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0168 - Die Eisfalle

Titel: 0168 - Die Eisfalle
Autoren: Unbekannt
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hoch. Sollte er diesen Platz verlassen, um hinauszugehen?
    Hatte es überhaupt einen Sinn, wenn er den Versuch unternahm, die Gefangennahme der Männer zu verhindern? Nein, sagte er sich, er würde nur ein weiteres Opfer des Gegners abgeben. Er konnte mehr für diese armen Burschen tun, wenn er auf eine Chance wartete, die ESS-1 zu rufen.
    Kilmacthomas zählte sechsundzwanzig Gefangene.
    Zweifellos würde sich diese Zahl noch erhöhen.
    Kilmacthomas wagte es nicht, sich noch weiter in das Wrack zurückzuziehen. Da im Innern alles zusammengeschmolzen war, gab es weder Gänge noch Schächte. Jeder Schritt konnte den Tod bedeuten. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als hier zu warten.
    Bisher hatten die Blues der TRISTAN kaum Aufmerksamkeit entgegengebracht. Kein Wunder, dachte Kilmacthomas sarkastisch, selbst ein Narr sah, was mit diesem Schiff los war.
    Aber, so sagte er sich, selbst ein Narr würde früher oder später eine Routineuntersuchung des Wracks beginnen. Bis zu diesem Zeitpunkt durfte er nicht mehr an dieser Stelle weilen.
    Wütend beobachtete der Leutnant, wie einige Blues weitere Bewußtlose aus einem Gang schleppten. Eine kleine, unscheinbare Gestalt war dabei: Oberst Mos Hakru.
    „Ihn haben diese Teufel also auch erwischt", murmelte Kilmacthomas vor sich hin.
    Er sah zu, wie insgesamt acht Männer aus dem Gang gebracht wurden, aus dem ihnen erst vor kurzem noch der Ausbruch gelungen war. Ein ausgesprochen großer Gataser, es schien der Kommandant zu sein, denn auch der Schutzanzug, den er trug, war auffällig gearbeitet, näherte sich dem Schacht. Er schien sich mit den anderen zu unterhalten. Kilmacthomas glaubte den knappen Gesten entnehmen zu können, dass sich niemand mehr dort aufhielt. Damit stieg die Zahl der Gefangenen auf vierunddreißig.
    Fünfzehn Männer hatten noch das zweifelhafte Vergnügen, in Freiheit zu sein. Kilmacthomas fragte sich, ob auch die Blues Verluste erlitten hatten. Eine solche Frage war jedoch allgemeiner Natur, denn für ihn war es vollkommen gleichgültig, ob sich einige Blues mehr oder weniger hier unten aufhielten.
    So stand Kilmacthomas gegen die Schleusenöffnung gelehnt und blickte mit brennenden Augen auf das tragische Geschehen hinaus. Plötzlich überkam ihn das sichere Gefühl, dass er diese Welt nicht mehr verlassen würde. Ein gelöstes Lächeln glitt über sein Gesicht. Er spürte weder Bitterkeit noch Angst. Er war einfach ein junger Mann, der noch eine Aufgabe zu erfüllen hatte, bevor er starb.
     
    *
     
    Die Leichtigkeit, mit der sie die Gegner überwältigen konnten, setzte Leclerc in Erstaunen. Er hatte damit gerechnet, dass es zu einem verlustreichen Kampf käme, aber die Molkexschutzanzüge hielten den Angriffen der Feinde stand. Die Befürchtung, dass die Fremden Waffen gegen das Molkex erfunden hätten, erwies sich als falsch. Leclerc verteilte nun die einzelnen Kampfgruppen in die verschiedenen Gänge, die hier unten in das Eis geschmolzen waren. Auf diese Weise würden sie früher oder später jeden Gegner als Gefangenen an Bord des Diskusschiffes bringen können, der sich hier aufhielt.
    Sobald dies erledigt war, musste er sich um das fremde Raumschiff kümmern, das man offensichtlich mit Absicht zu einem Wrack verschmolzen hatte.
    Mit ruhiger Stimme gab Leclerc Befehle. Nun konnte nichts mehr passieren. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sich das von ihm kommandierte Schiff von der Eiswelt abheben und in Richtung Gatas starten würde.
    Kommandant Leclerc, der erste Gataser, dem es gelungen war, Gefangene zu machen.
    Ein stolzer Gedanke. Zufrieden beobachtete Leclerc, wie drei weitere Feinde, die man mit den Vibratorwaffen außer Gefecht gesetzt hatte, aus einem Gang getragen und auf eine Scheibe gepackt wurden.
    Der Gataser gab eine Nachricht an das Schiff, damit man sich dort zur Aufnahme der Gefangenen vorbereiten konnte. Gleichzeitig beruhigte er die zurückgebliebenen Raumfahrer, die voller Ungeduld auf seine Rückkehr warteten.
    Leclerc ging zur anderen Seite der Höhle. Seit ihrem Eindringen hatte er die Waffe in seinen Händen nicht mehr benutzt. Trotzdem war er bereit, jeden unverhofften Angriff abzuwehren. Dank seiner vier Augen konnte er fast jeden Punkt der Höhle beobachten, der auf dieser Seite des Schiffes lag.
    „Wir haben vier erwischt, Kommandant", wurde ihm gemeldet.
    Befriedigt wartete Leclerc, bis die Betreffenden aus einem Gang getragen wurden.
    Einer der Unterführer trat neben ihn.
    „Es können nicht mehr viele
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