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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber
Autoren: Jason Dark
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erledigt, doch der gefährlichste Gegner, der Totengräber, existierte nach wie vor.
    Ihn mußte ich packen.
    Falls es nicht schon zu spät war. Während ich durch den Wald hetzte, machte ich mir selbst die bittersten Vorwürfe. Ich hätte nicht auf den Friedhof gehen sollen, sondern im Haus abwarten, ob sich dort irgend etwas tat.
    Es war zu spät, jetzt mußte ich versuchen zu retten, was noch zu retten war.
    Der Weg war nicht gerade einfach. Immer wieder griffen sperrige Äste und Zweige nach mir, versuchten sich in der Kleidung festzuhaken oder peitschten durch mein Gesicht. Als ich schließlich den schmalen Weg erreichte, war ich froh. Ihn konnte ich weiterrennen, kannte mich nun aus und kam auch in der Dunkelheit gut voran. Natürlich legte ich mich einmal auf die Nase. Ich war über einen Stein gestolpert, der als wirkliche Falle aus der Erde ragte. In der Luft noch drehte ich mich, so daß ich ins Gebüsch krachte und von den einigermaßen starken Zweigen aufgefangen wurde.
    Es war eine ziemlich warme Nacht, auch wenn sich der Himmel in einem Wolkenkleid zeigte. Längst klebte mir die Kleidung am Körper, ich dampfte regelrecht und atmete auf, als ich durch die Büsche und das Astwerk Licht schimmern sah.
    Das Landhaus.
    Endlich!
    Mein Lauf wurde etwas langsam. Es hatte keinen Sinn, völlig ausgepumpt das Ziel zu erreichen, ich mußte wieder zu Atem kommen, um normal reagieren zu können.
    Nicht nur hinter den Fenstern schimmerte Licht. Ein breiter Streifen fiel auch aus der offenen Haustür.
    Es wurde von mehreren Schatten unterbrochen, die ich unschwer als menschliche Wesen identifizierte.
    Sie liefen auch hin und her, schienen mir ziemlich aufgeregt zu sein, ich hörte auch Stimmen.
    Wieder begann ich zu rennen. Ein schlimmes Gefühl hatte sich meiner bemächtigt. So etwas wie Angst keimte in mir hoch. Eine Angst, doch noch verloren zu haben.
    Mein Gott, wenn ich tatsächlich zu spät kam…
    Man sah mich.
    Ein Mann lief auf mich zu. Er trug die Kleidung eines Obers. Einen dunklen Frack, das sah ich auch in der Finsternis. Kurz vor der Treppe trafen wir zusammen.
    Beide mußten wir erst Luft holen. »Was ist geschehen?« erkundigte ich mich keuchend.
    »Tot, er ist tot…« Der Mann schluchzte und senkte den Kopf.
    Ein Stahlnagel schien durch mein Herz zu fahren. »Wer ist tot?« fragte ich.
    »Harry.«
    Ich kannte den Namen nicht.
    »Der Butler. Wir haben ihn gefunden. Der Mörder hat ihm die Kehle durch…«
    »Schon gut«, sagte ich. Meine Stimme war kaum zu verstehen. »Und wo sind die anderen, die Gäste, meine ich?«
    »Wir haben Schüsse gehört.« Zwei Frauen, die sich in der Nähe aufhielten, nickten als Bestätigung.
    »Wo war das?«
    »Im Haus, Sir.«
    »Wo genau? Reißen Sie sich zusammen, Mann. Wo haben sich der Herzog, dessen Gemahlin und seine Gäste aufgehalten?«
    »Im Arbeitszimmer.« Er räusperte sich. »Erster Stock, Sie müssen die Treppe hoch.«
    Ich bedankte mich nicht, sondern jagte los. Zuerst die Freitreppe hoch.
    Als ich in der großen Halle stand, schaute ich mich kurz um.
    Rechts ging es in die anderen Etagen. Mit gewaltigen Sprüngen nahm ich die Stufen, erreichte das erste Stockwerk und schaute rechts in einen Gang hinein, an dessen Ende eine Tür offen stand.
    Mein Blick fiel in ein Zimmer.
    Obwohl ich noch ziemlich weit entfernt war, konnte ich die beiden Personen doch erkennen, die sich in dem Raum befanden. Es waren Sheila und Bill Conolly.
    Mein Herz übersprang einen Schlag, denn ich sah die Freunde am Boden liegen.
    »Waren sie etwa…?«
    Als ich das Zimmer betrat, hörte ich das Stöhnen, und Sheila richtete sich auf.
    Noch nie hatte ich sie so gesehen. Ihre rechte Gesichtshälfte war blutverschmiert. Die beiden Wunden befanden sich an der Stirn und auch unter dem Auge. Dort mußte sie ein ungemein heftiger Schlag getroffen haben.
    »Sheila!« rief ich.
    »John, mein Gott.« Erleichterung malte sich auf ihrem Gesicht ab. »Wir konnten ihn nicht stoppen. Er ist wie ein Tier, das alles niederwalzt. Er hat die Schaufel genommen und mich geschlagen.«
    »Wo sind die anderen?«
    »Ich weiß nicht, ich wurde bewußtlos. Aber Bill…«
    Himmel, an ihn hatte ich kaum gedacht. Ich drehte mich um und schaute auf meinen Freund.
    Er war bewußtlos. Sein Rücken sah schlimm aus. Die Kleidung war dort zerfetzt, ich sah zwar kein Blut, dafür einen dicken Bluterguß, der rötlich grün schimmerte.
    »Kümmere du dich um ihn, Sheila. Ich muß den verfluchten Zombie finden. Und du
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