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0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

Titel: 0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb
Autoren: Mord ist kein Geschäftsbetrieb
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zurück und sagte knapp: »Mr. Nelson bedauert. Er ist beschäftigt.«
    Ich hielt es für richtiger, kein Aufsehen zu machen, ging weg und suchte den nächsten Drugstore in der Howard Street auf. Ich rief die Atlantic Fruit Inc. an, und als sich eine Stimme meldete, die ohne Zweifel der hübschen Sekretärin mit der Brille gehörte, sagte ich: »Vereinigte Apfelsinen Fabriken von Kalifornien. Bitte, verbinden Sie mich sofort mit Mr. Nelson. Dringend!«
    Zehn Sekunden später meldete sich eine tiefe, aber nervös klingende Männerstimme.
    »Nelson, ich muss Sie in einer bestimmten Angelegenheit sprechen, von der nur Sie und ich etwas wissen. Sie verstehen mich, nicht wahr? Sorgen Sie dafür, dass Ihre Sekretärin mich zu Ihnen bringt. Ich werde mich unter dem Namen Miller bei Ihnen in wenigen Minuten melden lassen.«
    Ich legte auf, ging zum Haus zurück und fuhr in die vierte Etage hinauf. Als ich die Glastür ansteuerte, trat mir ein schwerer dicklicher Mann mit einer Stirnglatze in den Weg.
    »Sind Sie Miller?«, fragte er nervös.
    Ich nickte, und er packte meinen Arm und zog mich zur Tür mit der Nummer 414. Sie führte unmittelbar in das Chefbüro.
    Nelson ließ sich in den Schreibtischsessel fallen, während ich mich auf einen Stuhl setzte. Der Mann atmete heftig. Kleine Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Er beobachtete mich, während ich mir gelassen eine Zigarette ansteckte.
    »Was wollen Sie?«, bellte er mich plötzlich an.
    »Eine Kleinigkeit! Fünftausend Dollar! Die Preise sind gestiegen!«
    Er versuchte ein Lachen, brach aber sofort wieder ab und schrie: »Warum soll ich fünftausend Dollar zahlen?«
    »Damit die Polizei nicht über eine bestimmte Sache informiert wird. Sie wissen, was ich meine.«
    Verzweifelt stammelte er: »Nein! Ich weiß nichts!«
    Ich beugte mich ein wenig vor. »Halten Sie die Luft an, Nelson. Sie haben den Mord an einem bestimmten Mann bestellt, Sie haben dafür gezahlt, und Sie wurden prompt beliefert. Spielen Sie nicht das Unschuldslamm. Die Rolle steht Ihnen nicht.«
    Er sackte in seinem Sessel zusammen, wurde grau im Gesicht und rang nach Luft. Ich ließ ihn in Ruhe, bis er wieder zu Atem gekommen war.
    Er zog eine Schreibtischlade auf, brachte eine Flasche Gin zum Vorschein und goss sich ein Glas ein. Seine Hand zitterte, aber er schaffte es, sich das Zeug hinter die Kehle zu gießen.
    »He«, sagte ich, »bieten Sie mir ruhig auch einen Drink an. Schließlich bin ich Ihr Gast.«
    Er schob mir ein zweites Glas und die Flasche hinüber. Jetzt hatte er sich in der Gewalt und versuchte es mit der kühlen Geschäftsmann-Masche.
    »Ich finde euer Verhalten unkorrekt«, erklärte er. »Wir haben ein Geschäft abgewickelt. Ihr habt den Preis bestimmt, und ich habe gezahlt. Wo gibt es denn das, dass hinterher der Preis noch einmal gefordert wird?«
    »Bei uns«, antwortete ich. »Bei uns ist es üblich, wie Sie sehen, Mr. Nelson. Und wenn Sie nicht zufrieden sind, dürfen Sie sich beim nächsten Mal gern einen anderen Lieferanten suchen.«
    Er verschränkte die Arme. »Ich zahle nicht«, sagte er und versuchte, seiner Stimme Festigkeit zu verleihen.
    »Mr. Nelson, ich werde jetzt noch ein Glas von Ihrem ausgezeichneten Gin trinken, und wenn ich das Glas ausgetrunken und Sie Ihre Meinung nicht geändert haben, werde ich gehen. Sie sehen mich nicht ein zweites Mal und ich kann Ihnen versichern, dass eine Zuchthauszelle wesentlich unbequemer ist als Ihr Büro, ich weiß es. Ich war schon darin.«
    »Ihr Erpresser!«, knirschte er.
    »Das ist fast eine Schmeichelei für Leute, die eine Tätigkeit wie die unsere ausüben.«
    »Wenn ihr mich an die Polizei verpfeift, fallt ihr mit herein.«
    »Ich? Bin ich der Mann, der Ihnen den Mord verkaufte, Nelson?«
    Er gab auf. Seine zitternde Hand tastete nach der Ginflasche. »Wie viel?«
    »Fünftausend! Ich sagte es schon.«
    »Und morgen wieder fünftausend Dollar. Übermorgen noch einmal fünftausend und in einer Woche sogar zehntausend. Wer garantiert mir, dass ihr nicht meinen letzten Cent aus der Tasche holt?«
    »Versuchen Sie es mal«, schlug ich vor. »Kleingeld interessiert uns im Allgemeinen nicht.«
    Er riss eine Schublade auf, knallte das Scheckbuch auf den Tisch und griff nach seinem Kugelschreiber.
    »Ich garantiere euch, dass ich nur dieses eine Mal zahle. Wenn ihr noch einmal kommt, rufe ich die Polizei, gleichgültig, was mit mir geschieht.«
    Es war eine leere Drohung. Er würde zahlen und immer wieder zahlen. Für
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