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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber
Autoren: Jason Dark
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übte. Er war also gut in Form und würde diesen verdammten Totengräber schon rechtzeitig erwarten, dessen war er sicher.
    »Und jetzt?«
    Sir Sheldon lächelte seiner Gattin zu. »In den Schrank«, flüsterte er.
    »Was?«
    »Ja, das ist das beste Versteck. Wenn dieser Zombie ins Zimmer kommt und uns nicht sieht, wird er vielleicht verschwinden. Dann haben wir eine Chance, nach unten zu laufen und zu fliehen.«
    Lady Anne ließ sich die Worte durch den Kopf gehen. Ja, da konnte ihr Mann recht haben.
    Sie nickte heftig. Sir Sheldon hatte bereits die große Mitteltür geöffnet. Er schob Kleider, Blusen und Röcke zur Seite und schuf so einen freien Platz.
    Lady Anne kletterte als erste in den großen Schrank. Sie verbarg sich hinter ihrer Kleidung, als ihr Mann noch davor stand und lauschte.
    Er hörte die Schritte sehr deutlich. Jetzt war der unheimliche Totengräber oben. Eine Tür wurde von ihm aufgerissen. Es war der Raum neben dem Schlafzimmer.
    »Komm!« flüsterte seine Frau.
    Sir Sheldon ließ sich dies auch nicht zweimal sagen, er kletterte ebenfalls in den Schrank, zog die Tür, zu und drückte sich ein wenig nach links. Lady Anne hatte den Arm ausgestreckt. Sir Sheldon spürte die Finger seiner Frau auf der Haut.
    »Ich habe Angst, Sheldon«, flüsterte sie, »Und ich werde beten, daß wir es schaffen.«
    »Ja, Anne, tu das.« Sir Sheldon wartete mit schußbereiter Waffe. Sie war geladen, und er hatte sie auch entsichert. Er würde diesen Totengräber erschießen, und wenn es eben ging, wollte er ihm die Kugeln in den Kopf setzen.
    So mußte er doch zu töten sein.
    Obwohl die Schranktür so gut zugezogen war, wie es eben ging, hörten sie noch die Geräusche des Totengräbers. Er hatte sich nicht damit zufriedengegeben, nur in den Raum hineinzuschauen, sondern durchsuchte ihn auch.
    Lady Anne zitterte. »Sheldon!« hauchte sie. »Der sieht auch nach.«
    »Ich weiß.«
    »Mein Gott, dann wird er uns auch finden!«
    »Ich schieße ihm den Schädel entzwei!« versprach Sir Sheldon Quinnthorpe mit finsterer Stimme.
    »Oh Gott, ich habe so eine Angst.«
    »Du mußt dich jetzt zusammenreißen, Mädchen«, sagte der Mann eindringlich.
    »Ja, ja…«
    Die Tür des Nebenzimmers knallte zu. Es klang wie ein Pistolenschuß.
    Schritte auf dem Gang.
    Jetzt kam er.
    »Vielleicht hättest du nicht abschließen sollen«, wisperte Lady Anne.
    »Wenn er merkt, daß verschlossen ist, wird er vielleicht noch mißtrauischer.«
    Daran hatte der Herzog auch schon gedacht, jedoch nicht gewagt, mit seiner Frau darüber zu sprechen.
    Der Totengräber war an der Tür. Beide vernahmen, wie er an der Klinke rüttelte.
    Danach war es ruhig.
    Im nächsten Augenblick geschah es. Schwere Tritte krachten gegen das Holz.
    Der Herzog und seine Frau vernahmen das Wummern. Dumpf klang es an ihre Ohren.
    Einmal, zweimal trat der Totengräber gegen die Tür. Sie war sehr stabil, er würde es schwer haben, sie aufzubekommen. Dann nahm er die Schaufel. Die Geräusche änderten sich. Zwar klangen sie auch jetzt noch dumpf, aber zwischendurch vernahmen sie auch ein Splittern und Krachen. Der Totengräber hatte es geschafft. Der Weg würde in den nächsten Sekunden frei sein.
    Wie ein Ungeheuer kam er ins Zimmer.
    Beide hörten seinen röhrenden Schrei, dann ein dreckiges Lachen und seine Stimme.
    »Ich weiß, daß ihr hier irgendwo seid, ihr Verdammten. Kommt raus, oder ich hole euch!«
    Wieder wurde die Angst übergroß. Lady Anne hatte Mühe, nicht loszuschreien. Für sie war es grauenhaft. Ihre Zähne klapperten aufeinander, sie konnte einfach nicht dagegen an, und sie krallte sich an ihrem Mann fest.
    Beide standen geduckt. Der Herzog hatte dabei seinen Oberkörper leicht vorgebeugt. Die Lippen waren so hart aufeinandergepreßt, daß der Mund nur einen Strich bildete.
    Er kam zum Schrank.
    Es war daran zu merken, daß seine Schritte lauter wurden. Sie klangen dumpf und hart zur gleichen Zeit, wie beim Trommler, der auf einem mit Fell überzogenen Instrument spielte und sehr langsam nur seine Schlagstöcke bewegte.
    Würde er den Schrank öffnen?
    Auf jeden Fall kam er näher, und er behielt auch die Richtung bei. Der Schrank hatte mehrere Türen. Vielleicht würde er bei einer Außentür beginnen und sich dann langsam nähertasten, was die Spannung und die Angst bis zum Siedepunkt erhöhten.
    Dann stand er vor dem Schrank.
    Und nicht nur davor, sondern auch vor der richtigen Tür.
    Mit einem heftigen Ruck zog er sie auf!
    ***
    Der Vampir war
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