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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hörte das Pferd schrill und angstvoll wiehern. Warum hatte es ihn nicht gewarnt? Warum war er selbst nicht erwacht?
    Lautlos hatten sie ihren Überall durchgeführt, und lautlos waren sie auch jetzt noch. Faustschläge trafen ihn, um jede Widerstand von vornherein zu brechen, und dann zerrten sie ihn mit sich. Seine Rippen schmerzten, und sein linkes Auge begann sich langsam zu schließen. Starke Schmerzen durchtobten ihn, und er hatte keine Möglichkeit sich zu wehren.
    Was wollten sie von ihm? Und wer waren sie?
    Unzählige Füße bewegten sich raschelnd durchs Gras. Er lag über der Schulter eines seiner Bezwinger und sah zwischen Sternen nur Beine. Nackte, dunkle Beine.
    Dämonendiener konnten es nicht sein. Wer zum ORTHOS, zum Dämonenhort, und dessen Dienems gehörte, hätte ihn sofort getötet. Die Schwarzen kannten ihn und seine Gefährlichkeit inzwischen. Sie hätten sich gehütet, das Risiko einer Gefangennahme einzugehen.
    Das Pferd gab keinen Laut mehr von sich, aber er hörte, wie viele Wesen einen schweren Gegenstand über den Boden schleiften. Sie mußten das Tier getötet haben.
    Aus Hunger?
    Es mußte so sein, denn wer tötet schon ein Arbeitstier aus reiner Vernichtungslust?
    Und dann erkannte er, was auch ihm bevorstand, weil er sich erinnerte, im fahlen Licht spitz zugefeilte Zähne gesehen zu haben.
    ***
    Asmodis grollte.
    Der so überraschend ausgebootete Ex-Fürst der Finsternis verpackte es nicht, von einem Außenseiter so blitzartig verschaukelt worden zu sein. Von Damon hatte er bisher noch nie etwas gehört, und dennoch war dieser Unbekannte so stark gewesen in seinem Para-Können, daß ihm gelungen war, was seit ein paar tausend Jahren niemandem mehr gelungen war: Asmodis im magischen Zweikampf zu besiegen!
    Und wie höhnisch-großmütig er gewesen war, dieser Damon! Er hatte Asmodis nicht getötet. Er hatte ihm das Leben geschenkt, was viel schlimmer war. Denn jeder, der jetzt Asmodis begegnete, würde sich an ihn als einen Damon erinnern, der von einem Newcomer ausgeschaltet worden war.
    Von einem der nie zuvor auf der Erde von sich reden gemacht hatte, der aber dennoch genau gewußt hatte, wie Asmodis zu besiegen war. Wer hatte es ihm gesagt?
    Ein Abtrünninger der Schwarzen Familie, der sauer auf Asmodis war? Möglich war das schon, erklärte dem Ex-Fürsten aber immer noch nicht Dämons Herkunft.
    Zur Bibliothek, in der magische Abschriften der sybillinischen Bücher fehlten, seit die Originale von Zamorra vernichtet worden waren, hatte er keinen Zugang mehr. Nur der Fürst der Finsternis besaß die Möglichkeit, dort in uralten Schriften nachzuschlagen, aber diesen Titel führte jetzt Damon. Und der würde, wenn in den Schriften etwas über einen gewissen Damon niedergelegt war gerade diese Bücher besonders unter Verschluß halten.
    Es gab auch kaum noch Dämonen, denen Asmodis jetzt Vertrauen schenken konnte. Von denen die jetzt nach seinem Sturz noch zu ihm hielten, besaß keiner die Fähigkeit, in die Vergangenheit zu gehen, um in den alten Schriften nachzuforschen, wer Damon war. Alles, was Asmodis über ihn hatte in Erfahrung bringen können, war das, was er während des Zweikampfes erlebte.
    Damon besaß einen der seltenen Dhyarra-Kristalle…
    Aber es mußte doch möglich sein, etwas über die Herkunft dieses Damon zu erfahren, um ihn dieses Wissen anzugreifen und zu vernichten!
    Aber vorläufig war es noch nicht soweit.
    Vorläufig saß Damon ziemlich fest auf seinem Thron und hatte seinen engsten Mitarbeiterstab direkt mitgebracht. Einen kleinen Teufel, der sich Master Grath nannte und ohne den Schutz Damons nur ein kleines Licht geblieben wäre, und drei Hexen, die offenbar zu Grath gehörten. Wenn Asmodis sich dieses Grüppchen vorstellte, kochte immer wieder der blanke Zorn in ihm auf.
    Auch die Lords der Finsternis, Asmodis’ engste Vertraute, hatten so gut wie nichts mehr zu sagen! Was geschah, bestimmten Damon, Grath und die drei Hexen.
    Das hatte es in der Geschichte der Schwarzen Familie noch nie gegeben, aber noch wagte niemand sich Damon entgegenzustellen, um wieder zu den alten Traditionen zurückzukehren. Denn immerhin hatte es Damon geschafft, den Fürsten innerhalb von ein paar Minuten zu besiegen, auf jener Waldlichtung bei Carmarthen. Und wer zuvor Asmodis gefürchtet hatte, fürchtete nun Damon nur um so mehr.
    Damons einzige wirklichen Verbündeten mochten die Lords der Finsternis sein, die mit ihm entmachtet worden waren. Ihnen würde sehr gelegen sein,
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