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0179 - Spuk im Leichenschloß

0179 - Spuk im Leichenschloß

Titel: 0179 - Spuk im Leichenschloß
Autoren: Jason Dark
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nicht so oft zum Friseur gehen, wie ihr großes Vorbild, dazu fehlte ihr das nötige Kleingeld. Wenigstens hielt die Frisur eine halbe Woche. Danach war sie dann wieder die echte Cathy Barker.
    Sie schüttelte den Kopf. Plötzlich war sie hellwach. Wie die beiden Bengel sie angesehen hatten, das konnte man schon mit dem Wort unverschämt bezeichnen. Wirklich unwahrscheinlich, so etwas. Dieser Ralph schien sowieso der große Aufreißer zu sein, auch bei den vier Mädchen in der Gruppe führte er das große Wort. Cathy wartete förmlich darauf, daß die erste Beschwerde kam, dann mußte der Knabe mal zurechtgestutzt werden, aber nicht von ihr, sondern von Mrs. Frominghton. Die verstand sich auf so etwas.
    Mrs. Geraldine Frominghton galt als großer Schrecken. Sie war die Hauptbegleiterin und hatte alles unter Kontrolle. Ihr unterstand nicht nur Cathy Barker, sondern auch Billy Esting. Er war zwei Jahre älter als Cathy und ebenfalls ein Begleiter. Billy schlief im anderen Trakt, wo auch die Jungen ihre Zimmer hatten.
    Highgrobe Castle hatte sich darauf spezialisiert, Gäste zu haben.
    Der alte Graf, er lebte woanders, hatte sein Stadt-Schloß verpachtet.
    Dafür sorgte er auch für die Instandhaltung und brachte junge Gäste aus den Großstädten unter, damit sie auch mal etwas erleben konnten und ganz nebenbei während der Ferien noch einiges über die englische Geschichte erfuhren.
    Lernen und ausspannen, so lautete die Devise.
    Das alles schwirrte Cathy durch den Kopf, als sie mit angezogenen Beinen im Bett hockte. Sie war auf einen Scherz hereingefallen, mehr nicht.
    Und die Stimme…
    Moment mal! Plötzlich stockten Cathys Gedanken. Da stimmte etwas nicht. Diese Stimmen oder vielmehr die Stimme war aber nicht vor der Tür aufgeklungen, sondern kam von woanders her. Von hinten.
    Aber hinter Cathy befand sich die Wand.
    Du spinnst, dachte Cathy, du spinnst wirklich…
    »Hol mich hier raus!«
    Da war es wieder. Cathy erschrak heftig, und sie begann heftig zu zittern.
    Keine Täuschung, die Stimmen waren vorhanden. Die beiden Jungen hatten sie nicht nachgeahmt.
    Die gab es.
    Hinter ihr!
    Cathy lief ein Schauer über den Rücken. Obwohl sich dort nur die Wand befand, hatte sie Angst, sie anzuschauen.
    »Unsinn!« flüsterte sie, »da kann niemand sein. Da ist nur eine Mauer, mehr nicht.«
    Sie drehte sich ruckartig um.
    Eine Sekunde brauchte sie, um den Schrecken zu erfassen, dann öffnete sich ihr Mund zu einem gellenden Schrei, der jedoch auf halbem Wege steckenblieb.
    Aus der Wand quoll Blut!
    ***
    Blut – echtes Blut!
    Und es drang aus der Wand.
    Unvorstellbar.
    Cathy Barker schüttelte sich. Noch immer konnte sie nicht schreien, sondern starrte in stummem Entsetzen auf die Wand über dem Bett, wo das Blut förmlich herauskroch. Es bildete dort kleine Perlen, die sich zu Tropfen vereinigten, schwer wurden und als Rinnsale an der Wand entlang liefen.
    Es kam noch schlimmer. Cathy, die entsetzt und wie festgewachsen in ihrem Bett hockte, machte eine fürchterliche Entdeckung. Auf einmal bewegte sich die Wand.
    Sie schien zu einem Vorhang zu werden, der sich in der Mitte teilte und dabei langsam nach rechts und links auseinanderwanderte. Ein Riß entstand.
    Erst nur haarfein, kaum zu erkennen, dann aber größer werdend.
    Von Sekunde zu Sekunde. Das dabei entstehende häßliche Knirschen drang der jungen Frau durch Mark und Bein. Jetzt war der Spalt schon so breit wie eine Hand.
    Und er wurde noch größer.
    Wie in Trance hob Cathy ihren Arm. Dabei preßte sie den Handballen gegen den Mund, die Augen wurden übergroß und drohten sogar, aus den Höhlen zu treten.
    Jetzt bewegte sich etwas innerhalb des Spalts. Erst schattenhaft nur, dann deutlicher zu erkennen.
    Ein Gesicht!
    Nein, eine widerliche Fratze. Schrecklich anzusehen. Sie schimmerte bräunlich. Hautfetzen hingen nur noch über den Knochen. Die Augen wirkten wie zwei große Löcher, auch den Mund konnte man nicht mehr als solchen bezeichnen.
    Spitz stach die Nase hervor. Ein heller Knochen schimmerte dort, wo sich das Nasenbein befand.
    Das Gesicht war halb verwest!
    Dann wieder die Stimme. Dumpf jetzt, als würde sie aus einer tiefen finsteren Gruft stammen.
    »Hol mich hier raus…«
    Es war der eine Satz, der bei Cathy eine Panikreaktion auslöste.
    Sie schrie plötzlich wie von Sinnen, dabei schloß sie die Augen und riß den Mund so weit auf, daß sie sich beinahe ihre Kiefer ausrenkte.
    Ihre Angst war grenzenlos…
    ***
    Ralph Sorvino rieb sich die
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