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0174 - Die Panzerbrecher

Titel: 0174 - Die Panzerbrecher
Autoren: Unbekannt
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die auf ihn geschossen hatten.
    Als er sich nach sechs Monaten in einem Rollstuhl fortbewegen konnte, galt sein ganzer Haß den Schreckwürmern. Da er ein Fachmann für fremdartige Steinstrukturen war, hatte man ihn zugezogen, um seine Kenntnisse für die Molkexforschung zu nutzen. Der Haß, der Dr. De Fort antrieb, hatte ihn bald zu einem der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet dieses unübertrefflichen Materials gemacht. De Fort machte nie ein Geheimnis daraus, daß es ihm in erster Linie um die Vernichtung der Schreckwürmer und der Blues ging, die für die Verbreitung der Hornschreckenseuche verantwortlich waren.
    De Fort war ein Außenseiter, und nur seiner Qualifikation hatte er es zu verdanken, daß man ihn in diesem Zustand überhaupt in den Weltraum mitgenommen hatte.
    „Er ist krank an Körper und Seele", sagte Kerrick abschließend.
    „Machen Sie nie den Fehler, ihm gegenüber Rücksicht oder gar Mitleid zu zeigen, denn das würde er Ihnen nie verzeihen."
    „Er ist mir unheimlich", gestand Burnett befangen. Der Gedanke, daß er nun längere Zeit mit diesem Mann zusammen sein würde, beunruhigte ihn. Er tröstete sich damit, daß das fahrbare Labor wahrscheinlich von vielen Wissenschaftlern benutzt wurde, so daß er kaum mit De Fort in Berührung kommen konnte. Doch allein der Gedanke, von diesem Mann nur wenige Schritte getrennt zu sein, war nicht angenehm.
    Burnett stellte fest, daß er, seitdem ihn Jicks aus der Bar geschleppt hatte in einen völlig anderen Lebenskreis geraten war.
    Da war kaum noch etwas von dieser heiteren Atmosphäre, mit der er sich auf der Erde immer zu umgeben pflegte. Er hatte wenig Zeit für Scherze - und auch wenig Lust dazu.
    Das ganze Unternehmen atmete Drohung aus: die unsichtbare Drohung einer Invasion durch die Blues.
    Burnett erkannte, wie gefährdet die Menschheit durch den Expansionsdrang dieser Rasse war. Deshalb war es wichtig, daß sie schnell einen Wirkstoff fanden, der das Molkex vernichten konnte. Dabei war es gleichgültig, ob er mit Männern wie Dr. De Fort oder Kerrick zusammenarbeiten mußte.
    „Er ist eine Kapazität", drang Kerricks Stimme in seine Gedanken. „Er hätte viel erreichen können, wenn er nicht durch diesen Unglücksfall behindert wäre."
    Burnett fragte sich im stillen, ob Dr. De Fort überhaupt soviel erreicht hätte, wenn man ihn nicht zum Krüppel geschossen hätte?
    Das war eine ketzerische Überlegung, aber sie hatte ihre Berechtigung.
    „Wir wollen uns die Einrichtung ansehen", schlug Dr. Sharoon vor, dem diese Unterhaltung offensichtlich unangenehm war.
    Da sprang die Tür auf, und Dr. De Fort rollte herein. Er hing gekrümmt im Stuhl, seine Augen schienen dunkle Blitze zu verschleudern.
    „Wir haben einen Funkspruch von der ERIC MANOLI empfangen", sagte er heftig. „Rhodan wird einen Schreckwurm zu unserer Unterstützung ausschleusen."
    Burnett wollte etwas erwidern, doch Kerricks warnender Blick brachte ihn zum Schweigen.
    De Fort rollte bis in die Mitte des Raumes, im Licht der großen Lampe leuchtete seine künstliche Schädelhälfte silbern.
    „Ein Schreckwurm als unser Verbündeter", murmelte er. Mit einer plötzlichen Bewegung warf er sich zurück und lachte schrill.
    „Das ist eine prächtige Idee", rief er. „Wir könnten ebenso gut Selbstmord begehen." Sharoon strich sich mit der flachen Hand über seine Haarsträhne am Hinterkopf. „Wir haben ein Bündnis mit den Schreckwürmern", erinnerte er De Fort. „Bisher haben sie sich daran gehalten. Ohne ihre Hilfe wären wir jetzt nicht hier."
    De Fort steuerte den Krankenstuhl auf Dr. Sharoon zu, als wollte er den Chemiker überrollen. Sharoon wich unwillkürlich einige Schritte zurück. „Sind Sie wirklich ein solcher Narr?" schrie De Fort. „Dieses Bündnis ist für uns nichts wert. Erkennen Sie nicht, daß die Schreckwürmer eine Gefahr für die Galaxis darstellen?"
    „Ich ... ich weiß nicht", brachte Sharoon unsicher hervor.
    De Fort hieb auf die Armlehne, daß es krachte. „Dann will ich es Ihnen sagen, Dr. Sharoon! Die Art, in der sich die Schreckwürmer vermehren, ist für jede andere Rasse lebensfeindlich. Wenn wir diese Riesen am Leben erhalten wollen, wird es bald keine Welten mehr geben, auf denen wir sie aussetzen können. Sollen wir vielleicht eines Tages die Erde für sie räumen, nur damit es noch eine Welt für sie gibt, auf der sie ihre Brut ablegen können?"
    „Das ist in diesem individuellen Fall etwas anderes", verteidigte sich Dr.
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