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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihm den Schwur abgenommen, Rhonacon zu warnen, denn Grex, das Land, in dem sie sich aufhielten und das von den Dämonen und ihren Dienern regiert wurde, plante einen überraschenden Angriff gegen Rhonacon. Cyros starb unter den Einwirkungen schwarzer Magie, und Zamorra hatte dem Weißen Adepten das Sterben erleichtert, indem er versprach, Rhonacon zu warnen. In der Robe des Toten und mit dessen Dhyarra-Kristall, zuvor auf Zamorra Bewußtseinsmuster verschlüsselt, war es ihm gelungen, unerkannt den Tempel zu verlassen.
    Glaubte er.
    Aber der Oberste Schamane, der im Tempel und in der Stadt befahl und dem selbst König Wilard gehorchte, hatte ihn erkannt. Er verfolgte ihn über den Kristall und zerstörte diesen. Damit mußte Zamorra für ihn tot sein.
    Aber Zamorra war nicht tot!
    Irgendwie mußte Weiße Magie im Spiel gewesen sein. Zamorra besaß schwach ausgeprägte Para-Fähigkeiten, die es ihm ermöglichten, Dhyarra-Kristalle niederer Ordnung zu benutzen, und vielleicht hatte diese Kraft einen Teil der zerstörenden Energie abgefangen. Für eine kurze Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit erschienen war, war er als wesenloser Schemen durch ein Nichts geirrt, bis ihn andere Impulse erreichten und ihm die Rückkehr ins köperliche Daseins ermöglichten. Aber nicht ganz; es war ein Tor geöffnet und eine Brücke geschlagen worden. Den endgültigen Übergang hatte er aus eigener Kraft schaffen müssen.
    Und er hatte es geschafft!
    Er ritt noch eine gute Stunde, nachdem die Dunkelheit hereingebrochen war. Es wurde kühl, und am Himmel glitzerten kalt und fern die Sterne. Ein bleicher Mond warf sein fahles Licht über das leicht gewellte Land, das nur spärlich bewaldet war. Ein vernünftiger Wald, in dem man sich verbergen konnte, wäre Zamorra lieb gewesen, denn er schätzte das Land als unsicher ein. Aber es gab keine andere Lösung als hohes Buschwerk in der Nähe eines Baches.
    Hier hielt er das Pferd an. Es lohnte nicht, in der Nacht weiterzureiten. Er kannte den Sternenhimmel dieser Welt zu wenig, um sich an ihm orientieren zu können, und der Himmelsrichtungen gab es fünf. Außerdem brauchte er Schlaf; der Kampf im Tempel hatte ihn erschöpft, noch mehr aber die Anstrengung, aus dem Nichts zurückzukehren ins Leben.
    Mit dem Pferd würde er ziemlich schnell nach Rhonacon gelangen, schätzte er. Und dann blieb ihm immer noch Zeit genug, zurückzukehren und Nicole aus dem Tempel zu befreien. Zudem hatte er auf dem Hin- und Rückweg genügend Zeit, sich einen besseren Plan zurechtzulegen. Und bevor der Monat ablief, war Nicole im Tempel so sicher wie nirgendwo sonst.
    Zamorra führte das Pferd zum Bach und ließ es saufen, dann band er es an den Stamm eines starken Busches. In Ermangelung einer Decke hatte er mit dem harten Boden vorlieb zu nehmen, und langsam begann sich die Nachtkälte in ihm festzusetzen. Aber er wagte es nicht, ein Feuer zu entzünden. Wenn es schon Aronyx Räuber, Mörder und Gesindel zuhauf gab, würde es hier im freien Land nicht weniger schlimm sein, wo die wachen Augen ordnungshütender Krieger fehlten.
    Er zog das Offiziersschwert aus der Scheide und legte es griffbereit neben sich. Lange Zeit lag er wach. Unruhige Gedanken, die um Nicole kreisten, ließen ihn keinen Schlaf finden. Aber dann siegte endlich doch seine Erschöpfung.
    Er schlief ein.
    Doch die Gefahr war längst da und kroch lautlos heran…
    ***
    Arron war nicht sonderlich erbaut davon, die Polizei in seiner Klinik zu sehen, und noch dazu fast in Kompaniestärke.
    »Mullon«, stellte sich der Mann vor, dessen Name Arron bekannt vorkam, weil er ihn schon einmal am Telefon gehört hatte. »Das hier sind mein Assistent Binder… Inspektor Kerr… Miss Crawford…«
    Der junge, hochgewachsene Mann, dessen Augen etwas grünlich schimmerten und der als Inspektor Kerr vorgestellt worden war, hob die Hand. »Die Berichte klangen ein wenig eigenartig, deshalb hat Mullon Scotland Yard hinzugezogen. Kann ich diese unbekannte Frau sprechen?«
    »Ich habe es fast erwartet«, knurrte Arron. »Bitte… wenn ich nicht selbst dabeigewesen wäre, würde ich es jetzt nicht glauben… sie war schon so gut wie tot, und ein paar Sekunden später hüpfte sie frischvergnügt herum.«
    Kerr hob die Brauen. Mullon hatte ihn informiert, soweit er selbst Bescheid wußte. »War nicht auch von einem weißhaarigen Mann in altertümlicher Kleidung die Rede?«
    Von wem hat er das denn? fragte sich Arron im Stillen, der für sich beschlossen hatte, über diese
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