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019 - Das Sklavenspiel

019 - Das Sklavenspiel

Titel: 019 - Das Sklavenspiel
Autoren: Bernd Frenz
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Vampirfledermäuse seiner Zeit. Die mutierten Nachkommen, die jetzt über die Taratze herfielen, waren aber nicht nur weitaus größer, sie wirkten auch viel aggressiver.
    Auch Aruula warf einen Blick durch das Glas, das Matt ihr reichte. »Bateras«, stellte sie fest. Das Schicksal der Taratze schien sie noch immer nicht sonderlich zu interessieren.
    Kreischend brach die Riesenratte in die Knie und wälzte sich auf dem Boden, um die Bateras abzustreifen. Doch die blutgierigen Bestien ließen sich durch das Gewicht nicht beeindrucken. Flügelschlagend pressten sie sich noch fester an ihr Opfer.
    Und immer neue kamen aus dem Dickicht! Nicht nur flatternd, sondern auch geschickt auf ihren Flügelspitzen laufend.
    Eines der Tiere hielt auf einen der Verfolger zu.
    Der schwarzhaarige Jäger stolperte hastig zurück, doch schon nach wenigen Schritten hielt er plötzlich inne und presste seine Hände mit verzerrter Miene auf die Ohren. Stöhnend sackte er zu Boden, als würde er von einer unsichtbaren Macht in die Knie gezwungen.
    Auf dem letzten Meter sprang der Batera mit ausgebreiteten Flügeln vom weichen Untergrund ab, um sich in einer Mischung aus Hechtsprung und Gleitflug auf den Wehrlosen zu stürzen.
    Aber dort kam sie nie an. Ein Pfeil durch- schlug ihren Körper und schleuderte ihn aus der Bahn. Einer der Jäger hatte geschossen und seinen Kameraden gerettet. Nun zog er ihn hoch und weiter zurück.
    Mit letzter Kraft bäumte sich die Taratze gegen ihre Peiniger auf. Dann brach ihr Widerstand. Ein letztes Fiepen ausstoßend, sank sie zurück ins Pflanzengestrüpp, um sich ihrem Schicksal zu ergeben. Die Baterameute zerfetzte ihr waidwundes Opfer bei lebendigem Leib.
    ***
    Matt konnte den unmenschlichen Anblick nicht länger ertragen. Doch es hätte keinen Sinn gehabt, jetzt die Deckung zu verlassen. Die Taratze war tot und die Jäger hatten gute Chancen, aus eigener Kraft zu entkommen. Sie hatten sich schon gut dreihundert Meter abgesetzt als plötzlich weitere Männer auftauchten, wie aus dem Boden gewachsen! Zuerst sah es so aus, als würden die Bo- genschützen Hilfe erhalten, stattdessen wurden sie eingekreist und bedroht. Mit…Feuerwaffen?
    Matt riss den Feldstecher an die Augen. Tatsächlich! Die schlanken Waffen, die die Unbekannten mit sich führten, waren Gewehre Thomsonsturmgewehre mit aufgepflanzten Bajonetts! Und die Männer selbst trugen Uniformen! Sie wirkten wie ein Trupp britischer Infanteristen!
    Matt spürte, wie das Blut in seinen Adern vor Aufregung brodelte. Wie zur Hölle kamen moderne Soldaten hierher? Waren sie ebenfalls durch einen Zeitriss in die Zukunft geschleudert worden?
    Doch bei näherer Betrachtung relativierte sich sein erster Eindruck. Die Soldaten trugen tatsächlich Uniformen der britischen Streitkräfte, allerdings erinnerte der zerschlissene Stoff, der von zahlreichen Flicken zusammengehalten wurde, nur noch entfernt an eine korrekte Dienstkleidung. Unwillkürlich musste Matt an seine eigene Kombination denken, die bis vor kurzem auch nicht mehr der Kleiderordnung entsprochen hatte. Bis er von den Technos der Community London zum Abschied eine exakte Replik erhalten hatte, die er seitdem trug.
    Seltsam auch, dass die Soldaten ihre Gewehre mehr als Hieb und Stichwaffen einzusetzen schienen. Wild mit dem Sturmgewehr gestikulierend, sprang ein rothaariger Soldat, dem die verfilzte Mähne unter dem Stahlhelm hervor quoll, auf die Bogenschützen zu. Erschrocken ließen die Drei ihre Bögen fallen und ergaben sich der Übermacht.
    Während der Taratzenkadaver noch unter den Attacken der Bateras erzitterte, trieb der Trupp Soldaten die Gefangenen zum Waldrand. Ein schallendes Hornsignal ertönte. Und gleich darauf tauchten Militärfahrzeuge auf.
    Matthew kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als er einen Jeep und zwei Militärtransporter identifizierte. Die rampo- nierten Fahrzeuge hatten aber schon vor Jahrhunderten ihren eigenen Antrieb eingebüßt; sie wurden nun von Wakudas gezogen. Die rinderartigen Tiere kamen mit ihren Anhängern erstaunlich schnell voran; offensichtlich wurden die Achsen und Räder tadellos in Schuss gehalten. Anscheinend hatten diese Kerle ein altes Militärdepot geknackt und sich mit den am besten erhaltenen Sachen ausgerüstet.
    Rabiat zwangen die Soldaten ihre Gefangenen auf die Knie, banden ihnen die Hände auf den Rücken und verfrachteten sie auf die Fahrzeuge.
    Auch der Trupp saß auf. Gleich darauf wendeten die Wakudas und trotteten den gleichen
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