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0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

Titel: 0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball
Autoren: Der Tod lädt ein zum Maskenball
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benutzen. Ich gewann meine Bewegungsfreiheit wieder.
    Keine Sekunde zu früh! Soon lag anscheinend auf seinem künstlichen Buckel nicht bequem. Er sprang schnell wieder auf und stürzte sich in meinen Nacken.
    Nur mit äußerster Anstrengung konnte ich die Wucht des Ansprunges auffangen. Ich wackelte wie ein Baum im Sturm, aber ich blieb auf den Füßen. Dann warf ich die Arme hoch, schlug beide Hände in Soons Nacken und zog seinen Kopf über meine Schulter.
    Erst keuchte er, dann stöhnte er, und dann begann er zu jammern. Ich brauchte nur noch eine kräftige Verbeugung zu machen, und Barry Soon flog in einem prächtigen Salto über mich hinweg.
    Das geschah genau in dem richtigen Augenblick, als sein Freund und Kumpan Ben Rowell erneut angriff. Die beiden Gorillas produzierten einen prächtigen Zusammenstoß und stürzten zu Boden.
    Rowell kam als erster wieder hoch, aber er war noch ein wenig benommen. Ich konnte in aller Ruhe Maß nehmen.
    Es knallte geradezu, als meine Faust genau auf dem Punkt einschlug. Ben Rowell wurde so erschüttert, dass er selbst durch die grüne Schminkschicht hindurch bleich wurde. Dann klappte er die Augen zu und fiel steif wie ein Stock um.
    Barry Soon kam hoch, als sein Kollege bereits wieder lag. Er warf einen ziemlich erschreckten Blick auf den reglosen Rowell, schickte sich dann aber doch an, eine neue Runde zu beginnen.
    Ich nahm nicht einmal mehr die Arme hoch, denn ich sah im Rücken des Gangsters zwei Männer in roten Henker-Kostümen in langen Sätzen auf den Schauplatz zustürmen. Ihnen voran lief Phil als längst gehängter englischer Straßenräuber.
    Soon kam gerade noch so weit, dass er mit dem rechten Arm ausholen konnte. Dann packten harte Fäuste seine Arme, rissen sie nach hinten, verdrehten sie und machten den Gangster zu einem wehrlosen Kleiderpaket.
    »Alles okay?«, rief Phil.
    »Ich denke!«
    »He«, brüllte Trufield. »Wie lange soll ich die Kerle noch halten?«
    Der Riese hielt in jedem Arm den Kopf eines verzweifelt zappelnden Negers.
    »Kommt!«, schrie er. »Wenn ich loslasse, türmen die Burschen.«
    Wir setzten uns in Trab.
    Trufield lockerte den Griff um den Hals des rechten Mannes - es war, wie sich später herausstellte Slim Mud -und ließ los. Der Kerl türmte in Riesensätzen.
    Trufield tupfte mit der rechten Faust gegen Ken Rüsters Kinn, ohne ihn aus der Armschlinge zu entlassen. Rüsters Zappeln hörte auf, als wäre bei ihm der elektrische Strom abgestellt worden. Trufield öffnete den Arm. Der Gangster fiel reglos zu Boden.
    Unterdessen schnitt Phil den türmenden Mud den Weg ab. Er rannte ihn einfach über den Haufen.
    Der Erfolg war prächtig. Slim Mud kugelte über den Rasen wie ein gutgetretener Rugbyball, und als er sich wieder aufraffte, stand Trufield vor ihm und schlug mit der gleichen, bescheiden und harmlos aussehenden Bewegung zu, mit der er Rüster flachgelegt hatte.
    Auch Mud fiel sang- und klanglos um. Und wir konnten ans Auflesen gehen. Augenblick mal! Was war unterdessen mit den beiden Hauptpersonen, mit Anthony Laclerk und George Stand geschehen?
    Vielleicht klingt es unglaublich, aber die beiden Gangsterführer standen nach wie vor am Rand des Schwimmbeckens, hatten sich wie zwei wütende Hunde ineinander verbissen und waren heftig bestrebt, sich gegenseitig den Garaus zu machen.
    Nun ist es mit der körperlichen Tüchtigkeit von Gangsterbossen, wenn sie erst einmal oben angekommen sind, eine fragwürdige Sache. Der Fingerdruck, der genügt, üm eine Pistole losgehen zu lassen, kann nicht als körperliche Anstrengung betrachtet werden, und für alle anderen Tätigkeiten haben Gangsterchefs ihre jeweiligen Spezialisten.
    Kurz und gut, mit Kanonen in der Hand waren Stand und Laclerk so gefährlich wie Klapperschlangen, aber ohne ein Schießeisen hatten sie nicht mehr in die Waagschale zu werfen als die Körperkräfte 'zweier mittelalterlicher Gentlemen, die außerdem durch zu viel Zigarren ein bisschen knapp mit der Luft und durch zu viel Whisky etwas beschädigt an der Leber waren. Nur der Hass, den sie gegeneinander nährten, verbot ihnen,aufzugeben.
    ***
    Ich ging hin, um sie auseinanderzubringen, aber als ich nahe vor ihnen stand, da fand ich die Gelegenheit einfach zu verlockend, um widerstehen zu können. Es bedurfte nur eines ganz kleinen Stoßes mit der flachen Hand.
    Das Wässer spritzte hoch, als die Gangsterchefs in das Schwimmbecken stürzten. Es schlug über ihren Köpfen zusammen, und als sie wieder auftauchten,
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