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019 - Das Sklavenspiel

019 - Das Sklavenspiel

Titel: 019 - Das Sklavenspiel
Autoren: Bernd Frenz
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Die Stimme des Nosfera war direkt in seinem Kopf entstanden ! Navok war also tatsächlich ein Telepath! Und er hatte es offensichtlich verstanden, diese Begabung vor Aruula zu verbergen.
    Die übrigen Sklaven hätten sich am liebsten gemeinsam auf den Nosfera gestürzt, doch Navok postierte sich so, dass er sie alle im Auge behalten konnte. Da sein Gesicht im Dunkel der Kapuze lag, wusste niemand, auf wem sein Blick gerade ruhte. Selbst die Taratzen wagten keinen Überraschungsangriff.
    Es wäre - eh nutzlos gewesen. Ein Trupp der Rojaals hetzte heran. Mit vorgehaltenen Bajonetten kreisten sie Navok und die am Boden liegenden Sklaven ein. Dem Nosfera wurde die Pistole entrissen, dann trieb man ihn und die übrigen Gefangenen zum Wald hinüber. Dort wurden sie vom Gen'rel erwartet, der seine Fäuste herausfordernd in die Hüften presste.
    »Alle Achtung«, lobte er spöttisch. »So weit hat es bisher noch keiner geschafft, aber wie ihr seht, haben wir auch für solche Fälle vorgesorgt.«
    Der May'jor neben ihm verzog die Lippen zu einem triumphierenden Lächeln. Schließlich war es seine Idee gewesen, den Nosfera als Spion in Maddrax' Gruppe zu schleusen. Er wusste, dass sich der Aufwand gelohnt hatte, als ihm die PDW 20 ausgehändigt wurde. Maddrax besaß also doch noch weitere Schutzwaffen, und diese schien sogar donnern zu können.
    »Lassen Sie uns endlich frei«, flehte Nerk.
    »Schließlich sind wir lebend aus dem Tal heraus gekommen.«
    Grath verdrehte genervt die Augen. »Idiot!«, zischte er seinem Lakaien zu. »Daran hast du doch wohl hoffentlich keinen Moment lang geglaubt.«
    Der Gen'rel lächelte gutmütig, als ob er zu Kindern sprechen würde, die noch nicht verstanden, wie es wirklich in der Welt zugeht.
    »Neun Sklaven - so viele haben es noch nie geschafft, das Spiel zu überleben. Nur harte und ausdauernde Kämpfer bestehen diesen Test - begehrte Kämpfer, die auf dem Sklavenmarkt von Plymeth hohe Preise einbringen. Deshalb wird mir mein alter Geschäftsfreund Emroc auch einen schönen Batzen für euch zahlen!«
    Bei diesen Worten trat ein fetter, in bunte Tücher gehüllter Glatzkopf heran, der ein pralles Ledersäckchen in seiner Hand wog. Es war der Eunuch mit der Fistelstimme, der Matt schon auf der Aussichtsplattform aufgefallen war.
    »Deine Spitzenware macht mich noch zum armen Mann«, heuchelte der Sklavenhändler unterwürfig. »Wie soll ich nur neun Krieger auf einen Schlag loswerden?«
    »Acht«, korrigierte Navok. »Meiner Familie und mir wurde die Freiheit versprochen, wenn ich Maddrax' Flucht verhindere.«
    »Richtig«, nickte der Gen'rel, »du wirst nicht an Emroc verkauft. Aber deine Freiheit musst du dir erst noch verdienen. Es gibt bald ein neues Sklavenspiel, in dem du mir wieder gute Dienste leisten kannst. Deine Familie wird es solange gut bei uns haben.«
    Ein Zittern lief durch Navoks verhüllten Körper, als würde er frieren. Er wurde also genau so betrogen wie alle anderen. Der Gen'rel wollte sich gerade an Emroc wenden, als der Nosfera hervorstieß: »Unter der Erde liegen kistenweise Waffen, wie du sie dir nicht einmal erträumen kannst, Gen'rel. Wenn du mir und meiner Familie die Freiheit garantierst, zeige ich dir, wo du sie finden kannst.«
    Matt Drax hielt die Luft an. Das durfte doch nicht wahr sein! Dieser verdammte Nosfera musste in seinem Geist gewühlt haben!
    Die Züge des Rojaal-Führers leuchteten auf.
    »Wusste ich doch, das es da noch mehr geben muss. Etwa Schutzwaffen wie diese hier?« Er hielt die Heckler & Koch in die Höhe.
    »Größere, Bessere!«
    Der Gen'rel war selig. »Führe mich dorthin und du kannst alles von mir haben, was du willst, Blutsäufer.«
    »Nein!«, fuhr Maddrax dazwischen. »Folgt ihm nicht! Ihr lauft sonst in euer Verderben. Ich habe dafür gesorgt, dass dort unten alles in die Luft fliegt!«
    Der Gen'rel machte eine verächtliche Bewegung mit der Hand.
    »Netter Versuch«, tat er Matts Warnung ab, wandte sich aber trotzdem an Navok: »Oder stimmt es, was er sagt?«
    Der Nosfera schüttelte den Kopf. »Nein. Das hätte ich gesehen.«
    »Aber-«, begehrte Matt auf.
    Sofort stürzte ein Rojaal vor und hämmerte ihm den Gewehrkolben in den Nacken.
    Stöhnend sackte er in die Knie.
    »Bindet sie!«, befahl der Gen'rel. »Und dann ab mit ihnen zur Karawane.«
    Die Soldaten drangen auf die Sklaven ein und fesselten sie. Selbst Chip und Dale mussten sich der Übermacht geschlagen geben.
    Trotz der groben Behandlung gab Matt nicht auf.
    Er
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