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0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

Titel: 0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel
Autoren: Für jedes Grinsen eine Kugel
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Raint einen Augenblick verdattert mit hoch erhobenen Armen da, bevor er sich langsam umdrehte.
    »Du?« stieß er verständnislos heraus. »Soll ich dir auch noch deine Knochen brechen, du elende Kröte?«
    Klingers Hand fuhr in die Tasche. Es sah ihm ähnlich, daß er ein Schnappmesser bei sich führte. Mit einem leisen, metallischen Geräusch fuhr die Klinge heraus.
    »Wenn du einen Schritt in meine Richtung machst, hast du das Messer im Bauch«, sagte Klinger. »Du Idiot solltest dich bedanken! Was glaubst du wohl, was sie dir Esei aufgebrummt hätten, wenn du ihn totgeschlagen hättest? Einen Cop in voller Uniform und vor einem halben Dutzend Zeugen totschlagen! Das sieht dir ähnlich! Du hast wohl deinen Kopf auch nur, damit du einen Hut auf setzen kannst, he?«
    Die Gäste lachten leise. Raint ließ langsam die Arme sinken und runzelte die Stirn. Er brauchte Zeit, um über Klingers Wort nachzudenken. Unterdessen rief Klinger geschäftstüchtig den Gästen zu:
    »Na, wie wär's, jetzt müßt ihr doch wieder Durst gekriegt haben? Das ist keine Wärmehalle, Herrschaften, wir leben vom Umsatz!«
    Cuddy Lines war während des ganzen Kampfes nicht anwesend. Er kam jetzt erst aus dem Keller zurück, wo er ein neues Faß Bier angesteckt hatte. Sein Blick flog durch das Lokal.
    »Was -ist denn hier los?« rief er, und seine Schläfenadern schwollen an. »Wer hat den Cop zusammengeschlagen?«
    »Die beiden«, sagte Klinger und zeigte mit dem Daumen auf die Raints, Vater und Sohn. »Bulle wollte ihm noch mit einem Stuhl den Schädel einschlagen. Ich habe ihm den Stuhl weggenommen, bevor er‘s tun konnte.«
    Lines preßte wütend die Lipnen aufeinander, bückte sich hinter der Decke und kam mit einem Hartgummi-Knüppel wieder hoch. Mit energischen Schritten umrundete er die Theke.
    »Du verdammter Dreckskerl!« schrie er den Gorilla an. »Wie oft soll ich dir noch predigen, daß du dir's ja nicht einfallen lassen sollst, deine Hand gegen jemand hochzuheben, wenn ich es dir nicht ausdrücklich gesagt habe? Willst du elender Idiot denn uns alle ins Zuchthaus bringen? Was glaubst du denn, was die Bullen mit uns gemacht hätten, wenn du ihn hier in meiner Kneipe totgeschlagen hättest? Dich hätten sie auf den Elektrischen Stuhl gesetzt, und wir wären alle ein paar Jahre hinter Gitter marschiert, weil wir ihm nicht geholfen haben! Du saudummer Idiot, du!«
    Die letzten Worte hatte Lines sehr wirkungsvoll mit dem Gummiknüppel unterstrichen. Ohne besonders wählerisch hinsichtlich der Stellen zu sein, wo der Knüppel traf, trommelte er auf den Gorilla ein, der mit schützend hochgerissenen Armen und tierischem Gebrüll rückwärts durch das Lokal wankte.
    »Aber Cuddy!« schrie der Gorilla, als Lines einmal verschnaufen mußte. »Es war doch Notwehr! Reine Notwehr!«
    »Ich möchte dir die Notwehr buchstabenweise in deinen dummen Schädel hineinprügeln!« fauchte Lines. »Wenn du dich mit ‘nem Cop anlegst, kann‘s gar keine Notwehr sein, du Idiot, weil du dich niemals mit einem Cop prügeln darfst! Das ist Widerstand gegen die Staatsgewalt oder so was. Aber das geht natürlich in dein Spatzengehirn nicht rein! Sieh dir Klinger an! Jeder weiß, daß er die Bullen nicht riechen kann, aber er hat mehr Verstand im kleinen Finger als du in deinem Affenschädel! Mensch, verschwinde, bevor mich die Wut packt! Morgen um zehn kommst du her, damit wir überlegen, wie wir dich aus dem Dreck wieder rausziehen, in den du dich selber reingeritten hast!«.
    Der Bulle zog den Kopf ein, winkte seinem Sohn und verließ kleinlaut mit dem hoffnungsvollen Sprößling das Lokal. Klinger hatte alle Hände voll zu tun, um den Wünschen der durstig gewordenen Zuschauer gerecht zu werden. Unterdessen kümmerte sich Lines selber um den bewußtlosen Polizisten.
    Er lud 'ihn sich auf die Schulter und schleppte ihn ächzend in die Küche. Ohne weitere Umstände legte er ihn auf den Fußboden, ließ kaltes Wasser in eine Schüssel und suchte einen sauberen Lappen. Da er keinen fand, nahm er ein Handtuch. Er weichte es ein und legte die kalte Kompresse auf Nortons Kopf. Gleichzeitig tätschelte er das Gesicht des Ohnmächtigen.
    Es war kein Resultat festzustellen. Geduldig drückte Lines das Handtuch noch einmal ins kalte Wasser, als es warm geworden war, und legte es wieder auf Nortons Stirn.
    Schlurfend ging er hinaus und hinter die Theke, holte ein Glas und die Whisky flasche und schenkte sich selber erst einen tüchtigen Schluck ein, bevor er ein
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