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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schwarzen diesen Mann, der sich Zamorra nannte, töten wollten, interessierte Carru nicht. Er war den Schwarzen selbst nicht grün, diesen unnützen Fressern und Ausbeutern, die selbst den König unter ihrer Knute hatten, aber er konnte keinen offenen Widerstand riskieren. Deshalb hatte dieser Zamorra so schnell wie möglich aus der Nähe der Karawane zu verschwinden, um diese nicht auch den Zorn der Schwarzen spüren zu lassen.
    »Du stehst gegen die Macht des Tempels, Zamorra«, sagte Carru, »und daher kann ich dir nicht erlauben, in der Nähe der Karawane zu bleiben. Nimm eines meiner Pferde, ich schenke es dir, und dann reite fort, so weit du kannst.«
    Auf dem Gesicht des Fremden zeichnete sich Verwunderung ab. »Du hilfst mir und willst mich zugleich nicht in deiner Nähe haben?«
    »Ich habe dich nie in meinem Leben gesehen, und nun wähle ein Pferd und reite davon. Denn die Schwarzen des ORTHOS werden dich finden…«
    Abrupt wandte Tane Carru sich um und ließ Zamorra stehen. Aber als der Fremde in seiner widersprüchlichen Kleidung im Sattel eines der Pferde wieder an der Spitze der Karawane auftauchte, trat der Grecer noch einmal auf ihn zu.
    »Zamorra, ich wünsche dir, daß dein Weg nicht im Nirgendwo endet, aber wenn die Schwarzen des ORTHOS dich finden, darf Tane Carru dir nie geholfen haben! Ich werde nichts mehr von dir wissen!«
    Der Fremde nickte nur und reichte Tane Carru die Hand.
    »Dennoch danke ich dir, Carru!«
    Er ritt scharf an und verschwand mit einer schmalen Staubwolke in der Abenddämmerung. Tane Carru aber ging zu seinem Dhyarra-Techniker und verlangte von ihm, dem Karawanenführer Tane Carru alle Erinnerung an den Fremden zu nehmen, den die Schatten des ORTHOS jagten.
    Denn nur er hatte gesehen, was wohl nicht einmal Zamorra selbst aufgefallen war.
    Zamorra warf zwei Schatten.
    ***
    Inspektor Kerr hatte, ein fröhliches Lied auf den Lippen, auf dem Weg in sein Büro einen Schlenker durch die Kantine gemacht, um sich einen Becher Kaffee zu zapfen. Der war wie üblich fast ungenießbar, noch ungenießbarer aber war Automaten-Tee, den Kerr verabscheute.
    Aus diesem Grund tauchte Kerr, den Becher sorgsam balancierend, um keinen Tropfen überschwappen und die helle Hose treffen zu lassen, ein paar Minuten später in seinem Büro auf. Deshalb war Babs schon aktiv, mit der er zusammen gekommen war. Er hatte die Nacht bei ihr verbracht, mit ein Grund für seine Fröhlichkeit. Daß Babs aber schon sofort am Telefon hing, war ungewöhnlich.
    Als Kerr die Tür hinter sich zudrückte, sah sie auf und hielt ihm den Hörer entgegen. »Für dich, Alterchen! Der Sup!«
    Kerr hob drohend den Kaffeebecher. »Hast du schon mal Airforce-Kaffee getrunken? Von wegen Alterchen! Was will der Herr der Schreibtische?«
    »Dich in die Wüste schicken«, flüsterte Babs. »Oder so ähnlich. Er munkelte etwas von Wales!«
    »Das ist die Wüste«, murrte Kerr, ließ sich auf der Schreibtischkante nieder und nahm den Hörer an, um sich zu melden. Da er gleichzeitig am Kaffee nippen wollte, wurde es zu einem eigenartigen »Upps«.
    Im nächsten Moment hatte er den Kaffee vergessen. Der Superintendent, sein oberster Boß, redete wie ein Wasserfall. Kerr begriff nur etwas von unerklärlichen Phänomenen, die nach Ansicht des Superintendenten ins Übersinnliche griffen.
    »Sir, ist das nicht eher ein Fall für den Kollegen Sinclair?« wagte Kerr zu widersprechen der am liebsten ganz normale Kriminalfälle bearbeitete, weil er mit seinen eigenen Para-Fähigkeiten ein wenig auf Kriegsfuß stand. Als Sohn einer Verbindung zwischen Druide und Mensch hatte er die Druiden-Kräfte der Magie geerbt, konnte sich damit aber immer noch nicht anfreunden, weil er sie als etwas Unnatürliches empfand. Aber die Vergangenheit holte ihm immer wieder ein.
    »Sinclair befaßt sich mit der Mordliga und ist unabkömmlich, Kerr, aber Sie haben doch auch Para-Erfahrungen! Fahren Sie nach Wales, nach Carmarthen. Ein Rob Million hat den Fall bisher bearbeitet. In zehn Minuten sind Sie unterwegs!«
    Es klickte leicht in der Leitung.
    Kerr feuerte seinen Hörer ebenfalls auf die Gabel, versuchte wieder Automatenkaffee über den Gaumen zu würgen und dachte wehmütig an seine verflossene Laune. Verdrossen ging er zum Fenster und sah hinaus. Unter ihm erstreckte sich der triste Innenhof.
    »Der Teufel soll’s holen, aber in Scheiben«, knurrte er.
    Babs funkelte ihn an; seine hübsche Sektretärin. Liebe im Büro funktionierte in diesem Fall
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