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0168 - Die Eisfalle

Titel: 0168 - Die Eisfalle
Autoren: Unbekannt
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schlagen konnte, waren sie bei ihm und zerrten ihn vollständig heraus. Da verlor Wallaby das Bewußtsein.
    Er war der Gefangene Nummer achtundvierzig. Jetzt gab es nur noch einen, der in Freiheit war: Leutnant Don Kilmaethomas.
     
    *
     
    Der Fremde, den die Gataser aus einer der Höhlen hervorbrachten, war von außergewöhnlicher Statur. Leclerc ließ sich dazu hinreißen, diesen Mann näher zu betrachten, der gegenüber seinen Rassegenossen ein wahrer Riese an Gestalt war. Leclerc konnte nicht ahnen, dass es USO-Spezialist Melbar Kasom war, den er vor sich hatte. Persönlich überwachte er, wie der Gigant auf eine Flugscheibe gebracht wurde. Wahrscheinlich war dies der Kommandant der Fremden, vermutete Leclerc.
    Eine weitere Antigravplatte war vollbesetzt. Leclerc gab den Befehl, sie aus dem Kanal an die Oberfläche zu bringen. Dann rief er einen Unterführer zu sich. „Sind alle Höhlen und Gänge sorgfältig abgesucht?" erkundigte er sich. „Ja", erwiderte der Mann. „Es halten sich keine Feinde mehr hier auf." Leclerc spürte, dass der Mann noch etwas sagen wollte, aber den Mut dazu gegenüber dem Vorgesetzten nicht aufbrachte.
    „Was wollen Sie noch?°' wollte er wissen. „In den Höhlen liegen Ausrüstungen", meinte der Unterführer. „Ich schlage vor, dass wir uns darum kümmern."
    „Natürlich", nickte Leclerc. „Gehen Sie nur, das wird erledigt. Auch die Überreste des Schiffes werden noch durchsucht." Beruhigt zog der Blue von dannen. Leclerc bestieg eine der Antigravplatten. Zehn Männer ließ er als Wache zurück.
    Sobald die Gefangenen im Schiff untergebracht waren, wollte er zurückkehren.
    Die Fluggeräte hoben sich vom Boden der Höhle ab und verschwanden nacheinander im Kanal. Die Helligkeit ließ sichtbar nach, denn nur noch die Scheinwerfer der Zurückgebliebenen sorgten für Licht.
    Nichts deutete darauf hin, dass in weniger als zwanzig Minuten noch einmal der Aufruhr unter dem Eis losbrechen würde.
    Kilmacthomas Beobachtungen waren nicht ohne Erfolg geblieben. Er wusste jetzt mit Sicherheit, dass die Schutzanzüge der Blues mit Molkex überzogen waren. Deshalb hatten sie keine Verluste erlitten. Die Thermostrahler vermochten ihnen keinen Schaden zuzufügen.
    Daran musste er denken, sobald er in die Höhle eingedrungen war, in der sich der Hyperkom befand.
    Erleichtert sah Kilmacthomas, wie nach und nach alle Flugscheiben verschwanden. Doch seine Hoffnung, dass sich alle Blues zurückziehen würden, erwies sich als trügerisch.
    Zehn Gataser waren zurückgeblieben, sie patrouillierten auf und ab, offensichtlich voller Nervosität. Kilmacthomas konnte sich vorstellen, dass es den Wesen nicht gerade angenehm war, hier als Wache aufzupassen.
    Eine Weile verfolgte er jede Bewegung der Wächter. Das Schlimme war, dass sie ihre Rundgänge willkürlich durchführten, sie gingen nicht nach einem bestimmten System vor, das Kilmacthomas ermöglicht hätte, seinen Standort zu verlassen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als auf eine günstige Gelegenheit zu warten. Die Wache bewies, dass die anderen Blues noch einmal in die Tiefe kommen würden, er hatte also keine unbeschränkte Zeit zur Verfügung.
    Alle übrigen Männer waren gefangen worden, so dass die Blues achtundvierzig Bürger des Vereinten Imperiums in ihrer Gewalt hatten. Wenn er nicht vorsichtig war, würde er Nummer neunundvierzig sein.
    Sechs der Gataser verschwanden auf der anderen Seite der TRISTAN. Lauernd beugte sich der Leutnant aus der zerstörten Schleuse. Er musste immer daran denken, dass diese Blues über vier Augen verfügten, ihn also sehen konnten, auch wenn sie ihm den Rücken zuwandten.
    Nur noch von wenigen Scheinwerfern erhellt, erstreckte sich die Höhle im Halbdunkel von Kilmacthomas. Ein weiterer Gataser verschwand um die Rundung der TRISTAN.
    Eine solche Gelegenheit würde so schnell nicht wiederkehren.
    Bis zur Höhle, wo er den Hyperkom finden würde, musste er über zweihundert Meter zurücklegen.
    Der Leutnant blickte hinaus und sah sich nach geeigneten Deckungen um, denn er konnte die Entfernung nicht in einem Stück überwinden. Die Kraftstation der Abstrahlanlage konnte ihn einige Augenblicke vor den wachsamen Augen der Feinde schützen. Dazwischen lagen einige größere Eisbrocken herum, hinter denen er sich notfalls verkriechen konnte.
    Kilmacthomas gab sich einen Ruck. Er schwang sich aus der Schleuse und landete federnd auf dem Eis. Zwei Blues befanden sich jetzt in seinem Rücken, aber er hielt
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