Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Anruf.« Und noch jemand wollte ich anrufen. Jane Collins. Eigentlich hatte ich vorgehabt, sie und eine Bekannte von ihr mit auf die große Sause zu nehmen, aber ich hatte Jane nicht erreicht. Bei ihr hob niemand ab. Wie das kam, wußte ich auch nicht. Sonst sagte sie immer Bescheid.
    »Da steht das Telefon«, sagte Bill und deutete auf den Apparat mit dem Tastenfeld.
    Ich winkte ab. »Langsam, mein Lieber, wir wollen schließlich nichts überstürzen. Zudem ist Samstag, und ich will in Ruhe mein Frühstück genießen.«
    »Genau, John«, stand Sheila mir bei. »Und du hör jetzt auf«, wandte sie sich an ihren Mann.
    Bill hob ergeben die Schultern und schaute Kommissar Mallmann an. »Da siehst du mal, Will, wie es einem Verheirateten geht. Der hat nichts zu sagen.«
    Mailmann grinste. »Es hat auch seine Vorteile.«
    »Was? Das Verheiratetsein?«
    »Ja.«
    Das Telefon schrillte.
    »Es geht schon los«, beschwerte sich Bill. »Und das an einem heiligen Sonnabend.«
    Sheila stand und hob ab. Sie lauschte einen Moment, erwiderte den Morgengruß, drehte sich und winkte mir. »John, dein Typ wird verlangt.«
    Ich hatte sofort ein dummes Gefühl. »Wer ist es denn?« fragte ich, als ich den Stuhl zurückschob.
    Eine Antwort bekam ich nicht. Es reichte mir auch, den Anrufer ein paar Sekunden später zu hören, denn es war kein anderer als Sir James Powell, mein Chef und Vorgesetzter.
    »Ah, hier erreiche ich Sie«, sagte er.
    »Sie wußten doch Bescheid.«
    »Sicher, die Sache mit den Ghouls haben Sie ja gut geschafft. War wohl eine Kleinigkeit so in der Kürze der Zeit – oder?«
    »Natürlich, Sir. Eine Kleinigkeit, die mich fast das Leben gekostet hätte.«
    »Sehen Sie das nicht so eng. Vergessen Sie die Ghouls erst einmal. Wir hatten ja schon über einen anderen Fall geredet, um den Sie sich kümmern sollten.«
    »Jack the Ripper, Sir?«
    »Genau.«
    »Aber der ist tot.«
    »Nein, soeben ist sein sechstes Opfer gefunden worden. Wieder nur die Haare.«
    Ich schluckte. »Verdammt«, sagte ich leise. »So langsam wird der zu einer Plage.«
    »Das sehen die anderen auch so. Deshalb möchte ich Sie bitten, so rasch wie möglich zum Tatort zu fahren und sich mit den Beamten abzusprechen. Die wissen Bescheid, daß Sie kommen.«
    »Wo hat man die Haare gefunden?«
    Sir Powell beschrieb mir den Ort. Er sagte noch: »Es ist inzwischen eine Sonderkommission gebildet worden, die allen Spuren nachgeht. Setzen Sie sich mit Chiefinspektor Harrison in Verbindung. Er leitet die Kommission.«
    »Geht klar, Sir James. Wo kann ich Sie erreichen, falls sich irgend etwas ändert?«
    »Ich bleibe im Büro.«
    Damit war das Gespräch beendet. Ich drehte mich um und schaute in die Gesichter meiner Freunde. Sie wußten ungefähr, was vorgefallen war und krausten die Stirnen.
    »Aus unserem Zug durch die Gemeinde wird wohl nichts«, sagte ich. »Tut mir leid.«
    »Jack the Ripper?« fragte Will Mallmann.
    »Genau.«
    Der deutsche Kommissar tupfte sich mit der Serviette die Lippen ab. »Braucht ihr mich?« fragte er.
    Ich mußte grinsen. »Und dein Urlaub?«
    »Ist gestrichen. Zudem wollte ich ja nur London kennenlernen, und das werde ich bestimmt, wenn wir Jagd auf den Ripper machen.«
    »Möglich.«
    Will Mallmann stand auf. Bill Conolly schaute ihn an und zog ein unglückliches Gesicht. »Wenn ihr Hilfe braucht, ich stehe euch immer mit Rat und Tat zur Seite.«
    »Klar«, sagte ich.
    »Denk an den Rasen«, meinte Sheila. »Der muß noch geschnitten werden.«
    »Mach ich alles, Darling.« Bill schob seinen Stuhl zurück und hob die Hand. »Bevor ihr geht, habe ich noch etwas für euch. Wartet einen Augenblick.«
    Der Reporter verschwand in die Richtung, wo auch Johnnys Zimmer lag. Der Kleine schlief. Er hatte am vergangenen Tag in einer großen Gefahr geschwebt, ein Ghoul wollte sich an dem Jungen vergreifen, doch Sheila hatte ihren Sohn im letzten Augenblick noch retten können.
    Bill kam zurück. Er schwenkte ein paar Illustrierte. »Hier habe ich die Berichte gesammelt. Ernie Shane hat sie geschrieben, ein Sensationsreporter.« Er warf mir die Blätter zu, die ich geschickt fing.
    Will Mallmann schaute mir dabei über die Schulter und las mit.
    Dieser Ernie Shane hatte seine Berichte reißerisch aufgezogen. Mit fetten Schlagzeilen, die dem Leser Angst machen konnten. Auch die Berichte selbst spekulierten mit der Angst. Als ich die Blätter sinken ließ, stellte ich sofort die Frage an Bill Conolly: »Kennst du den Knaben?«
    Der Reporter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher