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0186 - Das Zauberschwert

0186 - Das Zauberschwert

Titel: 0186 - Das Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sie fragte sich, weshalb sie sich beeilen sollten. Sie hatten doch noch einen halben Tag und eine ganze Nacht Zeit. Aber die Krieger trieben sie jetzt unaufhaltsam vorwärts.
    Der Teppichflieger schwebte irgendwo oben über den Häusern. Die Sklaven selbst wurden durch die schmalen Gassen getrieben. Überall stank es nach Unrat und Verfall. Ratten huschten pfeifend hin und her, hin und wieder trat einer der Soldaten nach ihnen und hielt sie auf Abstand.
    Ayna hielt sich dicht an Nicole und griff nach ihrer Hand. »Ich habe Angst«, flüsterte sie.
    Nicole schluckte. Auch sie empfand immer mehr Angst, je länger sie durch diese erdrückende Stadt gehen mußte. Und irgendwann gähnte vor ihnen ein großes Eingangstor, und ein Gebäude verschluckte sie.
    ***
    Am späten Nachmittag tauchte die düstere Stadt auch vor dem anderen Transport auf. Zamorra lächelte kalt, aber es war nur äußerlich. Die Stadt flößte ihm allein durch ihr finsteres Aussehen Furcht ein.
    »Na?« fragte er provozierend. »Nun ist es bald soweit, daß du die letzte Chance hast, etwas von mir zu erfahren, nicht wahr?«
    Die finsteren Augen des Adepten richteten sich auf ihn. »Willst du reden?«
    »Nein.«
    »Dein Pech«, erwiderte der Adept lakonisch. »Sklave.«
    Immer größer wuchs die Stadt vor ihnen auf. Aronyx! Zamorra sah das Gold des Palastes in der Ferne schimmern. Residierte dort ein Dämon?
    »Du hast es dir selbst zuzuschreiben. Ich hatte gehofft, du würdest reden. Aber so bist du für mich wertlos«, sagte der Adept. Eine unsichtbare Faust traf Zamorra und schleuderte ihn vom Teppich herunter. Im Fallen rollte er sich zusammen und kam auf dem Boden auf wie ein Fallschirmspringer.
    Die gleiche Prozedur, die es ein paar Stunden zuvor schon bei dem Sklaventransport des ersten Lagers gegeben hatte, wiederholte sich, nur diesmal weitaus schneller. Die Wachen oben auf den Zinnen der Mauer hatten den Teppichflieger schon von weitem als einen Adepten erkannt; entsprechend war die Schnelligkeit, mit der sie den Transport durch das Tor ließen.
    Zamorra fühlte nicht nur die sirupartige Halbfestigkeit der Wand, als er hindurchschritt, sondern auch noch etwas anderes. Es war wie der klagende Schrei einer verlorenen Seele. Etwas wollte nach ihm greifen, ihn festhalten, als es seine schwachen Para-Fähigkeiten registrierte. Er war froh, als er auf der Innenseite den Stein wieder verlassen konnte.
    »He, Adept!« schrie er nach oben.
    Der Schwarzgekleidete senkte den fliegenden Teppich, mit dem er das Tor durchstoßen hätte, etwas herab. »Willst du reden?«
    »Was war das da in der Mauer?« schrie Zamorra.
    Der Adept lachte spöttisch.
    »Vor langen Jahren gelangte ein Schamane aus Rhonacon in diese Stadt und glaubte, den ORTHOS-Tempel zerstören zu können. Man fing ihn und zauberte seinen Geist in die Stadtmauer. Das war es, was du spürtest!«
    »Vorwärts!« schrien die Krieger. »Morgen mittag werdet ihr verkauft! Schnell, schnell! Beeilt euch!«
    Auch Zamorra fragte sich nach dem Grund dieser Hektik. Und immer noch wußte er nichts von Nicole.
    Das Haus, das seine Gruppe aufnahm, war ein anderes. Eines von vielen Sklavenhäusern…
    ***
    Damons Hand umschloß den Schwertgriff.
    Im gleichen Moment durchfuhr es ihn wie ein elektrischer Schlag. Er schrie auf und wurde zurückgeschleudert. Grelle Blitze durchzuckten die Mardhin-Grotte. Damon prallte irgendwo auf den Boden. Alles vor seinen Augen verschwamm, und er stöhnte auf.
    Er schloß die Lider und kämpfte gegen die Benommenheit an. Taumelnd kam er wieder auf die Beine und starrte auf den Stein mit dem Schwert. Er begann sich zu konzentrieren.
    Plötzlich riß vor ihm ein Schleier auseinander.
    Er sah wieder klar!
    Und er erinnerte sich wieder!
    »Ich bin Damon!« schrie er und ballte die Fäuste.
    So war es doch damals gewesen!
    ORTHOS und OLYMPOS, die sich befehdeten… hie Dämonen, da Götter! Und beide Seiten schufen Wesen, den Kampf stellvertretend zu führen und zu beenden - so oder so!
    Und ein Dämon ließ sich herab, im Lande Grex mit einer Menschenfrau einen Sohn zu zeugen, der Damon hieß und mehr Kraft besaß als der Herr des ORTHOS selbst! Ähnliches geschah in Rhonacon, aus der Verbindung eines der Götter des OLYMPOS und einer Sterblichen entstand Byanca. Und Schwerter wurden geschmiedet, das Schwert der Dämonen und das Schwert der Götter. Und in jedes der Schwerter wurde der stärkste Dhyarra-Kristall eingelassen, den es gab -einer der zwölften Ordnung! Nur diese
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