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0179 - Spuk im Leichenschloß

0179 - Spuk im Leichenschloß

Titel: 0179 - Spuk im Leichenschloß
Autoren: Jason Dark
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fünf seiner Diener zu töten, er selbst entkam. [1]
    Und das war schlimm.
    Myxin hatte mich ja gewarnt. Er war sicher, daß der grüne Dschinn zurückkehren würde, und so waren Suko und ich mit einem mulmigen Gefühl losgefahren.
    Aber nicht nur wir beide allein. Ein dritter Mann hockte im Fond des Bentley. Er war gefesselt und hörte auf den Namen Kelim.
    Durch ihn war der ganze Fall überhaupt in Bewegung gebracht worden, denn er und seine Leute hatten intensiv die Erweckung des grünen Dschinn betrieben. Nun, wir hatten Kelim festgenommen und ihn auch durch eine Verhörmühle gedreht.
    Nach langem Zögern hatte er uns dann erzählt, daß es so etwas wie ein Lager gab, wo Aufzeichnungen existieren sollten, die sich mit dem grünen Dschinn befaßten. Und zwar in einem kleinen Museum, das sich in einer Stadt befand, die südöstlich von London liegt in der Grafschaft Kent. Wie die Unterlagen dorthin gekommen waren, das wußte Kelim auch nicht. Er war auch nicht sicher, ob sie sich noch dort befanden. Wir wollten auf jeden Fall nachschauen.
    Der Ort hieß Faversham. Ich war noch nie in meinem Leben dort gewesen und hatte mir den Weg erst auf der Karte anschauen müssen. Wir waren gegen Mittag losgefahren, der Morgen war noch mit Verhören verstrichen, und wir gelangten erst am Nachmittag zu unserem Ziel.
    Faversham war gar nicht mal so klein. Eine richtige Stadt, die sogar einige Vororte besaß. Wir kamen von Norden und hatten die Stadtgrenze kaum passiert, als wir eine Straßensperre errichteten.
    Dort staute sich der Verkehr, er wurde nach links umgeleitet und wieder aus dem Ort hinaus. Rechts war die Straße gesperrt.
    Ich stoppte.
    »Auch das noch«, stöhnte Suko neben mir. »Als hätten wir nicht schon genug Zeit vertrödelt.«
    Ich lehnte mich zurück und hob die Schulter. »Was willst du? Mit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten.«
    »Das ist zu hoch für mich.«
    Ich griff zur Zigarettenpackung. Die Fahrt über hatte ich nicht geraucht, jetzt wollte ich mir ein Stäbchen anzünden, kam aber nicht dazu, denn Suko sagte: »Verdammt, da brennt es.«
    »Wo?«
    Suko deutete schräg durch die Scheibe. Ich duckte mich etwas, legte den Kopf schief und steckte gleichzeitig die Schachtel weg.
    Jetzt sah ich über den Hausdächern auch die Rauchwolke. Schwer und träge hing sie in der Luft. Sie sah grau aus, aber helle Wolken drangen bereits von unten in sie ein. Wasserdampf, ein Zeichen, daß die Männer der Feuerwehr den Brand unter Kontrolle hatten. Um Platz für die Löschwagen zu schaffen, hatten sie sicherheitshalber die Straße, wenn nicht sogar das Viertel, gesperrt.
    Ich öffnete den Wagenschlag.
    »Wo willst du hin?« fragte Suko.
    »Mich mal umhören. Gib du solange auf unseren Freund acht, damit er keine Dummheiten macht.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    Ich schlug die Tür wieder zu, betrat den Gehsteig und ging mit zügigen Schritten vor bis zur Kreuzung, wo ich nach rechts schaute und bereits den ersten Wagen der Feuerwehr sah. Zwei Schläuche liefen über das Kopfsteinpflaster und verschwanden um eine Kurve.
    Man roch den Brand. Ätzend biß der Rauch in meine Nase. Drei Polizisten sah ich. Und natürlich Neugierige. Sie standen auf der anderen Straßenseite.
    Einem der Polizisten war ich wohl aufgefallen. Er kam auf mich zu, hielt die Hände hinter dem Rücken verschränkt und schaute mich mit fragendem Blick an, wobei er die linke Augenbraue in die Höhe gezogen hatte.
    »Sir«, sagte er. »Ich glaube, es gibt für Sie nichts zu sehen. Sie können gleich weiterfahren.«
    »Was brennt denn?«
    »Kein Wohnhaus.«
    »Sondern?«
    »Weshalb interessiert Sie das? Ein Betroffener scheinen Sie nicht zu sein.«
    Ich holte meine Ausweis hervor und hielt ihn dem Polizisten unter die Nase.
    Der Mann wurde direkt verlegen. »Scotland Yard, Sir?«
    »Ja.«
    »Das ist natürlich etwas anderes. Wir wissen ja auch noch nicht, ob eine Brandstiftung vorliegt, aber in der Eile konnten wir noch keinen Experten bekommen.« Er schaute mich an. »Wenn Sie vielleicht oder…«
    »Zuerst möchte ich einmal wissen, was da überhaupt abgebrannt ist?«
    »Ein Museum!«
    Ich schluckte und mußte wohl weiß im Gesicht geworden sein, denn der Beamte schaute mich verwundert an. »Ist Ihnen nicht wohl, Sir?«
    »Doch, Officer. Sie sagten also, daß ein Museum abgebrannt wäre.«
    »Ja. Das alte. Da lagerten keine großen Schätze, mehr heimatverbundene Dinge, aber es ist doch schade, daß alles zerstört
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