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0169 - Die kleinen Männer von Siga

Titel: 0169 - Die kleinen Männer von Siga
Autoren: Unbekannt
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interessiert. Sie schienen sich über den kleinen Robot zu amüsieren. Nun ja schließlich war Koko ihre Konstruktion.
    Die Kraftwerke der LUVINNO schwiegen seit Stunden. Der in die Höhle transportierte Reaktor hatte die Energieversorgung der dort stationierten Maschinen übernommen.
    „Neue Nachrichten von Oberleutnant Kasom?" erkundigte ich mich besorgt.
    Captain Altro, unser Orter- und Funkoffizier schüttelte den Kopf.
    „Leder nicht, Bruder. Ich konnte es nicht mehr wagen, die Funksonde nach oben zu schicken. In dieser Bucht herrscht ein reger Schiffsverkehr. Ich fürchte eine Ortung."
    Ich winkte ab. Altro hatte richtig gehandelt. Die Unterwasserhöhle hatten wir in den Steilufern eines Landeinschnittes gefunden, der westlich des Blocks der achtzehn Vorsichten lag.
    Den untergatasischen Fluß hatten wir ebenfalls entdeckt. Er mündete zwei Kilometer entfernt in den Ozean. An seiner Stelle lag der Wasserspiegel des Meeres etwa dreihundert Meter tiefer als das Land. Bei Hochwasser oder Springflut musste sich das untergatasische Flussbett voll auffüllen. Zur Zeit war Niedrigwasser. Bei einigen Erkundungsfahrten hatten wir festgestellt, dass zwischen dem Fluß und der gewölbten Felsdecke seines Bettes ein Hohlraum von durchschnittlich acht Metern Höhe existierte.
    Die Blues schienen diese eigentümlichen Wasserwege als Transportstraßen zu verwenden. Wir hatten immer wieder robotgesteuerte, walzenartige Schwimmkörper entdeckt, die wahrscheinlich festgelegten Bahnen folgten. Hosokal vermutete, es handelte sich um eine umweltbedingte Güterbeförderung.
    Einige Behälter waren mehr als hundert Meter lang gewesen.
    All das konnte mich augenblicklich nicht mehr interessieren. Wir hatten zu viel Zeit gebraucht, um die Unterkunft für die Terraner fertig zustellen. Vorher aber wäre ein Befreiungsversuch sinnlos gewesen.
    Wenn unser ausgeklügelter Plan klappte, würden die Männer halbtot hier ankommen. Sie waren dann ruhebedürftig. Auf einer Welt wie Gates kann man nicht einfach entfliehen und in irgendeinem Winkel des Landes Schutz suchen.
    Hinter mir begann es zu dröhnen. Der auf einer Lafette liegende „Schiffskörper" vibrierte. Unter dem aufgeklappten Schwanzteil rotierte die Edelstahlschraube, die wir als Hilfsantrieb für langsame Fahrt verwendeten.
    Das Haupttriebwerk bestand aus einer Ansaugturbine mit angeschlossenem Thermal-lader, in dem das Wasser verdampft und unter höchstem Expansionsdruck ausgestoßen wurde. Die Terkonit-Stahlkammer hielt immerhin Belastungen bis zu achttausend atü aus.
    Das Brausen verstummte. Der Fischschwanz klappte wieder nach unten. Chefingenieur Hosokal nickte zufrieden.
    „Mit der: Leistung wirst du notfalls zehn Terraner mit relativ hoher Fahrt abschleppen können, Bruder Danger. Wir haben getan, was getan werden konnte. Jetzt bist du an der Reihe."
    Ich sah auf die Uhr. Es wurde höchste Zeit. Ein schneller Inspektionsgang durch die Unterwasserhöhle überzeugte mich davon, dass die Ausbauarbeiten zügig voranschritten. Oberst Tilta versicherte mir, mit der Kunststoffverkleidung der rohen Felswände in spätestens vier Stunden fertig zu sein. Das Felsgestein musste vordringlich gegen die unangenehme Nässe abisoliert werden.
    Dafür waren wir aber eingerichtet. Eine halbe Stunde später glitten die Innentore der gewaltigen Schiffsschleuse auf. Das Heulen der aus den Schnellüftern entweichenden Luft peinigte mein Gehör.
    Das Wasser stand unter hohem Druck, was bei einer Meerestiefe von etwa dreißig Metern auch nicht verwunderlich war.
    Die Fluten erfaßten das Boot und rissen es fast aus den Halterungen. In dem Augenblick dachte ich an Melbar Kasom und die vier Terraner. Wenn wir sie zum Stützpunkt schleppen konnten, so mussten wir sie zwangsläufig in diese Tiefe bringen, ehe wir sie in die Höhle befördern konnten. Es war überaus wichtig, den dort herrschenden Innendruck so abzustimmen, dass er dem Wasserdruck in dreißig Metern Tiefe entsprach. Eine-Entspannung konnte nur langsam vorgenommen werden. Jetzt mussten wir uns auch noch mit Taucherproblemen beschäftigen!
    „Fertig, Sir", rief mir Koko zu.
    Ich winkte ihm durch das offene Zentraleluk zu und setzte mich in meinem Sessel zurecht. Die Bildschirme der Unterwasserortung arbeiteten schon. Die Bildwiedergabe war scharf und farbig.
    Das Magnetfeld stieß uns über die Gleitschienen, und schon befanden wir uns außerhalb des Raumschiffes, das im Verlauf des Einsatzes zu einem Unterseeboot geworden
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