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019 - Der Sarg des Vampirs

019 - Der Sarg des Vampirs

Titel: 019 - Der Sarg des Vampirs
Autoren: Larry Brent
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gegen einen knorrigen Stamm, so dass es vom Lager
aus aussah, als würde der Wächter am Stamm lehnen.
    Eilig nahm Larry den Weg, den er mit Sanchos gekommen war. Mit jeder Minute
gewann er die Kontrolle über seine Bewegungen zurück.
    Er verließ den Wald, erreichte den grasbewachsenen Hügel, die Felder und
Äcker, bis sich schemenhaft der Umriss des kleinen Bergdorfes vor ihm
abzeichnete. Larry überquerte die Hauptstraße und gelangte zu dem Schuppen,
neben dem er den Alfa Romeo abgestellt hatte. Er fand
den Wagen so vor, wie er ihn zurückgelassen hatte. Während seiner Abwesenheit
interessierte sich offenbar niemand für das Gefährt.
    Zum Glück hatte man ihm die Autoschlüssel nicht abgenommen. Die Zigeuner
hatten auf seine persönliche Habe keinen Wert gelegt. Es war ihnen nur darauf
angekommen, ihn kampfunfähig zu machen.
    Larry fuhr sofort los und beschleunigte stark. Er musste zunächst zu Herzog
de Avilla , denn es war kaum anzunehmen, dass der
Herzog seine Tochter einfach in einem gewöhnlichen Hotelzimmer untergebracht
hatte. De Avilla hatte bestimmt besondere
Vorsichtsmaßnahmen getroffen, weil er wusste, in welcher Gefahr seine Tochter
schwebte.
    Während der Fahrt zum Schloss gab Larry über den PSA-Ring einen knappen,
präzisen Bericht, der das Notwendigste enthielt, um X-RAY-1 darüber
aufzuklären. Larry schloss lakonisch mit der Bemerkung, dass seine Aufgabe ein
Höchstmaß von Unsicherheitsfaktoren einschloss. »Sollte ich nicht mehr dazu
kommen, einen weiteren Bericht abzusenden, dann ist davon auszugehen, dass ich
nicht mehr am Leben bin«, schloss er. Für diesen Fall gab er einige wichtige
Hinweise, die einem nachfolgenden PSA-Agenten unnötige Umwege ersparen sollten.
    Begriffe wie Sarkom, Vampir, Markos und die Zigeunersippe in der Nähe des
rätselhaften Grabes waren in Larry Brents Bericht selbstverständlich und sie
vermittelten dem Leiter der PSA ein recht gutes Bild von dem, was sein bester
Agent inzwischen herausgefunden hatte.
    Zum ersten Mal in der Geschichte de Avilla gab es
eine Person, die ernsthaft den Dingen entgegenarbeitete, zum ersten Mal
befasste sich eine Organisation mit den Vorfällen, denen man in der
Vergangenheit zwar auch Beachtung schenkte, die man aber niemals klären konnte.
    Auch Larry Brent war noch nicht in der Lage, den Fall befriedigend zu
lösen. Ein großes Fragezeichen stand über allem, was die rätselhafte
Erscheinung des Vampirs betraf. Seine Existenz war nicht zu bezweifeln, denn er
hatte mehr als einen schaurigen Beweis für seine Anwesenheit geliefert.
    X-RAY-3 erreichte das Schloss. An dem großen Eisentor befand sich ein
überdimensionaler Klingelknopf. Larry betätigte ihn nur ein Mal.
    Aus dem Schatten hinter einer Säule tauchte die Gestalt des Herzogs auf. Im
angewinkelten Arm hielt er ein geladenes Gewehr.
    »Señor Brent?«
    »Öffnen Sie mir, es eilt! Ich fürchte, dass der, den Sie hier auf Ihrem
Anwesen suchen, ganz woanders zu finden ist, Durchlaucht.«
    Der Herzog drehte den Schlüssel um, und das schwere Tor wich zurück. In
wenigen Sätzen klärte de Avilla den PSA-Agenten über
die Vorfälle auf, die sich kurz nach Larry Brents Abfahrt ereignet hatten.
    »Und nun geistern Sie hier herum, in der Hoffnung, den Vampir zu stellen!
Aber der ist bereits unterwegs, auf dem Weg zu Ihrer Tochter!«
    Trotz der Dunkelheit wurde die Blässe sichtbar, die sich auf dem Gesicht
des Spaniers ausbreitete.
    »Aber das ist unmöglich, niemand weiß ...«
    »Jeder weiß, dass sie in Guadalupe ist, im Esplanade, Zimmer 139. Sanchos ist tot. Er wurde ermordet. Wie
kamen Sie gerade auf das Esplanade? Hat
das eine besondere Bedeutung? Hat Ihnen jemand dazu geraten? Vielleicht kommen
wir auf diese Weise schneller voran.«
    »Ich habe dort einen Freund. Ich entschloss mich spontan dazu, nachdem es
zu dem ungeheuerlichen Ereignis in meinem Haus gekommen war.«
    »Das ist verständlich.«
    »Der Besitzer des Hotels heißt Señor Perez. Er hat mir versprochen, für
Estelle ein besonderes Zimmer auszuwählen.«
    »Können Sie ihn erreichen?«
    »Das ist anzunehmen. Er bewohnt ein privates Appartement im Hotel.«
    »Dann rufen Sie an, rasch! Sagen Sie ihm, dass ich ihn sprechen will.«
    Sie erreichten die große Empfangshalle des Schlosses. Von hier aus wählte
der Herzog die Nummer des Hotels. Der Nachtportier nahm das Gespräch entgegen.
    »Hier ist Herzog de Avilla . Bitte verbinden Sie
mich umgehend mit Señor Perez. Es ist dringend!«
    Sekunden
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