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0183 - Das Knochenschiff

0183 - Das Knochenschiff

Titel: 0183 - Das Knochenschiff
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Anfang.
    ***
    Suko brachte die letzten Sprengsätze an. Plötzlich gewahrte er hinter sich ein Geräusch und flitzte herum. Er traute seinen Augen nicht, als er sich einer gefährlichen Zombie-Front gegenübersah. Sie schienen aus dem Nichts entstanden zu sein, diese bleichen Mörder, die nach dem Leben des Chinesen gierten. Er hatte keinen von ihnen zuvor gesehen, und dabei hatte er sich eingebildet, gewissenhaft geschaut zu haben.
    Egal.
    Jetzt mußte er den gefahrvollen Tatsachen ins Auge sehen.
    Er fackelte nicht lange, griff nach der Dämonenpeitsche, ehe die lebenden Leichen ihn attackierten, und ging seinerseits zum Angriff über, eingedenk des wahren Spruches, daß Angriff stets die beste Verteidigung ist.
    Die drei magischen Riemen pfiffen durch die Luft. Zwei Zombies wurden davon getroffen. Die Wirkung war frappierend. Wie wenn eine irrsinnige Hitze, auf die Haut der Untoten einwirken würde, schmolz sie und rollte sich ein. Der blanke Schädelknochen kam zum Vorschein. Er zerbröckelte und wurde innerhalb weniger Augenblicke zu Staub. Dieser Verfall schritt im gesamten Zombie-Körper fort, und in Gedankenschnelle blieb nichts mehr von dem lebenden Leichnam übrig.
    Suko schlug gleich noch einmal zu. Wieder gingen zwei Zombies zugrunde.
    Der Chinese schlug eine Schneise in die Zombie-Reihen. Es hatte den Anschein, als könnte er mit der ganzen Zombie-Brut aufräumen. Die Wiedergänger wichen verstört zurück, als sie erkannten, daß Suko eine Waffe in der Hand hatte, gegen die sie machtlos waren.
    Der Hüne folgte ihnen.
    Plötzlich schälte sich eine mächtige Gestalt aus der Dunkelheit.
    Robinson Jaw!
    ***
    Einen Augenblick standen sie einander gegenüber. Der Kapitän des Knochenschiffes starrte Suko durchdringend an. Doch der Chinese fürchtete den mächtigen Gegner nicht. Er vertraute der Dämonenpeitsche, mit der er auch dieses Ungeheuer schaffen konnte.
    Jaw öffnete sein grauenerregendes Haimaul und stieß ein feindseliges Knurren aus. Suko sah die spitzen Zähne, die an eine gefährliche Säge erinnerten. Dem Chinesen kam es vor, als würde das Haimaul wachsen.
    Es wuchs tatsächlich.
    In diese Öffnung hätte nun schon Sukos Kopf gepaßt.
    Er schauderte.
    Robinson Jaw hätte ihm mit einem einzigen Schnapper den Kopf abbeißen können! Bevor es dazu kam, wollte Suko den Kapitän der Zombie-Piraten mit der Dämonenpeitsche vernichten.
    Er wuchtete sich nach vorn, auf Robinson Jaw zu, holte aus, aber es war ihm nicht möglich, zuzuschlagen, denn sein Arm schien plötzlich in einen riesigen Schraubstock geraten zu sein.
    Es war ein Fehler gewesen, sich nur auf Robinson Jaw zu konzentrieren, und der rächte sich nun bitter. Suko hätte Jaws Mannschaft nicht aus den Augen lassen dürfen.
    Sie sah nicht tatenlos zu, wie der Chinese ihren Kapitän vernichtete.
    Sie griff ein, um es zu verhindern. Viele kalte, harte Zombie-Hände packten Suko. Sie schlossen sich um seine Handgelenke, um seine Arme, um seinen Hals. Er bäumte sich wild auf, doch die lebenden Leichen hielten ihn fest.
    Sie drückten ihn vorwärts, auf Robinson Jaw zu, dessen Maul noch größer wurde.
    Ein schreckliches Ende drohte dem Chinesen.
    Mordlüstern funkelten die Augen des Piratenkapitäns. Suko stand dicht vor ihm. Ein beißender Gestank stieg ihm aus dem Haimaul entgegen. Robinson Jaw beugte sich vor.
    Suko schien keine Chance mehr zu haben.
    Das Monster wollte ihm tatsächlich den Kopf abbeißen.
    ***
    Wir gelangten an Deck. Die Zombies waren nicht zu übersehen. Aber sie sahen uns nicht, denn sie kehrten uns alle den Rücken zu, und wir bemerkten, warum. Shao erschrak am meisten. Sie blieb stehen.
    »Weiter!« drängte ich. »Weiter! Ihr müßt runter vom Schiff!«
    »Aber Suko…«
    »Um den kümmere ich mich.« Ich packte Shaos Hand und zog sie mit mir. Gemeinsam mit Bill Conolly und Sheila erreichte ich das Schanzkleid.
    »Springt!« keuchte ich und drehte mich um.
    Shao zögerte. Da versetzte ich ihr einen Stoß, und sie fiel ins Meer.
    Sheila und Bill sprangen von allein, um sie brauchte ich mich nicht zu kümmern. Mir standen die Haare zu Berge, als ich sah, was meinem Freund drohte. Robinson Jaw war drauf und dran, Suko den Kopf abzubeißen. Ich riß die Beretta hoch und feuerte blitzschnell einen ungezielten Schuß ab. Nur, damit Jaw und seine Mannschaft abgelenkt wurden.
    Die geweihte Silberkugel streckte einen Zombie-Piraten nieder.
    Ein Teil der lebenden Leichen wandte den Kopf in meine Richtung.
    Robinson Jaw jedoch
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