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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stammt und dort bereits viele von uns zur Strecke brachte, ohne daß wir ihm das Handwerk legen konnten. Ich hatte selbst einmal mit ihm zu tun und mußte doch weichen!«
    Stille trat ein.
    »Das ist unglaublich!« tieß Abbadon schließlich hervor.
    »Es ist die Wahrheit«, brüllte der Flammenumloderte. »Seht zu, daß ihr ihn vernichtet. Er ist gekommen, um jetzt auch uns zu jagen! Tötet ihn, ehe er uns tötet!«
    Keiner der anderen Dämonen sprach noch. Sie alle lauschten der verhallenden Stimme des Dämons nach, der transparent wurde, sich zurückzog.
    Endlich erhob sich Abbadon, der Herr des ORTHOS.
    »Nun denn«, sagte er. »Wir werden die Befehle geben. Es soll geschehen, wie Pluton es sagte!«
    ***
    Sally McCullough fuhr zum Redaktionsgebäude zurück, stellte den Austin ab und rief von unten bei Pete Delaney an. Doch der Redakteur war bereits nicht mehr im Haus. Sally schüttelte ergrimmt den Kopf. Der Teufel sollte Delaney holen! Er selbst hatte schon längst Feierabend gemacht, während sie in diesem Kuhdorf Material für diese Blödsinns-Story sammeln mußte.
    Na schön. Sie würde nicht noch mehr Überstunden dranhängen. Es war bereits dunkel geworden. In höchstens zwei Stunden würden die drei anderen Hexen kommen, dann mußte sie bereits alles vorbereitet haben.
    Kurz spielte sie mit dem Gedanken, mit dem Austin bis nach Hause zu fahren, aber dann ließ sie es doch wieder sein. Es war ja nicht weit, und morgen würde sie Schwierigkeiten haben, durch die rush-hour zu kommen.
    Sie setzte sich in Bewegung. Dem an der gegenüberliegenden Straßenseite entgegen der Fahrtrichtung parkenden Range Rover maß sie keine Bedeutung bei. Fahrzeuge dieser Art gab es auch in Carmarthen neuerdings mindestens ein Dutzend, seit der Geländewagen-Boom die Welt erobert hatte. Dabei hatten die wenigsten Leute, die sich einen solchen Schlammbomber kauften und dafür entsetzliche Summen zahlten, auch wirklich Gelegenheit, sich im Gelände auszutoben.
    Hinter dem Lenkrad des Wagens glühte sekundenlang ein Augenpaar grell auf, um sofort wieder dunkel zu werden.
    Sally McCullough strebte ihrer Wohnung zu.
    ***
    Als die Zeiger der Uhr immer weiter vorrückten, begann Dav sich zu wundern, warum Sam Valk immer noch nicht zum Abendessen erschienen war. Nicht einmal ein Erdbeben oder ein Nachtgespenst konnte Sam daran hindern, pünktlich bei Dav aufzukreuzen und seine Futterluke zu öffnen.
    Da stimmte doch etwas nicht!
    »Ihr müßt euch mal ein paar Minuten selbst bedienen«, rief Dav seinen gerade acht Gästen zu und wußte, daß er sich auf ihre Ehrlichkeit verlassen konnte.
    Er band die Schürze ab, schmiß sie über einen Stuhl und marschierte zum Ausgang. Bis zu Sams Haus war es nicht allzuweit. Darüber vermißte er den Range Rover, aber es konnte sein, daß die Polizisten ihn mit nach Carmarthen genommen hatten. Dav konnte sich keine andere Möglichkeit vorstellen.
    Sams Haustür war nur angelehnt. Nanu? dachte Dav. War Sam irgendwo im kleinen Gärtchen? Ein lockeres Liedlein pfeifend, schritt der wohlbeleibte Wirt über den Weg um das Häuschen herum, aber im Garten war von Sam Valk auch nichts zu sehen.
    Dav drehte sich um.
    Er sah über die Terrasse zur Glastür.
    Und er sah das herausgeschnittene Oval.
    Er schluckte. Was er sah, war unmöglich. Seit über fünfzig Jahren hatte es in Cwm Duad keinen Einbruch mehr gegeben.
    Dav setzte sich in Bewegung, erreichte die Vorderseite des Hauses und drang durch die angelehnte Haustür ein. Fünfzehn Sekunden später entdeckte er den Toten.
    ***
    Sally öffnete die Haustür, zog sie klackend hinter sich zu und beschloß einmal mehr, etwas an diesem lauten Geräusch zu ändern. Es mußte ja schließlich nicht jeder hören, wer das Haus betrat oder verließ…
    Sally betrat ihre kleine Zweizimmerwohnung im Erdgeschoß, feuerte die Handtasche irgendwohin und nahm die Teekanne zur Hand, um sie anzuwärmen. Auf dem Gasherd züngelte die Flamme empor und wurde von der Teekanne verdeckt.
    Etwas stimmte nicht.
    Ein ziehendes Gefühl in ihrem Nacken störte und kündete von Gefahr. Aber was…
    Die grellen Augen! durchfuhr es sie. Die Lichtpunkte, die sie in Cwm Duad zu sehen geglaubt hatte…
    Da kam das fast unhörbare Knistern.
    Sie fuhr auf dem Absatz herum, unterdrückte einen Schrei.
    Ein hochgewachsener Mann kam durch die geschlossene Tür, glitt einfach hindurch, als existiere sie nicht! Und in seiner Hand funkelte ein bläulicher Kristall.
    »Sam Valk!« stieß sie hervor,
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