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0174 - Die Panzerbrecher

Titel: 0174 - Die Panzerbrecher
Autoren: Unbekannt
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behauptete, daß er lieber barfuß durch ein Minenfeld ginge, als mit dem Schlachtkreuzer durch diesen Asteroidengürtel zu fliegen.
    Jeder der Punkte, die auf dem Bildschirm zu sehen waren, konnte der ASUBAJA gefährlich werden. Der Schlachtkreuzer des Experimentalkommandos war im Linearflug bis zum System der Sonne Vagrat vorgestoßen. Das Gefährliche an den Asteroiden war, daß jeder einzelne eine eigene Umlaufbahn und Geschwindigkeit besaß.
    Für Oberst Thoma Herisch gab es zwei Möglichkeiten, Entweder er durchflog den Trümmerhaufen so schnell, daß die ASUBAJA einen der Brocken rammte, oder er flog so langsam, daß das Schiff gerammt wurde. Kleinere Trümmerstücke konnten der ASUBAJA nicht gefährlich werden, und einzeln auftretende größere Asteroiden konnten von den Geschützen unschädlich gemacht werden. Schlimm wurde es nur dann, wenn sich das Schiff in einem Gewühl von Asteroiden befand und nicht schnell genug eine Lücke zum Durchschlüpfen fand.
    Nach den Berichten der Schreckwürmer besaß allein der Planet Tauta einen Gürtel von mehreren tausend Monden, von denen oft einige zusammenstießen und in einem Meteoritenregen auf den Planeten niedergingen. Jahrtausende würden noch vergehen, bis sich die Verhältnisse innerhalb des Vagrat-Systems so gefestigt hatten, daß man einigermaßen sicher einfliegen konnte.
    Doch solange konnten die Männer nicht warten.
    Behutsam ließ Oberst Herisch das Schiff in die gefährlichen Zonen eindringen. Die Abwehrschirme waren eingeschaltet. Je tiefer die ASUBAJA in das System vorstieß, desto häufiger prallten kleine und kleinste Trümmerstücke gegen die Energiefelder und verpufften in hellen Blitzen.
    Teilchen, die so winzig waren, daß sie der Bildschirm nicht mehr zeigte, prasselten in ganzen Schwärmen gegen die Abwehrschirme des Schlachtkreuzers.
    Längst hatten sie Tauta auf den Geräten. Für das Molkexschiff der Blues, das vor kurzer Zeit den gleichen Weg zurückgelegt hatte, war das Unternehmen nicht so schwierig gewesen, da es durch seinen Panzer geschützt wurde.
    „Wir laufen einen kosmischen Slalom", erklärte Leutnant Wetzier in der Zentrale der ASUBAJA. „Hoffentlich kommen wir auch im Ziel an."
    Es gehörte nicht nur Geschick dazu, eine Stahlkugel von einem halben Kilometer Durchmesser durch diesen mörderischen Gürtel zu steuern, sondern auch eiserne Nerven.
    Oberst Thoma Herisch schien diese zu besitzen, denn er zeigte auf Wetzlers Bemerkung nur ein dünnes Lächeln.
    Herisch war ein schlanker, mittelgroßer Mann, der sich beim Gehen leicht nach vorn beugte. Eine Adlernase beherrschte sein Gesicht, und unter den trüben Augen zogen dicke, blaue Äderchen durch die Haut. Es war schwierig, das Alter des Bio-Physikers zu schätzen.
    Die automatische Steueranlage der ASUBAJA war ausgeschaltet, Herisch und Wetzier hatten es persönlich übernommen, das Schiff durch die Trümmer ehemaliger Planeten zu manövrieren.
    Ihr Ziel, der Planet Tauta, besaß eine atembare Sauerstoffatmosphäre, deren Dichte der Luft terranischer Hochgebirge entsprach. Nach Aussage der Schreckwürmer war es auf dieser Welt relativ kühl, die Oberfläche war wüstenartig und nur stellenweise von Vegetation überzogen.
    In der Feuerleitzentrale der ASU-BAJA hockte Leutnant Zimprich auf dem unbequemen Hocker des Feuerleitoffiziers und wartete darauf, daß er mit seinen Männern größere Brocken aus dem Weg schießen mußte. Bisher hatten jedoch die Pilotenkünste Herischs und Wetzlers ausgereicht, um das Schiff ohne Schaden seinem Ziel näherzubringen.
    Die ASUBAJA geriet in eine Wolke kosmischen Staubs, und ihre Abwehrschirme begannen zu glühen.
    „Auf was soll ich jetzt schießen lassen?" murmelte Zimprich vor sich hin. In der Kommandozentrale drosselte Herisch augenblicklich die Geschwindigkeit. Das Dröhnen der Generatoren, die die Abwehrschirme mit Energie versorgten, drang bis zu ihnen herein.
    „Zwei dicke Brocken würden jetzt genügen", unkte Wetzler.
    Es schien unvorstellbar, daß der Staub mit beachtlicher Eigengeschwindigkeit um Vagrat kreiste. Für einen Beobachter auf der ASUBAJA schien er wie ein träger Vorhang im Raum zu hängen, gleich einem Netz, das sich gierig um das Schiff schloß, um es nicht mehr freizugeben.
    Aber das schwergepanzerte Schiff, umgeben von stabilen Energiefeldern, näherte sich unaufhaltsam dem Ziel.
    Gregory Burnett versiegelte die letzte H2O2-Raketenbombe und hob lauschend den Kopf. Die üblichen Geräusche des Schiffes hatten
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