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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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kannst du in dieser Angelegenheit nichts für mich tun.«
    Das Telefon läutete. Ich nahm ab. Die Nachrichtenzentrale gab mir eine Meldung des 84. Reviers durch. Ein Streifenwagen hatte den alten blauen Ford gefunden.
    »Danke. Wir sehen ihn uns sofort an. Liegen keine Nachrichten über Baker selbst vor?«
    Selbstverständlich hatten wir noch vom Gefängnis aus eine Fahndung nach dem verschwundenen Gefängniswärter veranlasst.
    »Nein, bisher sind keine Meldungen eingegangen.«
    Über Sprechfunk verabredeten wir uns mit dem Streifenwagen, der den alten Ford entdeckt hatte. Der Wagen stand in der 42. Straße, ordnungsgemäß und unauffällig geparkt.
    Der Sergeant grüßte, als wir aus dem Jaguar stiegen.
    »Haben Sie sich die Mühle schon angesehen, Sergeant?«, fragte ich.
    »Nein, Agent, ich wollte nichts verderben und dachte, Sie könnten vielleicht noch ein paar brauchbare Fingerabdrücke finden.«
    Ich ließ mir eine Taschenlampe geben. Durch die Fenster leuchtete ich in das Innere des Wagens. Auf den Polstern des Rücksitzes lag eine zusammengefaltete Zeitung. Im Übrigen war er leer.
    »Ich fürchte, hier können auch wir nur etwas verderben«, sagte ich zu Phil. »Das ist eine Sache für die Techniker und Fingerabdruckspezialisten.«
    Er nickte. »Ich bin deiner Meinung, aber gib mir für einen Augenblick deine Taschenlampe.«
    Er nahm Sie mir aus der Hand und beleuchtete noch einmal die Vordersitze.
    »Sieh dir das an, Jerry!«, sagte er.
    Ich spähte angestrengt durch die Scheibe. Auf der Rücklehne des Fahrersitzes zeigte sich am oberen Rand ein verschwommener dunkler und noch feucht schimmernder Fleck.
    »Das könnte Blut sein«, murmelte ich.
    »Das ist Blut«, sagte Phil.
    ***
    Es war Blut, das Blut eines Menschen. Zwei Stunden, nachdem sich unsere Laborleute des Wagens angenommen hatten, wussten wir es.
    Phil durchstöberte die Personalakte Chris Bakers, stellte fest, wann er krank gewesen und welcher Arzt ihn behandelt hatte, und bekam auf diese Weise die Blutgruppe des Gefängniswärters heraus. Das Blut im Wagen gehörte zu der gleichen Gruppe.
    Da sich in der Personalakte auch Fingerabdrücke des Verschwundenen befanden, konnte rasch festgestellt werden, dass die Abdrücke alle von Baker selbst stammten. Außerdem fanden sich aber auch eine große Anzahl von Abdrücken, die von behandschuhten Fingern stammten.
    Einige waren so schmal, dass sie von einer Frauenhand stammen mussten.
    Noch einmal befragten wir alle Leute, die in der fraglichen Nacht mit Chris Baker zusammengekommen waren. Sie behaupteten, er habe keine Handschuhe getragen.
    Die Geschichte wurde immer verworrener und es gab keinen Zweifel daran, dass der Mann, der den Wagen zuletzt gesteuert hatte, Handschuhe getragen hatte. Am Steuerrad und am Schaltknüppel fanden sich nur diese Abdrücke, abgesehen von einigen, fast verwischten Spuren von Bakers Fingern. Also mussten wir annehmen, dass die Abdrücke des Gefängniswärters, die sich Sonst in rauen Mengen auf dem Steuerrad hätten finden lassen müssen, durch die spätere Berührung verwischt wurden.
    Chris Baker selbst blieb verschwunden. Wir rechneten kaum noch damit, ihn lebendig zu finden, aber wir fanden auch seine Leiche nicht. New York bietet genug Möglichkeiten, einen Toten für immer verschwinden zu lassen. Der Hudson, der East River und der Hafen sind tief.
    Wir erhielten am Mittag des nächsten Tages den Obduktionsbefund von Kid Varuzzo. Er war mit der Überdosis eines schweren Schlafmittels vergiftet worden'.
    Auf den ersten Blick schien es klar zu sein, wie sich das Verbrechen abgespielt hatte. Chris Baker war durch irgendwen bewogen worden, dem Untersuchungsgefangenen Varuzzo das Gift beizubringen. Wenn wir Mrs. Bakers Verdacht als begründet betrachteten, so konnte dieser jemand eine Frau gewesen sein. Es geschieht ja nicht selten, dass alte Männer in ihren späten Jahren noch einmal so in die Fänge einer Frau geraten, dass sie alles dafür tun. Nach der Tat hatte Baker unter dem Vorwand, sich eine Zeitung kaufen zu wollen, das Gefängnis verlassen. Er war dann mit dem Anstifter der Tat zusammengetroffen und getötet worden. Wenn es sich wirklich um eine Frau handelte, so musste sie Gehilfen gehabt haben. Es war ziemlich unvorstellbar, dass eine Frau allein einen Mann ermorden und die Leiche so fortschaffen konnte, dass sie nicht gefunden wurde.
    Okay, diese Theorie hörte sich rund und wahrscheinlich an. Nur eines stand ihr entgegen: Chris Bakers Charakter. Einem
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