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0179 - Spuk im Leichenschloß

0179 - Spuk im Leichenschloß

Titel: 0179 - Spuk im Leichenschloß
Autoren: Jason Dark
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Suko. Wenn Suko das sagte, dann stimmte es auch. Er hatte bessere Augen als ich.
    »Den hole ich mir«, hauchte mein Partner.
    Bevor ich ihn daran hindern konnte, war er schon zur Seite geglitten, war nur noch ein Schatten und entschwand schließlich.
    Ich blieb hocken.
    Langsam wurde die Bewegung unbequem, das Dunkel strengte meine Augen an, und ich glaubte, überall Schatten zu sehen. Einer war existent.
    Suko!
    Er tauchte plötzlich in der Nähe des Spalts auf. Ich ließ mich von ihm ablenken, auf jeden Fall bekam ich nicht mit, was unter dem Tisch geschah.
    Dort hatte eine zweite Gestalt gelauert.
    Die Berührung traf mich völlig überraschend. Eine kalte Hand hieb gegen mein Schienbein und umklammerte es mit eisenharter Kraft. Im gleichen Augenblick schrie Suko das berühmte Wort.
    »Topar!«
    ***
    Suko hatte sich dicht an die Wand gepreßt. Jetzt merkte er, daß er noch nicht wieder in Form war, denn der Schwindel wollte ihn packen und von den Beinen reißen.
    Er mußte sich ungeheuer konzentrieren, und er sah die Gestalt aus der Wand treten.
    Der Chinese wollte kein Risiko eingehen. Den von Buddha ererbten Stab hielt er in der rechten Hand, als er das berühmte Wort rief.
    Sofort erstarrte alles. Kein Lebewesen bewegte sich jetzt, nur derjenige, der den Stab noch in der Hand hielt.
    Klappte die Magie?
    Ja, Suko schaffte es. Auch sein Gegner stand wie ein Denkmal. Er war kein Geist mehr, sondern feste Materie. Als Geist hatte er in den Mauern gelauert, jetzt war er ausgetreten, und das ließ Suko sich nicht entgehen.
    Fünf Sekunden blieben ihm. Das konnte eine lange Zeitspanne sein, aber auch eine sehr kurze. Zum Glück hatte Suko es nicht mit mehreren Gegnern zu tun, bei einem konnte er es leicht schaffen.
    Ein langer Schritt, ein Griff, und er hatte die Gestalt entwaffnet.
    Gleichzeitig setzte Suko ihr die Mündung der Beretta an den Kopf. Töten durfte er das Monster während dieser fünf Sekunden nicht, dann wäre die Wirkung des Stabes aufgehoben.
    So wartete Suko.
    Dann war die Zeit um.
    Der Unheimliche bewegte sich wieder.
    Und da drückte Suko ab.
    Sein Ziel konnte er nicht verfehlen, und die geweihte Silberkugel zeigte Wirkung, sie hatte dort getroffen, wo auch diese Wesen am verwundbarsten sind.
    Am Kopf!
    Suko schloß die Augen. Er wollte nicht sehen, was die Kugel genau anrichtete, er vernahm nur ein Stöhnen, schaute nach und sah seinen Gegner fallen. Dumpf schlug der Körper auf. Ein letztes schauriges Röcheln drang aus dem Mund, dann verging das Wesen, das so lange in den Mauern gelebt hatte.
    »John?« fragte Suko. Er bekam keine Antwort.
    ***
    Die Erinnerung war sofort wieder da, als die Zeitspanne der Erstarrung hinter mir lag.
    Ich spürte den Druck an meinem Bein und wußte, daß sich dort ein Monster, Geist oder Dämon festgeklammert hatte, der zusätzlich noch ein Messer besaß.
    Das bereitete mir Angst.
    Ich ließ mich fallen und hörte auch einen Schuß, den Suko abgegeben hatte, doch ich achtete nicht darauf. Ich hatte mit mir selbst genug zu tun, denn das Monster wollte mich unter den Tisch ziehen.
    Ich ließ es zu.
    Zum erstenmal sah ich es genauer und auch aus der Nähe. Es erschien mir wie ein Zerrbild des Schreckens, dieses halbverweste Gesicht, durch das die Knochen schimmerten.
    Eine Hand hatte das Monster frei. Und darin hielt es das Messer.
    Dann stieß es zu.
    Es ging wirklich um Bruchteile von Sekunden. Den linken Arm riß ich als Deckung hoch, knallte mit dem Ellbogen unter die Tischplatte, und meine rechte Faust, aus der das Kreuz schaute, traf das Wesen mitten in sein verwestes Gesicht.
    Es war wie der Einschlag eines Blitzes!
    Endlich konnte ich wieder erleben, wie das Kreuz wirkte, nachdem es sich untauglich für den grünen Dschinn gezeigt hatte. Es gab eine regelrechte Explosion, und die weißmagische Wirkung des Kreuzes riß meinen Gegner förmlich auseinander.
    Ich sah ihn in einem kurzen aufzuckenden Lichtblitz. Seine Gestalt löste sich auf. Blut sprudelte aus ihr hervor, versickerte und zurück blieben Knochen und Staub.
    Ich keuchte, mich schwindelte, und ich blieb sitzen, das Kreuz weiterhin in der rechten Hand haltend.
    So fand mich auch Suko.
    »John!« Seine Stimme riß mich aus einer Trance.
    »Sorry«, sagte ich und kroch unter dem Tisch hervor. Als ich mich mit dem linken Arm abstützte, spürte ich den Schmerz. Die Klinge hatte mich doch getroffen und eine Fleischwunde gerissen. Sie brannte, als hätte jemand Säure darüber gegossen.
    Ich kam auf die
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