Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0194 - Die Stadt der Ungeheuer

0194 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0194 - Die Stadt der Ungeheuer
Autoren: Wilfried Antonius Hary
Vom Netzwerk:
daß er Mitleid hatte. Irgendwie war ihm das Spinnenwesen trotz seiner Scheußlichkeit und seines Krämercharakters ans Herz gewachsen. Das merkte er jetzt deutlich.
    Aber das Spinnenwesen war nicht zum Tode verurteilt. Der Schein trog. Es passierte ihm wie Gor beim ersten Mal. Das Feld schleuderte Zihrp zurück. Er rollte sich unwillkürlich zusammen und kullerte als schwarze Kugel quer durch die unterirdische Empfangshalle.
    Derweil entbrannte oben, auf den obersten Stufen der Bühne, ein Kampf auf Leben und Tod.
    Die Unterwesen kappten die Verbindungsschläuche mit dem Hauptkörper und nahmen Gor in die Zange. Sie hatten keine erkennbaren Waffen, aber ihre Fühler schleuderten grelle Blitze.
    Sie prallten wirkungslos von der strahlenden Aura um Gor ab.
    Es waren magische Entladungen.
    Pulk sah rasch ein, daß er so seinem Gegner nicht beikommen konnte. Jetzt strahlte er Schwingungen auf Gor ab, die man mit menschlichen Augen nicht sehen konnte. Ein Teil davon durchdrang die magischen Schutzfelder. Prompt spürte Zamorra eine Hitzewelle, die seinen Körper durchraste.
    Es waren Todesstrahlen, die Pulk ausstrahlte, um Gor zu vernichten.
    Gor, der Held von Zartas, krümmte sich brüllend zusammen. Beinahe entfiel das Schwert seinen Händen. Dann wäre er endgültig verloren, denn die magische Verbindung mit dem Schwert würde sofort schwächer werden.
    Zamorra bangte um seinen zartanischen Freund.
    Aber Gor schaffte es. Sei es durch die Magie seines Schwertes, sei es, daß sein Körper eine ungewöhnliche Robustheit hatte. Er richtete sich wieder auf.
    Und dann schlug er mit dem Schwert zu. Die Klinge teilte eines der Unterwesen, das ihm zunächst stand.
    Der Hauptkörper brüllte, als würde er den Schmerz spüren.
    Anfangs war Zamorra mit dem rüden Vorgehen von Gor nicht einverstanden gewesen, aber jetzt mußte sich erweisen, was sie von Pulk halten sollten. Pulk wollte töten. Es kam nur darauf an, warum er das tat. Weil er sein anscheinend bedrohtes Leben retten wollte oder weil er ein Sklave des Bösen war?
    Gor stürzte sich auf den Hauptkörper und ignorierte die Angriffsversuche der Unterwesen.
    Zwei warfen sich ihm in den Weg. Die verblüffend menschenähnlichen Hände an den Enden der Greifbeine ballten sich zu Fäusten und droschen auf Gor ein.
    Das war weniger als ein Tropfen auf einen Granitblock. Gor schien die Schläge gar nicht zu spüren.
    Er räumte mit dem scharfen Schwert unter den beiden Angreifern auf. Es flogen ihm wahrsten Sinne des Wortes die Fetzen.
    Und dann war er beim Hauptwesen. Seine Schwertspitze glühte hell, als er sie gegen die Körpermitte richtete.
    Dies war das Zentrum der Pulk-Magie. Wenn Gor jetzt zustieß, würde das Dutzendwesen sterben. Alle Macht würde erlöschen - eine Macht, die von Gor und Zamorra nicht übernommen werden konnte, well sie einzig und allein auf das Wesen von Pulk abgestimmt war.
    In dem kleinen, aber stabilen Reich innerhalb der riesigen Monsterstadt würde alles drunter und drüber gehen, bis konkurrierende Gruppen diesen Bereich übernehmen würden.
    Oder das Reich würde sofort an die Schergen des Bösen gehen, denn die schienen überall zu hocken, um die einzelnen Reiche zu unterwandern, damit es später leichter wurde, sie zu besiegen.
    Dinge, die Gor ganauso durch den Kopf gingen wie Zamorra.
    Doch er hatte gar nicht vor, Pulk einfach zu töten. Die glühende Schwertspitze berührte den dunkelbraunen, knorpeligen Körper. Es zischte laut. Qualm stieg auf.
    Im nächsten Augenblick erlosch die strahlende Aura.
    Zamorra mußte annehmen, daß es die Magie von Pulk doch geschafft hatte, die Magie des Heiligen Schwertes zu neutralisieren. Aber die erlöschende Aura hatte einen anderen Grund: Sie war nicht mehr notwendig, denn die Pulk-Magie verlor an Wirkung.
    Nicht sie hatte die Magie des Heiligen Schwertes neutralisiert, sondern umgekehrt.
    Die Bewegungen der Unterwesen stockten. Sie bekamen keine Gedankenbefehle mehr vom Hauptkörper. Pulk war völlig hilflos und total ausgeliefert.
    Aber er bettelte nicht um Gnade, sondern erwartete eher gelassen seinen Tod.
    »Warum hast du mich töten wollen?« fragte Gor rauh.
    »Schließlich mußte ich mich wehren. Oder wehrst du dich nicht, wenn du angegriffen wirst?«
    »Deine Magie ist verdächtig verwandt mit der Magie von Mars!«
    Auch darauf wußte Pulk eine einleuchtende Antwort. Er sprach ganz ruhig und unbeeindruckt von der Nähe des Todes.
    »Ich weiß, Gor, Held von Zartas -schon seit die ersten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher