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0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

Titel: 0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel
Autoren: Für jedes Grinsen eine Kugel
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einiges von seinen Reserven hergegeben, denn er war nicht imstande, diese günstige Situation restlos für sich auszunutzen. Keuchend und nach Luft ringend stand er breitbeinig da und konnte sich kaum rühren.
    Raint hatte seine Chance. Stöhnend rappelte er sich auf die Beine. Ganz langsam marschierte er von neuem gegen den Polizisten an. Jetzt schlossen auch die Wetten ab, die sich bis jetzl zurückgehalten hatten. Daß man Nortons Chancen jetzt schon wesentlich besser einschätzte als vorher, ergab sich daraus, daß man jetzt im Verhältnis vor nur noch sechs gegen eins gegen ihr wettete.
    Vielleicht hätte Norton diesen Kamp gewinnen können. Er war auf dem besten Wege dazu, denn er glich die über legene Kraft des Gorillas mit Schnellig keit und schärferem Verstand sehr gut aus. Aber er hatte nicht mit der Gemeinheit gerechnet Zwei unsicher plazierte Schläge des Bullen steckte er ein, ohne ins Wanken /.u geraten, wenn man auch seinem Gesicht änsehen konnte, daß ihm vorübergehend die Atmung blockiert war. Ja, es gelang ihm sogar, den Bullen noch einmal so kräftig zu erschüttern, daß allgemein schon mit dem Anfang vom Ende gerechnet wurde. Da aber trat Raint junior in Aktion.
    Die erste Zeit hatte Snucky regungslos auf seiner Bank gelegen. Das Lärmen des Kampfes schien ihn jedoch munter gemacht zu haben. Er setzte sich auf und starrte aus allmählich klarer werdenden Augen dem Kampf zu. Bis er schließlich aufsprang und von hinten in den Kampf eingriff.
    Er trat Norton mit aller Wucht das Standbein weg. Norton flog nach vorn. Und das erste Mal in diesem Kampf reagierte der Bulle schnell genug. Er zog seine Schmiedehammerfaust von unten hoch. Der Zusammenschlag mit Nortons Kinn war mörderisch.
    Der Polizist wurde zurückgeworfen, taumelte auf bereits nachgebenden Knien fünf, sechs Schritte rückwärts, schlug wieder gegen die Musikbox und rutschte mit verdrehten Augen an ihr zu Boden.
    »Rhahahr«, röhrte der Gorilla selbstzufrieden und riß einen großen Stuhl hoch.
    Wehrlos lag Norton zu seinen Füßen, als der Gorilla ausholte.
    ***
    »Sie können mir doch nichts weismachen«, sagte Axel Front und zupfte den Vorhang ein wenig zur Seite, so daß er hinab in den grauen Hof blicken konnte, der von einer schmutzigen Mauer begrenzt wurde.
    »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen!« wiederholte Samuel Reachester, Agent für Messestand-Gestaltungen und mit seinen sechsundzwanzig Jahren bereits ein recht guter Verdiener von blanken Dollar. »Wer sind Sie eigentlich?«
    Front drehte sich wieder um.
    »Das habe ich Ihnen schon gesagt«, murmelte er. »Mein Name ist Axel Front.«
    »Na und? Mein Name ist Samuel Reachester. Wem sagt das was?«
    Front zögerte einen Augenblick. Er trug einen erstklassigen einreihigen Anzug und konnte ebenfalls nicht zu den untersten Einkommensschichten gehören. Seine geschmackvoll ausgesuchte Krawatte zeigte die gleichen Farben wie seine Socken. Das harmonische Bild dieses musterhaft gekleideten Gentlemans wurde nur von einer Kleinigkeit gestört. Manchmal sah man, daß der Anzug in der linken Achselhöhle ein wenig ausbeulte.
    »Ich bin Privatdetektiv«, sagte Front nach kurzem Nachdenken. »Nicht unabhängiger, sondern Angestellter einer der größten Detektiv - Institute Amerikas. Wir haben von interessierter Seite den Auftrag erhalten, die Lage hier in diesem Stadtteil zu klären.«
    »Hier gibt's nichts zu klären«, knurrte Reachester.
    »Oh, doch!« widersprach Front. »Sie dürfen mich nicht für dumm verkaufen wollen, Reachester. Daß hier nicht alles stimmt, merkt man ohne Brille. Die Leute sind eingeschüchtert. Fast alle scheinen eine unsichtbare Last zu tragen. Man spürt es an winzigen Kleinigkeiten, die man oft nicht einmal mit einem Wort ausdrücken könnte. Aber man spürt es, wenn man die Augen offenhat und etwas von den Leuten versteht.«
    »Und was soll mit den Leuten los sein, Sie Märchenerzähler?«
    Front stellte sich breitbeinig vor Samuel Reachester hin. Er wippte auf den Zehenspitzen auf und ab.
    Front sprach ganz leise. Das Wort fiel wie ein schweres Gewicht in das stille Zimmer.
    »Hier regiert der nackte Terror«, sagte Front.
    Reachester wollte etwas sagen, verhielt aber und zuckte schließlich nur die Achseln.
    »Der nackte Terror«, wiederholte Front eigensinnig. »In keiner anderen Ecke New Yorks können Sie auf hundert Yard so vielen Menschen begegnen, die ein Pflaster oder gar einen Verband tragen. Gruben Sie, das wäre ein reiner Zufall?
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