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0181 - Das Höllenfeuer

0181 - Das Höllenfeuer

Titel: 0181 - Das Höllenfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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oder sowas«, murmelte der Sanitäter. »Rolls… pah! Verkalkter Adel! Aber der will sich ja nicht helfen lassen. Kommen Sie«, Doc Zamorra, der Englisch ohne jeden Akzent sprach, lächelte. Sandy MacGrew wandte sich um, um den Wagen zu holen. Zamorra nutzte die Zeit, ein wenig zu lauschen. Er setzte seine schwache Para-Begabung ein und versuchte dämonische Impulse wahrzunehmen. Aber der Feuerteufel, den er aus dem Copiloten exorziert hatte, schien sich vollständig zurückgezogen zu haben. Zamorra konnte auch bei voller Konzentration nichts mehr von ihm wahrnehmen.
    Der Attentäter hatte sich verborgen.
    ***
    Der Dämon zog sich zurück, als er Zamorras Gedanken nicht mehr spüren konnte. Für ihn war der Professor tot. Chann ten Yarr unterschätzte ihn abermals! Er wartete nicht ab, bis Zamorra das Bewußtsein wiedererlangte, sondern verschwand, um sich ein wenig zu erholen und seine Kräfte in stiller Abgeschiedenheit zu erneuern. Gleichzeitig begann er, Pläne zu schmieden.
    Er mußte diesen Lord Saris vernichten und noch einige andere Gestalten, die inzwischen in die Angelegenheit verwickelt waren. Es wurde Zeit.
    Der Veränderte war mit sich zufrieden. Obgleich seine Aktion letztendlich ein Fehlschlag gewesen war, hatte er doch geschafft, was bisher keinem anderen Dämon gelungen war. Zamorra war tot.
    Chann ten Yarr frohlockte. Schon bald würde er von Asmodis mit Ehrungen überhäuft werden, dessen war er sich sicher. Er würde nicht mehr lange zu den Geächteten gehören.
    Er sonnte sich im Licht seines Erfolges.
    ***
    Es war schließlich drei Uhr nachts, als sich Lord Saris und Professor Zamorra die Hände schüttelten. Der Lord war aufgeblieben. Er hatte keinen Schlaf gefunden. Nicole war auch längst wieder aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht und frisch und munter.
    Sir Bryont strich sich durch sein blondes Haar. »Tut mir leid, daß ich euch so formlos begrüßen muß«, erklärte er, »aber William hat sich zur Ruhe begeben. Ich konnte nicht von ihm verlangen, daß er sich meinetwegen die Nacht um die Ohren schlägt. Was darf ich euch anbieten?«
    »Kaffee«, verlangte Zamorra. »Glühend heiß wie ein Vulkan, und dazwischen Wodka.«
    Das heiße Getränk hatte er auf dem Flughafen nicht mehr bekommen, aber auch die Klimaanlage des Rolls-Royce hatte es während der etwas mehr als einstündigen Fahrt bis zum Schloß des Llewellyn nicht geschafft, ihn wieder aufzutauen. Er fror immer noch und wußte, daß er sich eine schwere Erkältung eingehandelt hatte, die wahrscheinlich bis zum kommenden Mittag ausbrechen würde.
    Der Lord beugte sich leicht vor und küßte Sandy auf die Wange. »Sei ein lieber Schatz und mache uns allen so einen herrlichen Kaffee, bloß Wodka gibt’s nicht, dafür aber Selbstgebrannten Whisky!«
    Zamorra ließ sich in einen Ledersessel der Bibliothek fallen, in die der Lord seine Gäste geführt hatte. Nicole setzte sich auf die Lehne und legte einen Arm um Zamorras Schultern. Der Llewellyn, der sich mit seinem walisisch klingenden Clan-Namen in Schottland nicht fremd fühlte, fragte nicht, was geschehen war und wie es den beiden gelungen war zu überleben. Wenn sie nicht von selbst darauf zu sprechen kamen, wollte er nicht daran rühren.
    »Ihr wundert euch stattdessen, daß ich euch so überstürzt hierhergebeten habe«, sagte er. »Aber ich fürchte, es ist ein Fall für dich, Zamorra.« Mit wenigen Sätzen schilderte er, was auf Caer Sguir geschehen war und was er vermutete, seit er Lani Coighalls Verhalten und die Leiche des Lords gesehen hatte.
    »Verbrannt?« murmelte Zamorra. »Und der Kamin soll sozusagen explodiert sein?« Er wechselte einen raschen Blick mit Nicole. »Das stinkt geradezu mit dem Burschen, mit dem ich im Cockpit zu tun hatte.«
    Nicole nickte. Schon während der Fahrt hatte Zamorra erzählt, was sich in der Pilotenkanzel abgespielt hatte. Und jetzt fiel dem Professor wieder ein, was er gehört hatte, als er aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war. Einer der Feuerwehrmänner hatte sich über ein wunderliches Geschehen geäußert.
    Und Zamorra hatte nicht mehr daran gedacht, nach Einzelheiten zu fragen! Er konnte nur vermuten, daß es sich um die Explosion des Triebwerks handelte, die er noch wahrgenommen hatte, bevor sein Blackout kam. Und wenn er sich nicht verhört hatte, dann war die bei der Explosion freiwerdende Energie irgendwie abgesaugt worden.
    Vom Dämon?
    Die Möglichkeit bestand durchaus. Aber dann konnte der Bursche noch ein wenig mehr, als
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