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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber
Autoren: Jason Dark
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hast nichts gesehen?«
    »Nein, vielleicht sind sie nach draußen gelaufen?«
    »Dann hätte ich sie entdeckt.«
    Da hörte ich die Schüsse und vernahm auch den gellenden Schrei. Das war von oben gekommen!
    Mich hielt nichts mehr!
    ***
    Obwohl der Herzog und seine Frau damit gerechnet hatten, entdeckt zu werden, traf sie der Schock wie eine eiskalte Dusche.
    Der Totengräber starrte Sir Sheldon an. Lady Anne konnte er nicht sehen, sie hatte sich seitlich zwischen die Kleider gequetscht. Es waren lange und grausame Sekunden, in denen sich die Blicke der beiden Feinde ineinander fraßen. Ein böses Grinsen huschte über das Gesicht des Untoten.
    Jetzt hatte er ihn.
    Sir Sheldon wurde kalkweiß. Jegliches Blut strömte aus seinem Gesicht.
    Die Schweißtropfen glitzerten auf seiner Haut wie Kugeln aus Perlmutt.
    Aber der Mann überwand seine Angst und hob den rechten Arm.
    In den Kopf werde ich ihn schießen.
    Er drückte ab. Dies geschah, bevor der Totengräber noch mit seiner Schaufel zustoßen konnte.
    Jock Gray wurde zwar nicht in den Kopf getroffen, dafür in die Brust. Aus kürzester Distanz traf das schwere Geschoß, riß ein Loch, dann der zweite Schuß, wieder in die Brust, der dritte in den Kopf, und jeden Schuß begleitete der Herzog mit einem irren Lachen.
    Der Totengräber wurde von den Einschlägen zurückgestoßen. Er taumelte bis vor das Bett, wo er sich jedoch wieder fangen konnte und ein drohendes Knurren ausstieß.
    Die Augen des Herzogs wurden groß. Er wollte nicht glauben, was er sah.
    Drei Kugeln hatte er verschossen. Dreimal getroffen, zweimal in die Brust und einmal in den Kopf, dicht unter dem Kinn.
    Der unheimliche Totengräber lebte noch immer. So konnte man ihn nicht töten, nein, so nicht.
    Und er kam.
    Sein Kinn war zerschmettert worden. Knochensplitter standen hervor.
    Sie machten - das Gesicht zu einer schaurigen Fratze, das dem Herzog wie eine Symphonie des Schreckens vorkam.
    Der Zombie lebte!
    Dieses Wissen grub sich wie ein scharfer Splitter in das Gehirn des Herzogs und lähmte sein Denken. Er bekam den Arm mit der Waffe nicht mehr hoch, sondern starrte den Unheimlichen nur an.
    Genau und sehr deutlich sah er, wie der Totengräber seinen Spaten hochriß. Dann hielt er ihn waagerecht. Das Schaufelblatt zeigte genau auf die Körpermitte des Mannes.
    Er kam näher.
    Drei Schritte waren es.
    »Sheldon, was ist?« Der Herzog hörte die angsterfüllte Stimme seiner Frau, doch er war nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. Sein Mund war wie zugeschnürt. Er konnte nur noch schauen und erwartete die tödliche Attacke des Totengräbers.
    Noch ein Schritt.
    »Stirb!« brüllte der Zombie und stieß zu.
    Ein gellender, markerschütternder Schrei, den Lady Anne ausstieß, übertönte das Röcheln des sterbenden Mannes, der langsam zusammensackte.
    Als der Totengräber die Schaufel zurückzog, schimmerte das Blatt hellrot…
    Der Revolver polterte auf den Schrankboden. Sir Sheldon hob in einer letzten, verzweifelten Bewegung seinen linken Arm. Erstaunt waren seine Augen aufgerissen. Reflexartig griffen die Finger zu und bekamen ein Kleidungsstück zu packen, an das sie sich festkrallten und es vom Haken rissen.
    Das Jackett fiel auf den Kopf des Mannes und deckte ihn wie ein Leichentuch zu.
    Sir Sheldon Quinnthorpe hatte die Rache des unheimlichen Totengräbers voll getroffen.
    Er starb…
    Aber noch lebte Lady Anne. Auch sie sollte der Rache des Zombies nicht entgehen.
    Jock Gray hob die Schaufel und hämmerte darauf zu. Der wuchtige Schlag zerfetzte das Holz der Schranktür und bereitete den Weg vor, der Jock zu Lady Anne bringen sollte.
    Die Frau war nur noch ein wimmerndes Bündel aus Angst und Entsetzen. Sie hatte den Tod ihres Mannes miterleben müssen, in ihrem Gehirn war etwas ausgeklinkt.
    Starr blickten die Augen. Wahnsinn schimmerte in den beiden Pupillen.
    Der Totengräber hatte freie Bahn. Die Frau wollte er nicht in dem Schrank töten, sondern hervorziehen.
    Er streckte seinen Arm aus.
    Lady Anne sah die gekrümmte Hand, die grauen Finger mit den langen Nägeln, unter denen noch die feuchte Erde des Grabs klebte, und ein irres Lächeln zeichnete ihr Gesicht.
    »Nicht anfassen!« flüsterte sie. »Nicht…«
    Das dreckige Lachen schallte ihr entgegen. »Und ob ich dich anfasse. Du hast den Friedhof auch verkommen lassen, deshalb werde ich dich erledigen!«
    Es war ein grausames Versprechen, und der Totengräber würde es einhalten.
    Er griff zu.
    Kalte Klauen umklammerten die
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