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0192 - Hotel zur dritten Hölle

0192 - Hotel zur dritten Hölle

Titel: 0192 - Hotel zur dritten Hölle
Autoren: Jason Dark
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bis jemand aus einer psychiatrischen Klinik als geheilt entlassen werden konnte. Die Zeit hatte er nicht. Mallmann glaubte, daß hinter allem etwas anderes steckte, etwas, das sogar zu einem Fall für seinen Freund John Sinclair werden konnte.
    So dachte der Kommissar. Es würde allerdings schwer sein, es dem Arzt begreiflich zu machen. Ärzte haben da ihre eigene Philosophie.
    Will Mallmann hatte die Zeit über in das Gesicht des Mädchens geschaut. Er schrak zusammen, als Kathie Berner plötzlich die Augen öffnete. Das geschah nicht langsam, sondern ruckweise. Sie, hatte graublaue Augen, und in ihnen stand etwas, das den Kommissar irritierte. Es war kein Schielen. Jedoch schien es, als würde das Mädchen an Will Mallmann vorbeiblicken.
    »Sie ist wach!« flüsterte der Kommissar.
    Dr. Reinhold nickte.
    »Ob ich mit ihr sprechen kann?«
    Der Arzt lächelte schmal. »Sie sind ein Quälgeist, Kommissar. Meinetwegen, versuchen Sie es.«
    Der Kommissar beugte sich vor. »Fräulein Berner«, sagte er leise, jedoch eindringlich. »Hören Sie mich, Fräulein Berner?«
    Das Mädchen schaute ihn an und sah dennoch an ihm vorbei. Will lief ein Schauer über den Rücken. In diesen Augen standen der Wahnsinn und noch etwas anderes, daß er nicht zu deuten wußte. Es konnte mit Schmerz und seelischem Leid zu tun haben.
    Eine Antwort bekam er nicht. Dafür sah er, wie sich die weiße Bettdecke bewegte. An der rechten Seite des Mädchens. Kathie schob ihren Arm vor, und die Schläuche, die sie mit den Apparaturen verbanden, zitterten.
    Will warf dem Arzt einen fragenden Blick zu. Dr. Reinhold nickte beruhigend, er sah keine Gefahr.
    Kathie Berner wollte ihren Arm unter der Bettdecke hervor schieben.
    Und das gelang ihr zum Teil.
    Dr. Reinhold und der deutsche Kommissar sahen die ersten beiden Finger. Ihre Augen wurden groß.
    Die Hand sah nicht normal aus. Sie zeigte keine helle Hautfarbe, sondern war pechschwarz.
    Wie die eines verbrannten Menschen!
    ***
    Fast drei Stunden später als normal betrat ich unser Büro. Suko hockte am Schreibtisch und trank Tee. Glenda befand sich bei Sir James Powell, weil der ihr irgend etwas diktieren wollte.
    »Hat der Alte schon nach mir gefragt?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Nein, seit ich hier bin, vermißt man dich nicht.«
    »Angeber.« Ich hängte den Mantel auf.
    »Wie war’s denn?«
    Grinsend drehte ich mich um. »So, wie es bei dir und Shao auch immer ist.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe doch einen kleinen Horchposten in der Wand sitzen und lerne immer von euch.«
    »Mahlzeit!«
    Glenda Perkins machte die spitze Bemerkung. Ich hatte unsere Sekretärin nicht kommen gehört.
    »Meine Güte, was seid ihr heute alle grantig«, beschwerte ich mich.
    »Da verschläft man einmal und schon…«
    »Von Suko weiß ich, daß Sie Besuch gehabt haben«, bemerkte Glenda. »Ein blondhaariges Wesen namens Jane Collins Stimmt’s?«
    Ich schaute Suko scharf an. Der hatte sich zurückgelehnt und machte ein unschuldiges Gesicht.
    »Was hast du alles erzählt?« wollte ich wissen.
    »Nur die Wahrheit. Ich kann so schlecht lügen, wenn mich Glenda etwas fragt.«
    »Das gibt Rache«, schwor ich ihm. Und mit einem Lächeln auf den Lippen fragte ich Glenda: »Bekomme ich denn noch einen Kaffee?«
    »Hat Ihnen Miß Collins keinen gekocht?«
    »Doch.«
    »Dann brauchen Sie ja meinen nicht. Zudem ist die Kanne leer. Und Suko trinkt Tee.« Mit diesen Worten verschwand sie im Vorzimmer und schlug die Tür zu.
    »Hast du da noch Töne?!« sagte ich zu meinem Freund und Kollegen.
    »Du sitzt eben zwischen zwei Stühlen. Und gib acht, daß du dich nicht daneben setzt, denn es ist immer schwer, das Gewicht gleichmäßig zu verteilen.«
    »So gleichmäßig auch nicht. Eine ziehe ich vor.«
    »Und das, John, nimmt dir die andere übel.«
    »Ich glaube, ich verlege mein Büro auf den Mond.«
    »Was hast du außer dieser Verlegung heute noch vor?« wollte der Chinese wissen.
    »In den Akten stöbern.«
    »Gibt es da einen besonderen Grund?«
    »Ja.«
    »Laß mich raten.« Suko hatte heute seinen geschwätzigen Tag. »Dr. Tod? Seinen neuen Aufenthaltsort? Xorron, von dem wir nach seiner Erweckung noch nichts gehört haben? Lady X mit ihren neuen Beißerchen?«
    »Falsch, alles falsch.«
    »Was dann?«
    Ich erklärte es ihm.
    Sukos Augen leuchteten. »Wenn mich nicht alles täuscht, scheint sich da ein neuer Fall anzubahnen, oder?«
    »Möglich.«
    »Soll ich mitkommen?«
    »Nein, ich erledige das allein. Halte du
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