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0179 - Spuk im Leichenschloß

0179 - Spuk im Leichenschloß

Titel: 0179 - Spuk im Leichenschloß
Autoren: Jason Dark
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hatten sich gezeigt. Zwei Opfer hatten sie bereits gefunden, aber es sollten mehr werden.
    Sie wollten, daß alle starben.
    Dann vernahm er Schritte. Sie kamen die Treppe herab. Der Unhold zog sich zurück und stellte sich so hin, daß ihn die anderen nicht sehen konnten.
    Dann wartete er hinter einem Vorhang…
    ***
    Als wir das Zimmer verließen, standen sämtliche Jugendliche zusammen auf dem Gang. Sie erinnerten mich in ihrer Furcht an eine Horde Schafe, die sich bei einem Gewitter zusammengedrängt hatten. Einige weinten, andere bekamen vor lauter Entsetzen keinen Ton heraus.
    Cathy kümmerte sich um Gary Sorvino. Sie hatte ihn an sich gedrückt, der Junge war mit seinen Nerven am Ende.
    Ich überließ Mrs. Frominghton das Wort. Sie würde sich besser verständlich machen können, und sie begann auch sehr bald mit ihrer kurzen Rede.
    »Es sind sehr schlimme Ereignisse eingetreten, meine lieben Freunde, die uns veranlaßt haben, das Schloß zu verlassen. Wir können nicht mehr hierbleiben und werden nach Faversham gehen und dort versuchen, die Nacht in einem Hotel zu verbringen. Ich selbst werde noch heute abend eure Eltern benachrichtigen. Leider kann ich es von hier aus nicht machen, da Strom und Telefon ausgefallen sind. Oberinspektor Sinclair hat sich entschlossen, in dieser Burg zu bleiben. Er will mit dem grausamen Spuk aufräumen. Er selbst ist ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden, wie ihr an ihm erkennen könnt. Wenn ihr Fragen habt, so werde ich sie nicht beantworten. Ich bitte euch nur um eins. Reißt euch zusammen, bleibt beieinander, auch wenn wir gleich das Schloß verlassen haben, und dann bin ich sicher, daß alles gutgeht und uns keinerlei Gefahr mehr droht. Kann ich mich da auf euch verlassen?«
    Die Kinder nickten.
    »Danke. Auch Miß Cathy und Billy Elting werden dafür sorgen, daß euch nichts passiert. Wir stellen uns jetzt in einer Reihe auf und gehen hintereinander die Treppe hinunter, wobei Mr. Sinclair uns begleiten wird. Er ist ein sehr guter Polizist und sorgt für unseren Schutz. Auf ihn könnt ihr euch verlassen.«
    Zahlreiche Augenpaare schauten mich vertrauensvoll an. Ich lächelte, obwohl es schrecklich aussehen mußte mit meinem blutverschmierten Gesicht.
    Mrs. Frominghton warf mir einen Blick zu. »Können wir dann gehen?« fragte sie.
    Ich war einverstanden und nickte.
    Die Halbwüchsigen stellten sich tatsächlich nebeneinander auf.
    Sie hielten sich jeweils zu zweit an den Händen, so bekamen sie das Gefühl einer Geborgenheit, von der ich wußte, daß sie mehr als trügerisch war.
    Einige weinten auch jetzt. Zwei Mädchen wollten nach Hause und riefen nach ihren Eltern.
    Mir gingen ihre Stimmen durch und durch, aber ich konnte ihnen jetzt nicht helfen, sondern streichelte ihnen über das Haar und sagte leise: »Es wird schon alles wieder gut.«
    »Wirklich, Mister?«
    »Ja, das verspreche ich euch.«
    Sie nickten.
    Die Kinder schenkten mir Vertrauen. Ich hoffte stark, daß ich es auch erfüllen konnte.
    Dann gingen wir.
    Ich hatte die Führung übernommen und hielt meine Beretta schußbereit in der rechten Hand. Auch mein Kreuz hatte ich so zurechtgelegt, daß ich nur an der Kette zu ziehen brauchte, um es frei zu legen.
    Die Zimmertüren standen auf, aber keine Gefahr lauerte in den Räumen, so daß wir ungestört bis an die nach unten führende Treppe gelangten.
    Von dort her hörten wir das Klappern von Geschirr, und ich wandte mich an die neben mir gehende Mrs. Frominghton.
    »Was ist das?«
    »Ollik deckt den Tisch für das Abendbrot. Er… er weiß ja von nichts, Sir.«
    »Ja, das stimmt.« Bevor wir hinuntergingen, warf ich noch einen Blick zurück.
    Cathy Barker kümmerte sich nach wie vor um den jungen Gary Sorvino. Billy Elting machte den Schluß, so daß wir die Kinder und Jugendlichen zwischen uns hatten. Ich wollte, sie wären schon aus dem Schloß, denn ich hatte ein ungutes Gefühl, und auf meine Gefühle konnte ich mich normalerweise verlassen.
    Wir gingen nach unten.
    Unsere Schritte waren kaum zu hören, weil jeder versuchte, leise aufzutreten. Es war die Angst vor dem Unbekannten, die fast alle so handeln ließ.
    Auch ich ging nicht so forsch wie sonst. Ich hatte die Lippen aufeinandergepreßt und war gespannt. Gegessen, das wußte ich, wurde im Rittersaal. Er lag, wenn man von der Treppe kam, links der Schloßhalle und war auch nicht einsehbar, solange wir noch auf den Stufen standen. Erst unten in der Halle würden wir in den Rittersaal schauen
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