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0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

Titel: 0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball
Autoren: Der Tod lädt ein zum Maskenball
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da waren sie nicht mehr scharf darauf, sich gegenseitig umzubringen, sondern jeder strebte für sich prustend und schnaufend dem Beckenrand zu. Die schweren Kostüme sogen sich im Handumdrehen voll Wasser, und weder Laclerk noch Stand waren so gute Schwimmer, dass sie dem unheimlichen Gefühl, von der eigenen Kleidung heruntergezogen zu werden, standgehalten hätten.
    Prustend wie ein Walross erreichte George Stand als erster den Rand. Ich zog ihn heraus.
    Mit einer kurzen Bewegung schob ich die Maske aus dem Gesicht.
    »FBI«, sagte ich. »Jetzt ist Schluss. Du stehst unter vorläufigem Arrest.«
    Phil half Laclerk aufs Trockene. Er tastete die Kleider des Gangsters ab, fand aber nichts. Bei Stand entdeckten wir ein Reservemagazin einer
    73er-Pistole. Die Waffe selbst lag auf dem Grund des Schwimmbeckens.
    Laclerk spuckte das Wasser aus, das er geschluckt hatte.
    »Hören Sie, G-man, ich kann nichts dafür. Er«, er zeigte auf Stand, »zog die Kanone, sobald er mich erblickt hatte. Ein Glück, dass ich nahe genug stand, um die Waffe hochzuschlagen, sonst hatte ich jetzt Löcher im Körper.«
    »Und Sie selbst waren unbewaffnet?«
    »Das sehen Sie doch! Nehmen Sie ihn sofort wegen Mordversuchs fest.«
    Trufield kam hinzu und hielt zwei schwere Colts in den Händen. Er hatte Laclerks letzten Satz gehört.
    »Mag sein, dass er unbewaffnet war, aber seine Gorillas schleppten dieses Arsenal mit sich herum.«
    Aus Rowells und Soons Kostümen fischten wir eine Pistole, die sicherlich nicht zum Frankenstein-Kostüm gehörte. Barry Soon hatte sich mit einem Schlagring begnügt.
    Ein weiter Ring von Zuschauern zog sich um den Schauplatz der Schlacht. Es mochten einige Hundert Leute sein, aber die anderen Gäste des Millionärs hatten sich in ihrem Vergnügen nicht stören lassen, die meisten von ihnen mochten wegen der Größe des Geländes nicht einmal bemerkt haben, dass sich am Schwimmbecken etwas Besonderes abgespielt hatte.
    Jetzt, da die Gefahr vorbei war, rückten die Zuschauer näher.
    »Wir müssen die Burschen abtransportieren«, sagte ich zu Phil. »Am besten bringen wir sie hinunter zum Tor, rufen die Polizei an und lassen sie hinter Gitter stecken.«
    Der einzige, der noch nicht wieder gehen konnte, war Ben Rowell. Ich hatte zu hart und zu genau zugeschlagen. Trufield lud ihn sich auf die Schulter.
    Phil griff sich Laclerk, während ich Stand unter Kontrolle hielt. Mercy und Rank genügten für die drei anderen Gorillas.
    Wir hatten einige Mühe, uns durch die Menschenmenge zu zwängen, aber als wir erst einmal die Leute, die Augenzeugen des Kampfes gewesen waren, hinter uns hatten, gab es keine Schwierigkeiten mehr. Die anderen, die uns sahen, lachten nur. Sie hielten die Gangster für Betrunkene, die aus dem Weg geräumt wurden.
    Wir benutzten die große Fahrstraße und gingen den Hügel hinunter zum Tor. Auch an den beiden Nebengebäuden herrschte Gelächter und Trubel, aber dann wurde es ruhig. Wir erreichten das Gittertor, das sorgfältig von den ehemaligen Cowboys und jetzigen Teufeln bewacht wurde. Auf der anderen Seite des Tores standen in unübersehbaren Reihen die Wagen der Gäste. In den Wagen schliefen die Chauffeure. Sie alle warteten darauf, dass sie angefordert wurden, ihre Herren oben am Haus abzuholen.
    Ich sprach mit dem Pförtner.
    »Ich brauche ein Telefongespräch mit der nächsten Polizeidienststelle. Diese Vögel hier müssen eingesperrt werden.«
    »Es sind Cops draußen, Sir«, sagte er. »Sie haben den Anfahrtsverkehr geregelt, und jetzt halten sie sich bereit, um bei der Abfahrt dafür zu sorgen, dass es keine Knoten gibt.«
    »Holen Sie sie her!«
    Ein paar Minuten später war er mit einem Sergeant zurück. Ich unterrichtete den Mann. Er pfiff ein Dutzend Polizisten herbei, die Laclerk, Stand und die anderen an die Kette nahmen. Ich übergab dem Sergeant die Waffen, sagte ihm, dass ich mich morgen früh um die Gefangenen kümmern würde, und dann machten wir uns auf den Rückweg.
    Wir benutzten den Abkürzungspfad. Es war dunkel hier unten und auf eine merkwürdige Weise still. Zwischen den Bäumen sah man hin und wieder die Scheinwerfer oben auf dem Hügel, die die Kuppe in ihr Licht tauchten. Es sah aus, als brenne es dort oben. Die Tanzmusik drang nur verweht an unser Ohr.
    Der Abkürzungsweg war schmal. Nur zwei Leute konnten nebeneinander gehen. Außerdem war es dunkel, und erst als wir den Waldrand erreichten und die Rasenfläche, in Licht getaucht, wie von der Lava eines Vulkans
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