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0169 - Die kleinen Männer von Siga

Titel: 0169 - Die kleinen Männer von Siga
Autoren: Unbekannt
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werden. Das Gestein hatte sich jedoch als porös erwiesen.
    Als wir die Robotfräse zur Fertigung der Fassungsnuten angesetzt hatten, war es immer wieder zu Einbrüchen gekommen.
    Schließlich hatte ich die Geduld verloren und den Einsatz eines Desintegrators befohlen. Erst damit war es gelungen, glatte Kanten zu erzielen und den engen Durchlaß zu erweitern.
    Um ein weiteres Zerbröckeln des fertiggestellten Tores zu verhindern, war eine molekülstabilisierende und gleichzeitig vergasende Thermal Nuteinschmelzung erforderlich gewesen. Dazu hatten wir ein Schiffsgeschütz einsetzen müssen, obwohl die Gefahr der Energieortung bestand.
    Die Falzen waren unter hohem Druck mit Panzerplast ausgegossen worden. Die vorgefertigte Schleuse aus dem gleichen Werkstoff hatte dann thermisch mit dem Bogenfundament verbunden werden können.
    Anschließend hatten wir den druckfest abgeriegelten Hohlraum auspumpen müssen. Für ein Schiff von der Größenordnung der LUVINNO hatte das eine gewaltige Aufgabe bedeutet. Etwa siebenhundert Kubikmeter Wasser wollen bewegt sein, wenn die stärksten Turbopumpen nur eine Förderleistung von tausend Liter pro Minute haben. Auf siganesischen Raumschiffen ist man für solche Dinge nicht eingerichtet.
    Zur Zeit wurde an der Raumaufteilung und Innenausstattung der Höhle gearbeitet. Zwischen der LUVINNO und der Durchgangsschleuse bestand schon eine Druckröhrenverbindung, die allerdings nur von Männern meines Volkes benutzt werden konnte. Um unverhofften Wassereinbrüchen begegnen zu können, mündeten beide Gangverbindungen innerhalb der Schleuse. So gab es auf beiden Seiten immerhin noch je ein Schott, mit denen Unfälle verhindert werden konnten.
    Ich befand mich in der Ausrüstungskammer des Schweren Kreuzers. Hosokals Ingenieure hatten bis zur Erschöpfung gearbeitet, um die notwendigen Einsatzgegenstände für mich herstellen zu können.
    Wir hatten einen 1,92 Meter langen, dickbauchigen Fisch mit einem Narkosestrahler einfangen können. Das Ungetüm war ausgenommen worden, bis nur noch Haut, Flossen und Schädel übriggeblieben waren.
    Diese Fragmente hatten wir mit einer hochelastischen Kunststoffmasse so ausgegossen, dass die äußere Form des Fisches wiederhergestellt worden war. Der entstandene Hohlraum hatte unser Atom-U-Boot aufgenommen. Der schmale Turm hatte in der steilen Rückenflosse Platz gefunden. Ein präzise gearbeitetes Steuergestänge erlaubte die Bewegung der Flossen und des Rachens, in dem der spitze Bug des Bootes mit den Mündungen der vier Torpedorohre untergebracht worden war.
    Hosokals neueste Meisterleistung unterschied sich äußerlich in nichts von einem Wasserbewohner der fremden Welt. Mit diesem „Fischfahrzeug" wollten wir in den untergatasischen Fluß vordringen, um zu versuchen, die fünf Gefangenen zu erreichen.
    Eine, andere Möglichkeit gab es nicht. Wenn das Unternehmen nicht unter allen Umständen hätte geheim bleiben sollen, hätte ich vielleicht Mittel und Wege gefunden, um mit einer Schar verwegener Männer auf dem Landwege in den Zellenblock einzudringen.
    Vielleicht wäre es uns unbemerkt gelungen; denn neuerdings war ich fast davon überzeugt, dass die Blues die schwachen Eigenimpulse unserer Mikro-Deflektoren nicht orten konnten. Das Baby-Abenteuer hätte ich mir ersparen können.
    Viel schwerwiegender war die Frage gewesen, wie wir die vier Terraner und den Giganten Melbar Kasom hätten in Sicherheit bringen sollen! Niemand von uns hätte die für die Riesen erforderlichen Deflektorgeräte tragen können. Das ist eben der Nachteil, wenn kleine Leute gigantisch gebauten Menschen helfen wollen.
    Der Unterwasserweg war der einzig gangbare. Außerdem bot sich mit dem U-Boot ein Transportmittel an, dessen Ladekapazität bei fachgerechter Stauung der Fracht nicht zu verachten war.
    Der Druckkörper war zylindrisch mit spitz zulaufendem Heck und Bug. Die lichte Weite betrug 90 Zentimeter und die Länge des Bootskörpers 1,65 Meter. Damit kann man sehr viel transportieren - natürlich nach siganesischen Maßstäben gerechnet.
    Ich kletterte aus dem Turmluk. Koko hatte die Maschinenautomatik zu überwachen. Er blieb in der unter dem Turm liegenden Zentrale zurück.
    Die Programmierung des Miniaturroboters war abgeschlossen.
    Allerdings war es uns nicht gelungen, die von ihm aufgeschnappten Redewendungen aus seinem Gedächtnisspeicher zu löschen. Ich hatte auch den Eindruck gewonnen, als wären Tranto Telra und die Kybernetiker seins Teams nicht daran
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