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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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neun von zehn Einwohnern der Zunft der Diebe an und würden sich sehr rasch wieder Ersatz beschaffen können.
    Ein paar Ratten huschten quer über die dämmerige Gasse. Zamorra trat hinter einen losen Stein und feuerte ihn den Nagern nach. Warum sollte es in dieser Dimension keine Ratten geben? Er hatte ja auch eine Katze kennengelernt.
    Eine Katze mit telepathischen Fähigkeiten…
    Welches Spiel trieb das Tier, das so plötzlich wieder verschwunden war? Und was bedeutete die letzte Mitteilung der Katze?
    Ich muß zurück. Ayrta braucht mich. Denke an uns, wenn du deine Gefährtin befreist. Du hast die Kraft und kannst es schaffen. Der Geisterwind weinte.
    Wer verbarg sich hinter der Kraft ?
    »Bei Merlins hohlem Backenzahn«, murmelte Zamorra grimmig. »Ich werde es herausfinden!«
    ***
    Etwas mehr als einen Tagesmarsch von Aronyx entfernt, in nordwestlicher Richtung, lag jener Ort, von dem Sterbliche nur hinter vorgehaltener Hand raunten.
    ORTHOS, das Dämonennest.
    Dort hatten sich einige Dämonen eingefunden, die zeitweise zwischen den Dimensionen pendelten, um sich beide Machtbereiche zu erhalten. Einer, den Flammen aus kaltem Feuer umloderten, begann sich seine Gedanken zu machen.
    »Was findest du seltsam daran?« knurrte Abbadon, der Herrscher des ORTHOS. »Ein Mann taucht aus einer anderen Dimension auf und verhält sich so eigenartig, daß man es uns meldet!«
    Der Flammenumtobte ballte die Fäuste. »Solche Überraschungen sind meist gefährlich! Es gibt nur wenige Weltentore, die zu uns führen. Eines haben wir selbst geschlossen, um die Meeghs fernzuhalten, die nicht nur in der anderen Dimension nach der Macht greifen, das andere benutzen wir selbst. Das dritte ist zur Zeit ebenfalls unbenutzbar.«
    »Vielleicht hat er das Weltentor benutzt, durch das Damon und Byanca verschwanden.«
    »Damon, der Verräter!« knirschte der Flammenumloderte. »Nein, es muß noch ein anderes Tor geben, das selbst wir nicht entdeckten. Vielleicht hat Zeus seine Hand im Spiel! Weiß man überhaupt Näheres über diesen Fremden?«
    »Der Wisch, den wir in den Tempel nach Aronyx sandten, nannte einen Namen. Ich kenne ihn nicht.« stellte Abbadon fest.
    »Nenne ihn!« verlangte der Pendler zwischen den Welten.
    Abbadon verzog das Gesicht und sah der Reihe nach die anderen an. Einen, der auch Pendler war, vermißte er seit geraumer Zeit: den Fliegenköpfigen.
    »Zamorra«, sagte er.
    Jäh erloschen die Flammen des anderen.
    ***
    Nicole trat an das Fenster der kleinen Kammer, die sie mit Ayna zu teilen hatte. Ungehindert konnte sie nach draußen sehen, aber sobald sie versuchte, den Kopf hinauszustrecken oder auch nur zu greifen, stieß sie auf ein unsichtbares, enges Gitter. Sie hatte es abgetastet. Es war überaus stabil und so engmaschig, daß man nicht einmal einen Dolch hindurchschieben konnte. Es war auch unmöglich, das Gitter zu lösen, und wie es schien, war dieses Fenster der einzige Weg in die Außenwelt.
    Man hatte Ayna und sie vom Sklavenmarkt aus direkt zum Tempel gebracht. Aynas vierbeiniger Freund, den sie »Rundpfoter« nannte, war dabei verschwunden und dann plötzlich doch wieder aufgetaucht - im Tempel! Jetzt lag die Katze zusammengerollt in einer Ecke der Kammer und hatte trotz ihrer telepathischen Fähigkeiten nicht verraten, wie sie in den Tempel eingedrungen war.
    Es war eine nahezu uneinnehmbare Festung. Sie lag unmittelbar neben dem Palast des Königs, und wenn man aus dem kleinen Fenster blickte, konnte man einen Teil des Palastes sehen. Der Raum, in dem Nicole und Ayna, das Mädchen aus Khysal, untergebracht worden war, lag so hoch, daß sie über die breite Mauer sehen konnten, die den Tempel umgab. Im Innern der Mauer befand sich einmal das Dienerhaus, in welchem die Magier, Schamenen, Tempeldienerinnen und sonstwer lebten. Auch die Tempelsoldaten hatten hier ihre Unterkünfte, hochgewachsene, völlig in schwarzes Leder gepanzerte Männer, von deren Gesichtern nur die Augen sichtbar blieben. Und diese waren irgendwie stumpf, seelenlos… Die Bewaffnung der Tempelsoldaten bestand nicht aus Dolchen, Schwertern oder Armbrüsten, was Flüchtlingen oder Eindringlingen noch eine halbwegs reelle Chance gegeben hätte, sondern ausschließlich aus Strahlwaffen.
    Sie bewachten die Tempelmauern, den Eingang und die unheiligen Bezirke, in denen die dämonischen Rituale abgehalten wurden.
    »Ausgerechnet ich«, murmelte Nicole und tastete wieder die unsichtbaren Gitter ab. »Ausgerechnet ich als Tempeldienerin.
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