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0174 - Die Panzerbrecher

Titel: 0174 - Die Panzerbrecher
Autoren: Unbekannt
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eine saure Frucht gebissen. Kerrick gab ein unverständliches Grunzen von sich. „Was ist los?" erkundigte sich Burnett. „Kennen Sie Dr. De Fort?"
    „Ja", sagte Kerrick, „leider ließ es sich nicht vermeiden. Als man Sie noch... äh... überredete, aufs Schiff zu kommen, besuchte uns Dr. De Fort im Labor der ASUBAJA. Er leitet nach Aussage von Mr. Drude das fahrbare Labor."
    „Na und?" fragte Burnett arglos. „Ist er vielleicht ein Vampir, der anderen Leuten die Kehle durchbeißt?" Drude lachte und ging davon, um bei der Aufstellung eines Energiegeschützes zu helfen.
    Burnett sah mit gemischten Gefühlen hinter ihm her „Es sieht so aus, als würde das Plateau in eine Festung verwandelt", sagte er. „Ist etwa ein Angriff zu erwarten?" Kerrick musterte ihn mitleidig. Dann machte er eine ausschweifende Armbewegung, als wollte er den ganzen Planeten umfassen.
    „Wissen Sie, wieviel unzählige Tonnen wertvolles Molkex auf Tauta liegen?" Er wartete nicht ab, daß Burnett etwas über sein Wissen aussagte, sondern fuhr fort: „Wir sind nicht die einzigen, die sich dafür interessieren. Es kann jederzeit ein Schiff der Blues hier landen und versuchen, das Molkex abzuholen." Burnett schluckte. „Was geschieht, wenn sie uns hier antreffen?"
    „Sie zerschießen uns in kleine Scheiben", verkündete Kerrick düster. Mit wenig überzeugender Ruhe warf Dr. Sharoon ein: „Wir haben ja unsere H2O2-Raketenbomben."
    In Kerricks Gesicht ging eine Veränderung vor. Es schien, als habe er auf jemand eine ausgesprochene Wut.
    „Wer garantiert uns, daß diese Dinger auch wirklich in der Lage sind, die Panzerung der Blues-Schiffe zu zerstören? Außer einigen spärlichen Experimenten haben wir nur die Versicherung eines winzigen Burschen von Siga, daß es klappen wird."
    Über ihnen, direkt in der Schleuse des fahrbaren Labors, entstand ein Geräusch, als schleife Metall gegen Metall. Burnett blickte hoch und fuhr zusammen.
    In der Schleusenkammer stand ein Rollstuhl, wie er nur noch ganz selten von Amputierten benutzt wurde, die keine Prothesen tragen durften. In dem Stuhl Laß ein Mann. Sein Gesicht war überaus hager, die Backenknochen darin sprangen hervor, so daß die tiefliegenden Augen noch düsterer wirkten, als sie es durch ihre Schwärze bereits waren. An Stelle einer Nase trug dieser Mann einen flachen Plastikeinsatz, die Lippen darunter waren schmale, blutleere Striche. Da der Kranke keinen Kampfanzug trug, konnte Burnett sehen, daß die linke Kopfhälfte des Mannes vollkommen kahl war. Eine Metallplatte ersetzte die Schädeldecke. „Das ist Dr.
    De Fort", sagte Kerrick mit einer Stimme, als habe er Sand zwischen den Zähnen.
    De Fort starrte Burnett an, als könnte er durch ihn noch müheloser hindurchsehen als durch Glas.
    „Wenn Sie nicht erschrecken würden, Mr. Burnett", sagte De Fort mit angenehmer Stimme, „würde ich zu Ihrer Begrüßung lächeln."
    „Ich wußte nicht...", begann Burnett.
    Dr. De Fort unterbrach ihn mit einer knappen Handbewegung. „Kommen Sie herein", forderte er. „Es wird Zeit, daß wir uns darum kümmern, wie wir uns etwas Molkex für Experimente beschaffen."
    Burnett dachte darüber nach, welches Gefühl es sein mochte, das aus den Blicken dieses Mannes sprach. Als er langsam den Steg zur Schleuse hinaufging, glaubte er es zu wissen. Dr. De Fort schien jemand mit fürchterlicher, selbstzerfleischender Intensität zu hassen.
    Burnett erfuhr Dr. De Forts Geschichte von Kerrick, als sie der Krüppel im Experimentierraum allein ließ. Martin De Fort war ein vielversprechender junger Wissenschaftler gewesen, und er war mit einer kleinen Mannschaft im vergangenen Jahr auf einem Planeten gelandet, um Forschungen über eine bestimmte Art von Kristallen zu betreiben.
    Das Schicksal hatte ihn jedoch auf eine Welt geführt, wo es Eier von Hornschrecken gab. Am 4. August 2326, an dem Tag, an dem der Gravitationsstoß ausgelöst wurde, der unzählige Planeten in das Unheil der Hornschreckenflut stürzte, hielt sich Dr. Martin De Fort noch auf dieser Welt auf.
    Als die Hornschrecken kamen, war De Fort vom Schiff abgeschnitten. Doch er schaffte es mit letzter Energie, das Schiff zu erreichen. Die zurückgebliebenen Männer waren jedoch so nervös, daß sie auf ihn feuerten. Was von De Fort damals übrig geblieben war, zerrten sie ins Schiff und flüchteten von der Welt des Todes. Martin De Fort machte nie den Fehler, die Schuld an diesem schrecklichen Unglücksfall den Männern zuzuschieben,
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