Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0179 - Spuk im Leichenschloß

0179 - Spuk im Leichenschloß

Titel: 0179 - Spuk im Leichenschloß
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sache.«
    »Aber manchmal hält man mir die Vergangenheit vor. Besonders die ältere Generation kann es nicht begreifen. Zudem befinde ich mich noch in der Probezeit.«
    »Okay«, sagte ich, »vergessen wir das mal. Ich möchte wissen, was Sie in der vergangenen Nacht erlebt haben.«
    Er berichtete. Seine Stimme klang dabei leise und auch stockend.
    Er wurde noch im Nachhinein von Gefühlen überschüttet, die Angst stand deutlich in seinem Gesicht geschrieben.
    Ich hörte genau zu. Im Gegensatz zu Mrs. Frominghton glaubte ich ihm jedes Wort. Einen makabren Beweis hatte man uns leider geliefert. Und er sprach auch von Cathy Barker, die ähnliches erlebt hatte wie er. »Ich weiß mir keinen Rat, Sir. Wie kann so etwas nur kommen?«
    »Darüber brauchen wir beide uns jetzt nicht den Kopf zu zerbrechen. Wichtig ist nur, daß wir weiteres Unheil verhindern. Und zwar mit allen Mitteln.«
    »Sollen wir die Polizei rufen?« fragte Mrs. Frominghton.
    Ich trat ans Fenster. Die Sonne war gesunken. Wie mit langen Fingern griff die Dämmerung bereits nach dem Tag, um ihn wegzuschieben. Draußen lag eine fast heile Welt, und hier im Schloß erlebten wir das absolute Grauen.
    Ich wollte dafür sorgen, daß die Kinder aus dem Schloß verschwanden. Das sagte ich auch Mrs. Frominghton.
    »Und wo sollen wir hin?«
    »Gehen Sie nach Faversham. Dort müssen Sie in einem Hotel Unterschlupf finden. Auf keinen Fall können Sie hierbleiben. Das geht nicht, die Gefahr wäre zu groß für Sie und die Jugendlichen.«
    »Aber die Polizei…«
    »Die lassen wir vorerst aus dem Spiel.«
    »Wollen Sie allein…«
    Ich ließ sie abermals nicht ausreden. »Ja, Mrs. Frominghton. Ich werde den Kampf allein aufnehmen. Aber keine Sorge, ich bin so etwas gewohnt. Es ist nicht das erste Mal, daß ich mich mit Spukgestalten oder ähnlichem Zeug herumschlagen muß.«
    »Wenn Sie meinen.« Sie stand auf. In der Nähe befand sich ein Lichtschalter. Warum sie ihn drehen wollte, wußte ich auch nicht, auf jeden Fall funktionierte das Licht nicht.
    Mrs. Frominghton erschrak, und sie zog die Hand so heftig zurück, als wäre der Schalter glühendheiß.
    »Kein Strom da«, sagte sie.
    Das hatte uns noch gefehlt. Ich drängte, die Kinder aus dem Schloß zu bekommen.
    »Wir gehen gemeinsam auf den Gang«, schlug ich vor, »und reden auch mit ihnen.«
    Mrs. Frominghton nickte. Sie war froh, daß es jemand gab, der sie entlastete.
    ***
    Obwohl Harvey Ollik und die beiden Frauen des Personals sich ziemlich weit vom eigentlichen Tatort entfernt befanden, hörten auch sie die Schreie.
    »Was ist denn da los?« fragte Linda, die Küchenhilfe mit den pummeligen Formen.
    Ollik winkte ab. »Die streiten sich bestimmt wieder. Ich hätte das auch nicht gemacht.«
    »Was?« fragte die andere Frau. Sie war schon älter und trug seltsamerweise immer Zöpfe. Sie stammte aus Norwegen und hörte auf den Namen Ingrid.
    »Wenn ich der alte Graf gewesen wäre, dann hätte ich das Schloß nicht verlassen.«
    »Er wird wohl seine Gründe gehabt haben. Denk doch nur daran, was man so spricht.«
    »Ich habe noch keinen Spuk hier gesehen«, sagte Ollik unwillig.
    »Aber gehört«, flüsterte Linda. »Nachts, wenn ich allein im Bett liege und nicht einschlafen kann.«
    »Dann kann ich dich ja mal besuchen kommen, und wir können gemeinsam hören«, grinste Harvey.
    »Das sieht dir Lüstling ähnlich«, mischte sich Ingrid ein. Dabei schüttelte sie den Kopf, daß ihre Zöpfe flogen. »Du weißt genau, wo du hingehörst. Und jetzt nimm die Tabletts und stelle sie auf den Tisch. Die Kinder haben Hunger.«
    »Aye, aye, Sir!« Ollik grinste. Er kannte den Ton der resoluten Ingrid. Sie meinte es meist nicht so. Die beiden großen Tabletts stellte er auf den Wagen. Es gab an diesem Abend eine kräftige Tomatensuppe, danach Eier, Brot und frischen Salat. Letzteren bereiteten die beiden Frauen noch vor.
    Ollik fuhr von der Küche in den Rittersaal. Man hatte die Wand aufgestemmt, um einen Durchlaß zu haben, der Rittersaal lag neben der Halle, und die Tür stand offen.
    Die Teller, Tassen und das Besteck klapperten, als Harvey Ollik den Wagen vor sich herschob. Dieses Geräusch wurde von den Halbwüchsigen gehört. Die mit dem größten Hunger rannten dann bereits die Treppe hinunter.
    Diesmal jedoch kam niemand, was Ollik sehr wunderte. Nach dem Marsch mußten sie doch regelrecht ausgehungert sein.
    »Dann eben nicht«, murmelte er und blieb neben dem langen Tisch stehen, an dem angeblich schon die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher