daß dort sämtliche Fäden zusammenliefen.
    »Die Stelle im Meer, wo wir uns zum ersten Mal unterhielten, ist wohl so eine Art Nebenstelle?« vermutete Zamorra.
    »So kann man es nennen. Es gibt mehrere Nebenstellen, überall in Monsterland verteilt.«
    »Kennt der Gegner diese Knotenpunkte?«
    »Nur ein paar, aber das nutzt ihm nichts, denn ich kann Silbernetz nach Belieben desaktivieren. Dann stirbt Silbernetz nicht. Man kann aber nicht zurückverfolgen, wo die Zentrale ist.«
    »Du scheinst überall zu sein, Ahorn. Damit bist du der Mächtigste dieses Landes.«
    »Ich habe diese Macht nie genutzt!« sagte Ahorn traurig. »Ich bin nicht der Typ dazu. Ich bin einfach zu gutmütig und zu friedlich. Damals, als ich herkam, sah ich im Erschaffen von Silbernetz eine Aufgabe. Ich meisterte sie bis zum heutigen Tag. Wenn ich einmal abtrete, wird Groggy meinen Posten übernehmen. Er kennt sich hier als einziger aus. Bei den Blubberern ist er wohlbehütet. Sie akzeptieren ihn wie einen der Ihrigen.«
    »Und jetzt der Plan!« drängte Groggy.
    Zamorra nickte ihm zu. »Ja, wir haben wirklich keine Zeit mehr zu verlieren.« Er wandte sich an
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