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0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

Titel: 0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben
Autoren: Jason Dark
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mehr, sondern ein Vampir.«
    »Wie hast du sie erledigt?«
    »Mit dem Kreuz.«
    »Also lautlos.«
    »Genau, Suko.« Ich verzog das Gesicht. »Was meinst du, was ein Schuß hier angerichtet hätte.«
    Suko antwortete nicht mehr, denn wir hatten meine Zimmertür erreicht. Ich wollte es nicht zugeben, aber mein linker Schenkel schmerzte wie rasend. Weil ich hin und wieder mit den Fußspitzen aufgetreten war, spürte ich nun die Folgen.
    »Soll ich?« fragte die Schwester.
    Ich nickte.
    Sie öffnete die Tür. Die Lampe hatte ich brennen lassen, so daß ihr Schein einen Teil des Zimmers ausleuchtete. Er fiel auch auf die Tote am Boden.
    Die Schwester und der Arzt waren schneller als wir. Sie hatten sich an uns vorbeigeschoben, und wir hörten den kieksenden Schrei der Krankenschwester.
    »Das ist ja Mandy!«
    Der Doc fuhr herum. Er funkelte uns an. »Wissen Sie, was Sie da getan haben?«
    »Ja.«
    »Nein, das wissen Sie nicht! Sie haben eine zwanzigjährige Lernschwester umgebracht. Sie als Polizist…«
    »Gerade ich als Polizist mußte sie töten«, fuhr ich den Arzt an.
    »Sie war ein Vampir und hatte mich angefallen. Das heißt, sie wollte mich ebenfalls zu einem Blutsauger machen. Hätte sie es geschafft, gäbe es in diesem Haus zwei Vampire mehr.«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Sind Sie eigentlich verrückt? Es gibt keine Vampire.« Er deutete mit dem Zeigefinger auf die Tote.
    »Die Tat laste ich Ihnen an, obwohl Sie Polizeibeamter sind.«
    »Dann schauen Sie mal genau nach, Doc.«
    »Wieso, ich…«
    »Bücken Sie sich.«
    Er tat es tatsächlich. Auf meinen Wunsch hin sah er sich den Hals der Toten an.
    »Da ist ja alles schwarz«, flüsterte er.
    »Ja, verbrannt.«
    Der Arzt richtete sich auf. »Wieso? Wie kommt es dazu, daß der Hals dieses Mädchens…?«
    Ich holte mein Kreuz hervor. »Das ist der Grund. Mit diesem geweihten Kruzifix habe ich die Vampirin attackiert und ihr untotes Dasein ausgelöscht.«
    Arzt und Krankenschwester starrten das Kreuz an. Schließlich meinte die Frau: »Das ist ja wie im Gruselfilm.«
    Ich lachte auf. »Leider nicht, Schwester. Wir befinden uns in der Realität. Was hier abläuft, ist kein Film.«
    »Verstehen kann ich es nicht.« Jeder von uns sah die Gänsehaut auf ihrem Gesicht.
    »Wir müssen uns nur damit abfinden«, bemerkte ich, »und die entsprechende Vorsorge treffen.«
    »Was meinen Sie damit?« wollte der Arzt wissen.
    Ich verzog das Gesicht, weil wieder ein neuer Schmerzstoß durch mein linkes Bein fuhr. »Erkläre du es ihm, Suko.«
    »Okay«, sagte mein Partner und Kollege. »Die Sache ist ganz einfach. Man wird ja nicht aus lauter Spaß zu einem Blutsauger, Doc. Das hatte einen Grund. Diese Krankenschwester ist von einem anderen Vampir zu einem Vampir gemacht worden. Höchstwahrscheinlich von einer Frau. Und das alles ist hier in diesem Hospital geschehen. Wir müssen also damit rechnen, daß sich in dem Krankenhaus noch weitere Vampire herumtreiben. Oder zumindest eine Untote, die als Vampir herumgeistert. Ferner müssen wir mit einem weiblichen Werwolf und mit einem Ghoul rechnen. Dabei fällt mir etwas ein. Bahren Sie im Moment Tote auf?«
    »Natürlich. Es sterben immer Menschen. Sie haben es ja vorhin gesehen.«
    Suko schaute mich an. Ich ahnte, welche Gedanken hinter seiner Stirn kreisten.
    »Denkst du an die Leichenhalle?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Augenblick mal«, mischte sich der Arzt ein. »Ich verstehe Ihren Dialog nicht ganz.«
    Diesmal antwortete ich. »Ein Ghoul gehört ebenfalls zur Gattung der Dämonen. Er zählt sogar zu den schlimmsten. Von Blut ernährt er sich nicht, sondern von Leichen. Er ist ein Aasfresser, deshalb unser Verdacht mit der Leichenkammer.«
    Der Arzt schlug sich gegen die Stirn. »Ich glaube, ich drehe hier noch durch.«
    »Das brauchen Sie nicht, Doc. Sie müssen den Tatsachen nur ins Auge sehen.«
    »Und die sind schlimm.«
    »Sie sagen es.«
    »Aber was sollen wir tun?«
    »Sie gar nichts, Doc«, erklärte ich. »Damit wir uns nichts vormachen: Ich rechne zumindest mit drei Gegnern. Der Vampir will Blut. Der Werwolf will töten, und der Ghoul will Leichen, das ist nun mal eine Tatsache.«
    Der Arzt war blaß geworden. »Mein Gott«, flüsterte er, »wenn ich daran denke, wie viele Menschen wir hier im Haus liegen haben, dann bedeutet die Anwesenheit dieser Wesen ja eine ungeheure Gefahr für die Patienten.«
    »So ist es.«
    »Und was machen Sie?«
    »Wir können davon ausgehen, daß es die dämonischen Wesen in erster
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