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018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

Titel: 018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!
Autoren: A. F. Mortimer
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weiter. Hill schauderte. Clara Browns Gesicht nahm Werwolf ähnliche Züge an.
    Ist denn das möglich? dachte Hill aufgeregt. Er glaubte, zu träumen. Er war doch nicht verrückt geworden. Oder doch? Konnte es so etwas denn geben?
    Clara griff mit einem seltsamen Knurren nach der Wachsfigur. Sie nahm die Krawattennadel, die Hill ihr gebracht hatte.
    Clara hielt die Wachspuppe über die Flamme. Dabei begann sie unverständliche Worte zu murmeln. Sie formte die Puppe kurz. Dann durchstieß sie den geformten männlichen Körper mit der Krawattennadel. Sie stellte die Puppe wieder vor die Kerze.
    Hill sah ihrem Treiben mit unangenehmen Gefühlen zu.
    Sie redete wirres Zeug, das der Captain nicht verstehen konnte.
    Mit einem schrecklichen Blick starrte sie die Wachspuppe an.
    Sie begann am ganzen Körper zu zittern. Sie schrie und schluchzte.
    Kreischend warf sie sich auf dem Stuhl hin und her. Ihr graues Haar hing ihr wirr ins Gesicht. Sie war in teuflische Ekstase geraten.
    Und plötzlich rollten aus ihren Augen dunkelrote Bluttränen.
    Hill war wie erschlagen. Das war alles so unheimlich, so schrecklich unwirklich, dass die Aufregung und eine wahnsinnige Angst in seinem Körper zu rebellieren anfingen.
    Das ganze Schauspiel machte ihn geistig und körperlich fertig.
    Je toller die Hexe ihren Zauber trieb, desto mehr begann Robin Hill um das Leben seines Freundes zu fürchten.
    Er war froh, als Clara Brown zu einem Ende kam.
    Er war froh, als er ihr Haus verlassen konnte.
    Als er auf die Straße trat, meldete sich sein schlechtes Gewissen. Er fragte sich, ob es ihm trotz aller erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen gelingen würde, Brad Cool vor dem Teufel, den die Hexe für ihn heraufbeschworen hatte, zu retten.
    Die Lawine war in Bewegung geraten.
    Sie rollte und war durch nichts mehr aufzuhalten.
    Als die Vollmondnacht dann anbrach, war Brad Cool natürlich hochgradig nervös. Er hockte wie auf dem Präsentierteller, rauchte viel, trank aber nur wenig. Es hatte keinen Sinn, den Whiskyspiegel hochzutreiben, denn der Alkohol hätte den Geist gelähmt und hätte somit das gefährliche Risiko noch erhöht.
    Brad ging aufgeregt im Livingroom auf und ab.
    Er trat zum Fenster und blickte in den lauen, dunklen Abend hinaus.
    Draußen war alles ruhig. Der Mond hing wieder groß und unübersehbar am Himmel. Auf Brads Grundstück war niemand zu sehen, obwohl sie alle da waren.
    Sie müssen sich in die Wiese eingebuddelt haben, dachte Brad grinsend und trat wieder vom Fenster weg.
    Er blickte nervös auf seine Uhr.
    Gleich neun. Die Bestie konnte jetzt schon kommen, sie konnte aber auch erst in sechs Stunden kommen.
    Das schlimmste an der ganzen Sache war das nervenzermürbende Warten.
    Brad holte die Luger hervor, wog sie in der Hand. Sie war entsichert, damit er gleich losballern konnte, falls es nötig sein sollte.
    Er steckte die Waffe wieder weg und sah sich im Raum um.
    Sein Blick fiel auf einen Gauguin, auf den er sehr stolz war. Er hatte ein Vermögen gekostet.
    Hinter diesem Bild war das Abhörgerät versteckt. Überall im Haus waren diese Minispione angebracht. In der Toilette genauso wie im Keller. Es gab keinen einzigen Raum, in dem ein Spion gefehlt hätte.
    Robin hörte sicher jeden Schritt, den sein Freund machte.
    »He, Robin!« rief Brad in die Richtung des Bildes. »Hab’ ich dir schon mal erklärt, was paradox ist? Nein? Also: Paradox ist, wenn ein katholischer Geistlicher keine Angebetete haben darf!«
    Brad lachte selbst über seinen Scherz.
    »Noch ’n Spruch«, sagte er, nachdem sein nervöses Lachen verebbt war. »Wusstest du, dass eine Hündin ab und zu ganz gern vor die Hunde geht?«
    Er wollte wieder lachen. Da erschreckte ihn das Klingeln an der Tür.
    Sein Kopf ruckte herum. Sein Gesicht versteinerte. Seine Handflächen wurden feucht.
    Er redete sich ein, dass das nicht der Werwolf sein konnte. Der würde sicherlich nicht so friedlich an der Tür klingeln.
    Er ging nach draußen, um nachzusehen, wer vor der Tür stand.
    Der Mann, dem er sich gegenüber sah, als er die Tür aufmachte, hatte schwarzes Haar, eine kleine Narbe an Kinn, helle Augen und dunkle Augenbrauen.
    Es war Colin Maiden. Er war sehr verlegen.
    »Colin Maiden!« knurrte Brad vorwurfsvoll. »Du kommst mir heute sehr gelegen.«
    »Darf ich ’reinkommen, Mr. Cool? Nur auf ein paar Minuten. Ich habe mich damals, als wir in der kleinen Bar saßen, hundsmiserabel benommen.«
    »Du merkst aber auch alles, wie?« sagte Brad.
    Er wollte den
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