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019 - Der Clan der Rebellen

019 - Der Clan der Rebellen

Titel: 019 - Der Clan der Rebellen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Gleiter, gerade als die ersten Schwaden von Gas herein kamen und Ken Randall zu Boden zwingen wollten.
    Verzweifelt hielt er sich fest. Die Sinne schwanden ihm. Dieses verdammte Teufelszeug, das seine Lunge füllte, obwohl er den Atem anhielt, das sogar in seine Poren kroch, das ihn benommen machte, ihn daran hindern wollte, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen …
    »Yei-eehhh!«, schrie der Ba-to-neh begeistert und seine Bauchmembran dröhnte dabei wie das bespannte Fell einer Standpauke.
    Es gab noch einen Lärm, der ihn spielend übertönte: Der Gleiter, groß wie ein mittlerer Bus, gebaut aus gehärtetem Metall, krachte mit voller Wucht gegen das hermetisch verriegelte Tor.
    Hier waren sie herein gekommen, aber der Weg nach draußen war ihnen versperrt worden.
    Mit voller Wucht – das bedeutete mit höchsten Beschleunigungswerten!
    Ein infernalisches Kreischen.
    Ein Donnern wie beim schwersten Gewitter – oder wie bei einer Detonation.
    Aus dem Donnern wurde eine Art Naturkatastrophe, als der Ba-to-neh sah, dass der erste Versuch scheiterte – und als er in die Halle zurück setzte, um erneut Anlauf zu nehmen.
    Diesmal war die Wucht ungleich größer.
    Ken Randall fühlte sich von einer unsichtbaren Riesenfaust gepackt und quer durch den Gleiter geschleudert. Da half alles Festhalten nichts. Da waren Urgewalten am Werk.
    Dem Ba-to-neh war es gelungen, dem Gleiter Energien zu entlocken, die normalerweise blockiert waren.
    Ken Randall hatte anfangs geglaubt, die Ba-to-neh wären bloß Angeber, aber inzwischen hatte er erkannt, dass sie nicht nur angeben konnten: Sie waren tatsächlich Genies. Wenn man sie nur mal ließ!
    Ken Randall hatte nichts dagegen. Er krümmte sich noch im Flug zusammen und hatte dadurch eine verhältnismäßig weiche Landung.
    Das Donnern, das Kreischen von zerreißendem Material, das Beben des Gebäudes …
    Das waren Dinge, die seine Sinne marterten. Aber alles dies lohnte sich, als frische Luft herein wehte und das Gas vertrieb.
    Schlagartig war Ken Randall wieder klar im Kopf. Die Wirkung des Gases wurde mit dem Eindringen der Frischluft sogleich aufgehoben.
    Der Ba-to-neh kreischte und dröhnte vor Vergnügen. Er setzte den Gleiter wieder in die jetzt offene Halle hinein: »Los, worauf wartet ihr noch?«
    Schon war er am Gleiterausgang. Seine vier Meter langen Fangarme schnellten hinaus, bekamen zwei Menschen gleichzeitig zu packen und rissen sie herein, als wären sie nur leblose Strohpuppen. Ken Randall schaute in die verdutzten, verzerrten Gesichter von Janni van Velt und Juan de Costa.
    Dr. Janni van Velt verdrehte die Augen. Das Gas zeigte bei ihr noch Wirkung. Kein Wunder, denn die Konzentration war hier drinnen immer noch höher als im Gleiter.
    Nicht mehr lange! , dachte Ken Randall zerknirscht.
    Jetzt reagierten auch die anderen beiden Ba-to-neh. Sie schnappten sich die Menschen mit ihren Fangarmen und beförderten sie unsanft an Bord. Aber es galt, keine Zeit zu verlieren. Der Überraschungseffekt war nunmehr auf ihrer Seite. Sie mussten von hier so schnell wie möglich verschwinden, denn überall wurde bereits nach ihnen gefahndet. Und der Lärm hier war gewiss nicht ohne Beachtung geblieben.
    Sehr bald würden sie von zwei Gruppen verfolgt werden: Vom Clan der Rebellen und von der hiesigen Behörde.
    Nette Aussichten! , dachte Ken Randall.
    Vergeblich wehrte er sich gegen den Fatalismus, der sich in seinem Innern Bahn brach.
     
    *
     
    Mit voller Besatzung an Bord raste der Gleiter hinaus. Ein Teil der Seitenverkleidung fehlte jetzt. Das Ding war mehr ein Wrack – aber es funktionierte noch: Einen Meter über dem Boden raste es dahin, obwohl es hoffnungslos überladen war, denn nicht nur die sieben Menschen und die drei Ba-to-neh hatten darin Platz genommen, sondern auch noch die fünf Sann-Gronmei.
    Ken Randall kam nicht umhin, das Talent der Ba-to-neh noch einmal ausgiebig zu bewundern: Sie holten aus dem Gleiter heraus, was sonst wahrscheinlich kein Mensch geschafft hätte.
    Im wahrsten Sinne des Wortes – kein Mensch! , dachte er in einem Anflug von Galgenhumor.
    Waren sie ihm bei ihrer ersten Begegnung im Lasten-SG-Bahnhof wie scheußliche Ungeheuer vorgekommen, so hatten sie sehr rasch seine Sympathien erworben …
    Jetzt erst Recht.
    »Hey, das ist ein Abenteuer – genau nach meinem Geschmack!«, rief jemand gespielt fröhlich.
    Ken Randall drehte sich halb um. Yörg Maister hatte so gesprochen, aber sein Gesichtsausdruck strafte alle Aussagen in
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