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0186 - Das Zauberschwert

0186 - Das Zauberschwert

Titel: 0186 - Das Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er funkelte golden in der Morgensonne, aber auch er war von einer dämonischen Aura überschattet. In dieser Stadt mußte das Böse herrschen.
    Näher und näher kam die Gruppe den wehrhaften Mauern. Und je näher sie der Stadt kamen, desto stärker empfand Nicole das Böse, das von Aronyx ausging.
    Das Böse - und die Macht.
    ***
    Damons Augen brannten sich förmlich an dem Schwert im Fels fest. Er sah den funkelnden Kristall darin.
    Ein Dhyarra-Schwert!
    Wieder gab die Blockierung ein Erinnerungs-Bruchstück frei. Es gab nur zwei Dhyarra-Schwerter, Klingen, in die Kristalle eingearbeitet waren: sein Schwert und das von Byanca. Und niemand sonst konnte diese Schwerter benutzen. Denn die Kristalle waren zwölfter Ordnung - die stärksten, die es gab. Jeder, der sie einzusetzen versuchte, würde darüber geistig ausbrennen, weil er die Fülle der Kraft nicht beherrschen konnte.
    Damon lächelte. Selbst höhere Dämonen und Götter hatten diese Kristalle nicht allein beherrschen können, mußten sich zu mehreren zusammenschließen und gemeinsam wirken. Aber Byanca und er schafften das allein.
    Und deshalb… die Erinnerung verschwamm wieder.
    Langsam ging Damon auf den Stein zu, in dem das Schwert eingebettet lag. Es war Byancas Schwert, erkannte er an winzigen Kleinigkeiten. Die Silberscheibe, die vor dem Stein auf dem Boden lag, beachtete er nicht.
    Damon streckte die Hand nach dem Schwert aus!
    Nach dem Schwert der Götter …
    ***
    Es ist eigenartig, teilte sich der Rundpfoter mit. Ich kann immer noch nicht völlig in sie eindringen. Wohl ihren Namen und oberflächliche Dinge, aber mehr nicht. Woher sie kommt, entzieht sich meinem Zugriff. Ich verstehe das einfach nicht. Ob der Geisterwind ihretwegen geweint hat?
    Für den Rundpfoter war das eine lange Rede. So ausgiebig hatte er sich bisher noch nie zu irgendeiner Sache geäußert. Er mußte der Fremden sehr große Bedeutung zumessen. Aber warum?
    Vor ihnen ragten die schwarzen Mauern der düsteren Hauptstadt empor. Hoch oben auf den Zinnen waren die Gestalten gepanzerter Männer zu sehen, die sehr gut bewaffnet waren. Der fliegende Teppich schwebte in einiger Entfernung empor, bis er auf gleicher Höhe mit den Zinnen war, und glitt dann langsam darauf zu.
    »In diesen Mauern wird sich unser Schicksal entscheiden«, flüsterte Ayna und streichelte den Rundpfoter. Das Tier schnurrte nicht, sondern zeigte, wie unbehaglich es sich fühlte.
    Oben wurden Worte gewechselt. Dann sank der fliegende Teppich wieder herunter. Der Flieger rief den Männern etwas zu und deutete auf das immer noch verschlossene Tor. Die Krieger begannen die Sklaven auf das Tor zuzudrängen.
    »Warum öffnet es sich nicht?« fragte einer aufgeregt.
    Eine schwache Ahnung überflog Nicole Duval. Sie betrachtete das Tor. Es schien wie der Rest der Mauer aus Stein zu sein. Fugen waren nicht zu erkennen.
    Aufmerksam betrachtete sie den Rundpfoter, wie die Katzen in dieser Welt hießen. Eigentlich keine schlechte Bezeichnung, dachte sie. Das Tier zeigte Furcht, hatte das Fell gesträubt und den Schwanz verdickt.
    Sie selbst glaubte ebenfalls, von der hohen Mauer erdrückt zu werden.
    Die Krieger trieben sie voran. Dann verschwand der erste in der massiven Steintür.
    »Los, ihr auch!« befahl der Mann oben auf dem fliegenden Teppich. Nicole sah auch ihn mit seinem Teppich in dem Tor verschwinden. Dann wurde sie selbst wie auch einige andere hineingeschoben.
    Es war, als bewegte sie sich durch eine klebrige, zähe Masse. Ihr Herz schlug wie rasend bei dem Gedanken, im Stein steckenzubleiben. Aber dann kam sie im Innern der Stadt wieder zum Vorschein. Sofort fuhr sie herum und tastete nach der Mauer. Doch obgleich direkt hinter ihr ein weiteres Mädchen aus der Mauer kam, konnte sie nicht wieder eindringen. Das Steintor fühlte sich völlig massiv und undurchdringlich an.
    Jetzt waren sie alle im Innern der Stadt. Nicole sah häßliche, ineinander verschachtelte Bauten, die zur Stadtmitte hin immer größer und höher wurden. Schmale Gassen zogen sich hindurch. Die Häuser verbreiterten sich nach oben hin und überbauten die Straßen, so daß kaum Licht nach unten fiel.
    Kein Wunder. Denn hier brauchten keine breiten Ausfallstraßen für Autos oder Pferdégespanne Raum zu schaffen. Hier bestieg man einen fliegenden Teppich und schwebte über der Stadt dahin.
    »Vorwärts!« gellte der Befehl. »Morgen in der Frühe werdet ihr verkauft! Schnell, schnell! Bewegt euch!«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
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